Was sagen uns denn eigentlich Denkmäler, Namen von Plätzen und Straßen?
Sind sie nicht Auffordrungen, auch mal zu denken, dass wir als Volk, Nation, Staat eine Vergangenheit haben, auch wenn sie uns heute nicht mehr so recht ist? Wenn jede Generationn neu entscheidet, was jeweils opportun ist, sollten wir Benennungen nur noch nach Pflanzen und Tieren vornehmen. Und was das Stürzen von Denkmälern bedeutet, haben uns Bilderstürmer und Ikonoklasten verschiedener Epochen schmerzlich vorgemacht.Zuletzt der IS mit der Zerstörung von Palmyra und die Taliban mit der Sprengung der Buddha-Statuen, die aus ihrer Sicht mit ihrer Religion nicht kompatibel waren. Waren sie damit also im Recht? Das Kolosseum steht für unendliches Leid, das in seinen Mauern zum Vergnügen der Römer stattfand. Ist es jetzt ein Mahnmal der Schande – oder ein Denkmal für die Größe des römischen Reiches, das diese Barbareien durchgeführt hat? Abreißen !!!? Die Trajanssäule beschreibt Krieg und Unterwerfung von Völkern. Soll sie Deswegen geschleift werden? Machen Umbenennungen die Geschichte rückgängig oder sorgen sie nur dafür, dass sie aus unserem Gedächtnis verschwindet? Stalin hat dieses System schon im letzten Jahrhundert praktiziert, und Orwell hat es in seinem Roman 1984 literarisch mit seinem "Ministerium für Neusprech" verarbeitet.
Sollte man in der Zukunft keine Straße, keinen Platz nach Personen, geschweige denn nach Politikern oder Freiheitskämpfern benennen und keine Statue für sie errichten, weil sie abwechselnd Freunde oder Feinde einer Nation sind?
@Talisker Gerne Hardcopy anfertigen und an deine Schüler verteilen. Stoff für eine Erörterung, dafür reicht es allemal.
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