Blicke ich zurück, so sind sämtliche staatliche Eingriffe in Privatunternehmen allerdings schief gegangen und haben die Situation nur verschoben. Wir haben es heute ja nicht mit einzelnen staatlichen Eingriffen zu tun, wir haben es mit einer kompletten Stützung des Systems zu tun, weil die Regeln, die mit Vernunft nach 1930 aufgestellt , von der Politik gekappt wurden. Das Wort Systemrelevanz ist für mich gleichbedeutend mit Erpressung. Die gleichen Leute die vor kurzem noch jammernd angekrochen kamen und vom Staat, also uns allen, gerettet werden wollten, sind die ersten an der Spritze, die soziale Leistungen, wie Arbeitslosengeld und Hartz 4 usw. , als schädlich brandmarken. Diese Leute sitzen dann da, haben es verantwortet und sind so frech, andere für ihre Fehler abstrafen zu lassen.
Was das schwarz sehen angeht, hoffentlich hast Du Recht, nur scheinbar vergegenwärtigt sich niemand, was die Milliarden an Schulden zukünftig für uns alle bedeuten. Davon wird wenig bis gar nicht gesprochen. Auch spricht niemand davon, was geschieht, wenn zum Beispiel die Banken ihr jetzt geliehenes Geld nicht zuückzahlen können. Es gibt ja keine Garantie, daß die Börsen auf ewig steigen und solange die Verkäufer fehlen, geht das auch gut uns sieht positiv aus, wenn aber alle raus wollen, weil alle auf Kredit spekuliert haben, gibt es Verlierer und die können dann ihre Kredite nicht bedienen. Was geschieht mit solcherart Verlusten?
Die USA mit ihrem billigen Dollar verteilen natürlich ihre eigene Problematik auf die Schultern anderer Volkswirtschaften. Scheinbar stört das hier auch niemanden. Man muß sich das aber mal vorstellen, zuerst verkaufen sie an die Blödmänner hier ihren Mist und wußten auch genau was sie tun, dann können die Kredite die mit AAA bewertet wurden nicht bedient werden, müssen abgeschrieben werden und nun druckt man so lange Geld, daß der Dollar abwertet und entschuldet sich auf diese Weise, betrügt also um ein weiteres Mal seine Geschäftspartner. Was geschieht? Die Leute klatschen Beifall und freuen sich. Eigentlich müßte die internationale Gemeinschaft den Amerikanern die rote Karte zeigen, denn einhergehend mit der Dollarschwäche, werden unsere Exportunternehmen nachhaltig geschädigt, zugunsten einer US Industrie, die nicht leistungsfähig genug ist, im internationalen Wettbewerb zu bestehen und dann noch so frech ist und zum Beispiel aus Deutschland für Opel Milliarden haben will. Hallo? Das ist doch feinster Betrug, kann man doch nicht als clevere Politik verkaufen.
Kapazitätsabbau, nun, wird solch ein Abbau betrieben, kann ein Unternehmen de facto nicht überleben, richtig wäre der Weg zeitgleich Innovationen zu fördern. Die über 50 Milliarden USD in General Motors sind natürlich ein Problem für alle Wettbewerber. Das ist staatliche Protektion in Verbindung mit dem schwachen USD. Eine solche Vorgehensweise ist in einem erzkapitalistischem Land eigentlich unwürdig.
Sehe ich HRE, IKB und Landesbanken, sehe ich völlig unfähige Vorstände und Aufsichtsräte. Was da stattgefunden hat ist Veruntreuung und in meinen Augen kriminell. Das die entsprechend Verantwortlichen mit Millionenabfindungen nach Hause gehen ist ein Schlag ins Gesicht jedes vernünftig arbeitenden Bürgers, der solche Summen maximal im Lotto gewinnen kann.
Bei aller Liebe, der jetzigen Situation kann ich nichts gutes abgewinnen, ich erachte die Regierungen für korrupt und in ihrem Vorgehen als totalitär bis hin zu faschistischen Zügen. Mit Demokratie und Marktwirtschaft hat das nichts mehr zu tun.
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