Alsterresearch sieht Westwing als frühen Akteur auf dem Online-Markt für Möbel und Wohnen. Über seine E-Commerce-Plattform biete Westwing ein ausgewähltes Sortiment von Produkten Dritter sowie die Eigenmarke "Westwing Collection". Dies sei eine einzigartige Kombination von starker Präsenz bei sozialen Medien und einem klaren und modernen Web-Auftritt und unterstütze dabei, eine wohlhabende Kundenbasis zu erreichen. Die Präsenz in den sozialen Medien ermögliche eine tiefe Kundeneinbindung, die wiederum eine Beziehung zwischen Kunden und der Marke herstellte. Für Westwing übersetze sich dies in eine Kundenbindungsquote von über 80 Prozent und vergleichsweise hohe Bruttowarenwerte. Westwing habe damit auch die Möglichkeit, Trends und Veränderungen bei der Kundenpräferenz zu verfolgen, um das Produktportfolio anzupassen und insbesondere die höhermargigen Produkte der "Westwing Collection" zu platzieren. All dies erfolge in einem Markt, der sich von einer vorwiegenden Offline-Ausrichtung auf Online verändere. Die Beschränkungen infolge von Covid-19 stellten den Analysten zufolge einen zusätzlichen Katalysator dar, was an einem Umsatzsprung um 62 Prozent 2020 zu erkennen sei. Ein Nachfragestau sei angesichts der relativ geringen E-Commerce-Durchdringung von nur 13 Prozent imminent. Nach Einschätzung der Analysten bietet dies eine große Chance, zusätzliche Marktanteile von herkömmlichen Wettbewerbern zu gewinnen. Darauf stütze sich die Erwartung eines durchschnittlichen Umsatzwachstums im Zeitraum 2020 bis 2023 um 21 Prozent. Westwing profitiere von moderatem Investitionsbedarf und negativem Umlaufvermögen, so dass es einfach sei, aus eigenem Cashflow zu expandieren. Dennoch biete eine Nettoliquidität von geschätzt 77 Millionen Euro 2021 die Finanzmittel für weitere Kapazitätsausweitungen.
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