Libuda erwähnt zur Zeit regelmäßig den Rückgang der laufenden Aufträge. Einen Hinweis in diesen Postings darauf, dass dies jedes Jahr zu dieser Jahreszeit so ist (siehe www.myhn.de), vermisse ich. Ebenfalls den Hinweis dass durch das Abschalten der automatischen Wiedereinstellung von Aufträgen ohne Gebot, die Zahl der laufenden Aufträge nicht mehr mit den vorherigen Zahlen vergleichbar sind. Dies würde für mich zu einer objektiven Darstellung der aktuellen Lage dazugehören. Weiterhin gehe ich davon aus, dass bei einer stark steigenden Zahl von laufenden Aufträgen, wie sie nach den Erfahrungen der letzten Jahre zu erwarten sind (siehe www.myhn.de), keine regelmäßigen Posts von Libuda mehr zu dem Thema kommen werden.
Für mich ist die Zahl der neu eingestellten Aufträge wesentlich aussagekräftiger. Ich beobachte ja nicht nur die Zahlen von MyHammer sondern auch die der vermeintlichen härtesten Konkurrenten Blauarbeit (in DE) und MyBuilder (UK). Nach meinen Beobachtungen (Quellen siehe #23) sinken die Neueinstellungen in etwa in gleichem Maß wie bei My-Hammer. Blauarbeit liegt in den letzten Wochen im Mittel bei einem Anteil von ca. 18,5% (tendenz sinkend) und MyBuilder bei ca. 59% (Tendenz stabil). Meiner Meinung nach ein klares Indiz dafür, dass die Rückgänge wie jedes Jahr saisonal bedingt sind und nicht My-Hammer spezifisch.
Mit Ad-hoc-Meldung vom 21.10.2010 gab die MyHammer Holding AG (Gesellschaft) bekannt, dass die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) ihr an diesem Tag das Ergebnis einer Stichprobenprüfung des Jahres- und Konzernabschlusses der Gesellschaft zum Abschlussstichtag 31.12.2009 mitgeteilt hatte. Die DPR vertrat darin die Einschätzung, dass die Erhöhung der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge der Tochtergesellschaft MY-HAMMER Aktiengesellschaft um 1,2 Mio. EUR (auf 2,8 Mio. EUR) im Konzernabschluss zum 31.12.2009 entgegen IAS 12.34 - 36 erfolgt sei und dass das Eigenkapital insgesamt um 2,8 Mio. EUR aktive latente Steuern zu hoch und der Verlust um 1,2 Mio. EUR zu niedrig ausgewiesen sei (sog. Fehlerfeststellung).
Die Gesellschaft ist nach wie vor der Überzeugung, dass das Geschäftsmodell der MY-HAMMER Aktiengesellschaft über substanzielle und belegbare Potenziale verfügt, um künftig relevante zu versteuernde Ergebnisse zu erzielen, was die grundsätzliche Voraussetzung für die Bildung von aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge ist. Dabei stützt sie sich auch auf externe Expertise renommierter Wirtschaftsprüfungsgesellschaften.
Gleichwohl hat sich die Gesellschaft heute entschlossen, der Fehlerfeststellung nicht entgegenzutreten. Denn andernfalls ist zu erwarten, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gemäß den gesetzlichen Bestimmungen ein eigenes Prüfungsverfahren zur Klärung der strittigen Frage anordnet, welches in der Folge sogar in einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit der BaFin münden könnte. Ein solches Verfahren würde - wie jedes Verwaltungs- oder Gerichtsverfahren - erheblichen Kostenaufwand produzieren und Managementressourcen binden.
Die akzeptierte Fehlerfeststellung wird eine solche rechtliche Auseinandersetzung vermeiden. Sie führt zudem zu Anpassungen in der Konzernrechnungslegung und hat zwar eine Verminderung der Aktiva und des Eigenkapitals im Konzern gemäß der Fehlerfeststellung zur Folge. Vorhandene steuerliche Verlustvorträge bleiben aber bestehen und können künftig unbeschadet der akzeptierten Fehlerfeststellung ertragswirksam genutzt werden.
Auch im Übrigen sind durch die akzeptierte Fehlerfeststellung aus heutiger Sicht keine relevanten Auswirkungen auf die geschäftliche Entwicklung oder die Liquiditätslage des Konzerns, der Gesellschaft oder der MY-HAMMER Aktiengesellschaft zu befürchten.
Mögliche Auswirkungen auf den Jahresabschluss der Gesellschaft oder der MY-HAMMER Aktiengesellschaft zum 31.12.2009 nach HGB sind nicht erkennbar.
Eine Zusammenfassung der Fakten und Entwicklungen aus dem letzten Jahr werde ich demnächst zusammenstellen, es wird allerdings etwas Zeit in Anspruch nehmen. Auf Basis dessen kann jeder selbst bewerten wie MyHammer dasteht.
