Handelsbilanzüberschuss in China
Die Zeit als Exportweltmeister geht für Deutschland zu Ende: China wird die Bundesrepublik voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2008 überrunden und dann Exportnation Nummer eins sein. Bereits im 2. Quartal 2007 hatten die Chinesen die ehemals auf dem zweiten Platz liegenden USA überrundet. Im Zeitraum von 1978 bis 2006 verzehnfachte sich der Anteil der Volksrepublik am Weltexport von 0,8 auf 8,0 Prozent. Die Ausfuhrerfolge des Reichs der Mitte beruhen laut Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) nur unwesentlich auf Billigprodukten. China ist mit einem Exportanteil von 18,5 Prozent schon heute größter Lieferant in der Branche Elektronik, ebenso wie für Elektrotechnik mit 13,4 Prozent. Im Bereich Stahl lag das Land 2006 mit einem Ausfuhranteil von 8,7 Prozent zwar noch knapp hinter Deutschland (8,8 Prozent), doch auch hier wird es 2007 dem bfai zufolge einen Wechsel an der Spitze geben. Auch bei Maschinen und chemischen Erzeugnissen müsse künftig stärker mit China gerechnet werden. Einzig der Pkw-Sektor blieb bisher von Angriffen verschont.[8]
Die boomenden Exporte haben China im Jahr 2007 einen Rekord-Überschuss in der Handelsbilanz beschert. Wie in der Grafik ersichtlich, belief sich der Handelsbilanzüberschuss auf 262,2 Milliarden Dollar (rund 180 Milliarden Euro). Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 47,7 Prozent. Die Daten zeigen, dass Chinas Außenhandel weiterhin tendenziell wächst. Die wichtigsten Handelspartner Chinas sind die EU, USA und Japan.
Kritik erhält China vor allem durch die Koppelung seiner Währung an den US-Dollar, wodurch der Marktmechanismus ausgehebelt wird und China seine stark positive Handelsbilanz gegenüber den USA sichert.
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