KANZLER IN NEW YORK
Schröder sieht sich als Europas Ober-Reformer
Wenn Unternehmen nach Investoren suchen, dann gehen sie an der Wall Street Klinken putzen. Etwas Ähnliches macht derzeit Bundeskanzler Gerhard Schröder - in New York bewarb er Deutschland gestern Abend als Reformmotor Europas. New York - Schröder sagte am Donnerstagabend in New York laut Redetext vor hochrangigen Gästen aus Wirtschaft und Gesellschaft bei einer Festveranstaltung des American Institute für Contemporary German Studies (AICGS), mit dem von ihm eingeleiteten Reformen "wird Deutschland zum wichtigsten Reformmotor in Europa".
Mit ihnen würde sich die ohnehin bereits in den letzten beiden Jahren verbesserte Position Deutschlands als Investitionsstandort noch weiter verbessern. Zugleich versicherte der Kanzler: "Die USA sind und bleiben unser wichtigster Handelspartner außerhalb der Europäischen Union".
Dass Deutschland seit mehreren Jahren bei wichtigen Kennzahlen wie Wirtschaftswachstum oder Arbeitslosigkeit innerhalb der Europäischen Union stets die hinteren Plätze belegt, versuchte der Kanzler in einem Nebensatz abzuhandeln. Schröder räumte ein, dass Deutschland derzeit zwar wirtschaftlich "vor erheblichen Schwierigkeiten" stehe. "Aber es gibt deutliche Anzeichen für eine konjunkturelle Trendwende", sagte er. Diese positiven Zeichen wolle die Regierung mit ihrer Reformpolitik noch stärken.
Spiegel online, 21.11.2003
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