Die Kommentare der Vorposter lassen m.M. nach doch etwas an Substanz vermissen, wenn man das einmal so ausdrücken darf ;-)
In #348 habe ich darauf hingewiesen, dass der My-Hammer Vorstand Herr Berger der Leon in einem kürzlich erschienenen FAZ Bericht (nur in Papierform, nicht online) von 20.000 Vertragspartnern spricht.
Meine manuellen Ableseergebnisse (Quellen siehe #23) aus dem Branchenbuch ergeben allerdings "nur" etwas über 13.000 Partner (übrigens Höchststand meiner Ablesungen). Ich habe bei My-Hammer nachgefragt und mir wurde bestätigt, dass die Zahl von 20.000 Vertragspartnern korrekt ist (Den Mod's kann ich diese Bestätigung bei Bedarf gerne belegen, man kann sich aber auch einfach selbst bei der IR erkundigen).
Meine Vermutung... Kann es evtl. sein, dass die fehlenden ca. 7.000 Einträge die "faulen" Einträge sind, die bisher zu den hohen Wertberichtigungen führten? Sind die evtl. seit der Umstellung auf das externe Forderungsmanagement nicht mehr in den Umsatzzahlen enthalten? Wie gesagt, es ist nur eine Vermutung von mir, genaueres werden wir leider erst wissen, wenn der Geschäftsbericht für 2010 vorliegt. Aber sonderbar war es schon, dass nach meinen Zählungen die Zahl der neu eingestellten Aufträge von Q1 zu Q2 um ca. 10% zugenommen haben, die Zahl der Branchenbucheinträge auch ganz leicht gestiegen ist, der Umsatz aber von ca. 4,2 Mio € auf ca. 3,7 Mio € (incl. Umsatzverschiebung) zurückgegangen ist (http://www.myhammer-holding.de/deutsch/.../aktuelle-finanzberichte/).
Nur noch einmal als Hinweis: Im Mai erfolgte die Umstellung des Forderungsmanagements auf einen externen Dienstleister (siehe http://www.myhammer-holding.de/deutsch/...ng-2010-praesentation.php), was u.A. eine Umsatzverschiebung durch taggenaue Umsatzabgrenzung zur Folge hatte.
Quellen für meine Zählungen siehe #23. Ich weise wie immer darauf hin, dass meine Zählungen keine offiziellen Zahlen sind und daher als meine persönlichen Schätzungen und Prognosen zu verstehen sind.
Der USA Start soll ja auch noch dieses Jahr erfolgen, wobei man bei MyHammer erst einmal gute Zahlen sehen möchte. In der Vergangenheit hat dieser Wert zu oft enttäuscht, da muss erst wieder Vertrauen aufgebaut werden. Ich gehe davon aus, dass der USA Start keine zu großen Auswirkungen auf den Kurs hat.
Die Verbände scheinen nicht mehr so negativ gegenüber MyHammer eingestellt zu sein wie es schon einmal war.
Was ich in diesem Bericht interessant finde, ist die Aussage zum Break Even, da hatte sich der Vorstand bisher immer sehr bedeckt gehalten ...
"... Aber profitabel sind sie noch nicht, wann erreichen Sie dieses Ziel?
In Deutschland haben wir den Breakeven fast schon erreicht. Jetzt investieren wir in die Internationalisierung. Wann wir insgesamt in die schwarzen Zahlen kommen, hängt also davon ab, wie sich das Auslandsgeschäft entwickelt. Im Moment sind wir sehr zufrieden. Zehn Prozent unserer Umsätze kommen bereits aus dem Ausland – also aus Österreich England und bald aus den USA...."
"... Das Unternehmen will zu einer Art MyHammer der Gesundheitsbranche werden: Wer sich den Backenzahn richten lassen muss, kann über das Portal Angebote von Zahnärzten aus der Region einholen. Ein interessantes Geschäftsmodell, das eigentlich die Unterstützung der Krankenkassen finden sollte...."
Das spricht für den steigenden Bekanntheitsgrad von MyHammer. Auftragsausschreibungen von Handwerkern und Dienstleistern im Internet werden direkt mit MyHammer in Verbindung gebracht.
Also das schaut mir heute sehr komisch aus, gerade in Verbindung mit dem gestrigen Orderbuch. Normalerweise finde ich Libudas Rufe nach der Bafin etwas übertrieben, aber die Aktion gestern und heute schaut mir doch so skurill aus, dass es eine Überprüfung wert wäre.
JaminGottfried
: Wer hat heute verkauft, evtl. mit Stopp-Loss?
Wer aufgrund der gestrigen und heutigen Orderbücher und Kursentwicklungen verkauft hat, evtl. Stopp-Loss ausgelöst, kann sich bei mir per BM melden. Ich lasse das gerade vom Bafin prüfen. Ich habe den Verdacht, dass hier manipuliert wurde, wenn aufgrund dessen jemand ge-/verkauft hat, hat der Manipulierende eine Straftat begangen.
