@simpli; Mich wundern es sehr, dass GSG sooo lange auf so einem scheinbar niedrigen Niveau dümpelt - wenn man doch so günstig bewertet sein soll(te)??? Mal kurz ein Ausrutscher nach unten ist ok, aber doch nicht so ein langer Zeitraum. Was ist erst, wenn der Markt nach unten geht?
Diese Sichtweise kann man nicht so ohne weiteres entschärfen. Der Markt scheint auf jeden Fall nicht sonderlich von GSG überzeugt zu sein, ansonsten würde er die aktuellen Kurse massiver zu Käufen nutzen. Bricht der Markt als solcher ein, ja dann wäre zu befürchten, dass sich die GSG Aktie nicht resistent zeigt. Kurs würde dann aus meiner Sicht unter überschaubaren Umsätzen in die Knie gehen. Auf der anderen Seite ist deine Logik auf basis meiner Erfahrungen nicht unumstößlich. In der Vergangenheit hatte ich schon des öfteren die Situation, dass sich eine Aktie monatelang seitwärts auf niedrigem Niveau bewegt hat und der Kurs dann, auch ohne erkennbare Veränderungen in der Newslage, plötzlich deutlich nach oben bewegt hat.
Aber bleiben wir bei dem aktuellen Marktverhalten. Dies drückt Misstrauen gegenüber der GSG Aktie aus. Dies kann ich durchaus nachvollziehen. Für mich ist der momentane Kurs erklärbar.Angst habe ich erst, wenn ich mir die niedrigen Kurse nicht erkläre kann. Dann habe ich entweder was übersehen oder es droht Ungemach, wo mancher schon mehr weiß. Hier sehe ich den Grund für den niedrigen Kurs aber darin, dass der Markt großes Misstrauen gegen die Wertansätze der Startups hegt und auch das Geschäftsmodell als solches in Frage stellt. Beides kann ich nachvollziehen. Die einzelnen Startups kennen wir nur sehr unzureichend und das Geschäftsmodell nur mit Startups ist durchaus kritisch zu sehen, da nachhaltige planbare Einnahmen nicht gegeben sind und im Falle eines Markteinbruches sich Startupsunternehmen, die noch nicht profitabel arbeiten besonders schwer tun. Der Aktienkurs ist also erklärbar.
Warum bin ich hier also trotzdem investiert?
Dem allem steht die Aussage gegenüber, dass der NAV je Aktie eben deutlich höher ist als der Aktienkurs. Dies kann man glauben oder auch nicht. Ich denke die Bewertungsmethoden sind durchaus korrekt. Inwieweit dann späöter ein Exit zu welchem Preis möglich ist kann aber durchaus ein anderes Blatt sein. Dennoch hat Gerlinger ja betont, dass man bei einigen Startups keine Wertanpassung nach oben vorgenommen hat, da die letzte Kapitalrunde zu weit zurück liegt. Meines Erachtens wurde deutlich, dass Gerlinger hier eher von höheren Werten ausgeht. Der NAV liegt schon deutlich über dem Aktienkurs und Gerlinger scheint hier eher Spielraum nach oben zu sehen und hinzu kommt die mehrheitsbeteiligung Exozet, die zu Buchwerten in den Büchern steht. Auch hier sieht Gerlinger eine Unterbewertung.
Hinzu kommt, dass ich einen Wandel in der Unternehmenspolitik sehe. Man geht weg von den überteuerten Kapitalrunden und kauft Startups nur noch direkt zu moderaten Preisen und nur noch selten direkt von Alteigentümern zu.Insgesamt sehe ich eine Blase bei den Startups. Sprich die Preise sind zu teuer. Investitionen sind mit Risiken verbunden, wenn die Blase platzt. Bezogen auf den Bestand von Startups dürfte dies aber kein Nachteil sein.Einfach weil die Preise hoch sind. Nach meinem Erkenntnisstand haben wir eine Abkehr vom aktuellen geschäftsmodell. Man ist nicht mehr bereit zu den aktuellen Marktpreisen große Einstiege in Startups zu tätigen. Eben nur noch punktuelle Opportunitäten außerhalb der Kapitalrunden. Das aktuelle Portofolio sollte aus meiner Sicht gerade wegen der aktuellen Blase deutlich über dem angegebenen NAV liegen. Dennoch ist der Markt der GSG Aktie nachvollziehbar aus den dargelegten Gründen misstrauisch gegenüber.
Gerlinger selbst hat den besten Einblick und sieht die deutliche Unterbewertung der Aktie. Sein Geschäftsmodell passt er den Gegeneheiten an. Die Aktienrückkäufe beruhen einzig und allein auf der von Gerlinger erkannten Unterbewertung. Aus besagten Gründen glaube ich da Gerlinger mehr als dem Markt. Gerlinger mag manches schön reden ist aber nicht dumm. Wenn er Geld für ein ARP in die Hand nimmt, dann nur deshalb weil er die Unterbewertung sieht und folgedessen dies absolut die richtige Habdlungsweise ist. Wie bereits von mir erläutert hat Samios keine Stücke mehr. Ihm muss er also nicht den Ausstieg erleichtern bzw. seine frühren lästigen Abgaben beschleunigen. ARP hat also nur den Zweck die Diskrepanz zwischen Kurs und NAV zu heben. Dass der markt aus nachvollziehbaren Gründen dies nicht erkennt oder mangels Detailkenntnisse zu den Startups und mangels Beschäftigung mit der Aktie oder sich verfestigten Vorurteilen diese Chance nicht erkennt ist eine andere Sache.
Nach meinem Kenntnisstand ist dies nicht das letzte ARP, wenn der Kurs so tief bleibt. Ich rechne damit, dass wir in 2018 noch Verkäufe von weiteren Startups sehen und die Erlöse konsequent in weitere Aktienrückkäufe investiert werden. Einfach um das Fehlverhalten des marktes auszunutzen. Und wie gesagt Gerlinger redet maches schön, aber er würde niemals mit einem ARP Geld versenken, wenn er nicht ernsthaft an die Unterbewertung der Aktie glauben würde.
Von mir aus kann der Kurs weiter dümpeln, um so mehr Aktien kann GSG zurückkaufen. Aus besagten Gründen glaube ich mehr Gerlinger als dem markt. Gerade bei kleinen Werten ist der Markt oft sehr uneffizient.
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