Die Bafin hat mir mitgeteilt, dass der Fall untersucht wird, leider können sie mir aus gesetzlichen Gründen keine weiteren Informationen über den Bearbeitungsstand, bzw. zu dem Ergebnis der Prüfung geben.
Da Libuda seine älteren Meldungen an das Bafin anspricht. Vor wenigen Monaten wurde mir mitgeteilt, dass es in der Vergangenheit Untersuchungen zu Abacho gab, die allerdings keine Anhaltspunkte für Manipulationen lieferten.
Ich tippe den Tiefststand der laufenden Aufträge (gesamt) auf ca. 19.000 (+/-500) auf den 26.12.2010 (akt. knapp unter 24.000) ... ab 27.12.2010 wird es meiner Meinung nach wieder steil nach oben gehen mit den laufenden Aufträgen. Falls das USA Portal zwischenzeitlich startet, USA Auftragszahlen sind in dieser Schätzung nicht berücksichtigt.
Hier könnt ihr das anhand der Grafik nachvollziehen: www.myhn.de
Die Zahlen von diesem Jahr sind wie bereits schon mehrmals angesprochen, aufgrund der Abschaltung der automatischen Wiedereinstellung von Aufträgen ohne Gebot (Ende 09/2010), nicht mit den Vorjahreswerten vergleichbar (siehe Hinweis auf der myhn Seite). Das sollte man meiner Meinung nach immer der fairnesshalber anmerken, wenn man auf diese Zahlen verweist.
Aktuelle Aussage vom Vorstand in dem Zusammenhang ...
"...In Deutschland haben wir den Breakeven fast schon erreicht. Jetzt investieren wir in die Internationalisierung. Wann wir insgesamt in die schwarzen Zahlen kommen, hängt also davon ab, wie sich das Auslandsgeschäft entwickelt. Im Moment sind wir sehr zufrieden. Zehn Prozent unserer Umsätze kommen bereits aus dem Ausland – also aus Österreich England und bald aus den USA...."
JaminGottfried
: 3 Gründe für Rückgang laufende Aufträge ...
Meiner Meinung nach setzt sich der aktuelle Rückgang der laufenden Aufträge, wie man sie in der Grafik auf www.myhn.de sehen kann, aus 3 Komponenten zusammen:
1. Der Anteil der Aufträge ohne Gebot ist nach meinen Beobachtungen seit der Deaktivierung der automatischen Wiedereinstellung von 40-50% auf 25-35% gesunken. Das würde bei einer Gesamtzahl von 45.000 laufenden Aufträgen (vor Deaktivierung) ca. 6.750 Aufträge weniger bedeuten. Bei einer aktuellen Gesamtzahl von ca. 23.000 laufenden Aufträgen (nach Deaktivierung) ca. 4.000 mehr im Vergleich zu vorher.
Um das Top der laufenden Aufträge aus dem Sommer mit den aktuellen Zahlen abzugleichen würde man auf 38.000 zu 23.000 kommen.
Möchte man die aktuellen Zahlen mit den Zahlen aus dem Sommer abgleichen, würde man auf 45.000 zu 27.000 kommen.
Dies sind nach meinen Schätzungen die Auswirkungen der Deaktivierung der Wiedereinstellung von Aufträgen ohne Gebot.
2. Die saisonal bedingte Schwankung, die wir jedes Jahr haben, wie man auch in der Grafik auf www.myhn.de nachvollziehen kann. Es ist nachvollziehbar, dass man sich in der Vorweihnachtszeit (Wetter, Feiern, Einkaufen), tendenziell eher seltener einen Handwerker ins Haus holt als nach den Feiertagen und im Frühjahr.
3. Der Rückgang bei den neu eingestellten Aufträgen ist dieses Jahr etwas höher als letztes Jahr. Ich vermute, dass die Marketingaktivitäten sich derzeit schwerpunktmäßig eher auf die Gewinnung von Partnern konzentriert, um eine höhere Quote von Aufträgen mit Gebot zu bekommen und damit einen höheren Provisionserlös je laufender Ausschreibung. Nach meinen Beobachtungen liegt das Partnerwachstum über die letzten Wochen bei ca. 25 pro Tag im Mittel, das wäre recht ordentlich. Weiter kann ich mir vorstellen, dass der Start des US-Portals einiges an Marketingausgaben für sich in Anspruch nehmen wird.
Wie immer der Hinweis: Diese Zahlen sind keine offiziellen Zahlen, sondern meine persönlichen Schätzungen und Prognosen.
Einen hatte ich noch vergessen ... letztes Jahr hatten wir im Dezember noch 10 bis 15 Grad Plus, das schaut dieses Jahr grob anders aus. Kann gut sein, dass dies gerade für Arbeiten im Außenbereich eine Rolle spielt.
Außer Punkt 1. den ich mir noch einigermaßen herleiten kann, kann ich die anderen Punkte sehr schwer bewerten. Es wird m.M. jeder Punkt seinen Teil beigetragen haben.