Hier der Artikel komplett leider sehr entäuschen würde ich sagen... Solarvalue scheint ur auf denn Papier zu bestehen da sogar die Profis weg sind.. Ich bin raus alle anderen viel glück ;-) Solarvalue gibt auf von Bettina Seidl Schon seit Jahren krebst Solarvalue rum. Dem Unternehmen will es einfach nicht gelingen, Solarsilizium in der erforderlichen Reinheit herzustellen. Jetzt gibt das Unternehmen auf: die Fabrik in Slowenien, das Labor in den USA und auch das alte Herstellungsverfahren. Standort Ruse - eine Fehlinvestition? "Strategische Unternehmensentscheidung" heißt das in kultiviertem Wirtschaftsdeutsch. Eine völlig neue Ausrichtung. Zurück auf Null. Ob den Anlegern das schmeckt? Der heutige Kursverlust von zeitweise mehr als 37 Prozent bis auf 0,25 Euro sagt ganz klar: nein.
Schließlich werden die Aktionäre von Solarvalue schon seit Jahren hingehalten. Im Grunde seit die Solarvalue AG ihre Aktien 2006 im Freiverkehr listen ließ. Ursprünglich wollte Solarvalue in der ersten Jahreshälfte 2007 die Produktion im slowenischen Ruse starten. Dann hieß es, in der zweiten Jahreshälfte 2007. Dann verschob man auf die erste Jahreshälfte 2008. Dann auf die zweite Jahreshälfte 2008. Selbst als sich das Jahr 2008 dem Ende neigte, im Oktober, gab man sich noch siegessicher: 2009 könnte sogar schon die zweite Produktionsstraße in Betrieb gehen, hieß es. Heute wissen wir, auch das war bloß ein Versprechen, dem keine Taten folgten. Mehr zum Top-Thema - Hintergrund: Der Dreck muss weg
"Proben gibt es nicht" boerse.ARD.de fragte vor zwei Tagen nach, wie viel Silizium mittlerweile produziert wird. Auskunft gab Maximilian Fischer, der mit der Finanzkommunikation des Unternehmens betraut ist. Fischer gab zu, die Produktion in der Fabrik im slowenischen Ruse habe immer noch nicht begonnen. Und sie könne auch in nächster Zeit nicht beginnen, weil es selbst im Testlabor in den USA noch nicht gelungen ist, Solarsilizium in der erforderlichen Reinheit herzustellen. "Proben, die den Anforderungen genügen, gibt es nicht", räumte Fischer ein.
Nun will man also von vorn beginnen. "Wir haben diese Entscheidung nicht leichtfertig, sondern nach gründlichen Überlegungen getroffen. Im Ergebnis war dies jedoch - besonders auch unter wirtschaftlichen Aspekten betrachtet – die einzige mögliche Vorgehensweise." So wird Unternehmenschefin Claudia Boehringer in der Unternehmensmeldung zitiert, die Solarvalue gestern veröffentlichte. Zu sprechen ist Frau Boehringer nicht. Zu viele Termine, heißt es offiziell. Im Oktober war dies auch die erste Begründung. Später schwenkte man um: Frau Boehringer steht der Presse für Interviews generell nicht zur Verfügung. Maximilian Fischer "Wir werden uns was einfallen lassen müssen" Die Informationspolitik des Unternehmens ist wenig vertrauensfördernd. Da scheint es mehr als fraglich, ob Solarvalue je wieder Geld bei Anlegern einsammeln kann. Und Geld braucht man früher oder später, wie das Unternehmen gestern zugab. "Die verfügbaren Mittel sollten bis zum Bau eines Prototypen ausreichen." Übersetzt heißt das wohl, das Geld langt maximal für die Testphase, für die Entwicklung des neuen Verfahrens im Labor. Und dann? "Wir werden wir uns was einfallen lassen müssen. Es ist derzeit schwer, am Markt neues Geld zu generieren", sagt Fischer. "Eine Kapitalerhöhung wäre zudem schwierig, weil die Aktien in ihrer Bewertung so gering sind. Und auch weil auf Grund der vielen Verzögerungen viel Vertrauen verspielt worden ist." Wie wahr!
Vertrauen könnte man durch gute Kommunikationspolitik wieder herstellen. Offenbar nicht der Ansatz, den Solarvalue verfolgt. Wie viel Geld ist noch in der Kasse? "Ein paar Millionen sind schon noch da", sagt Fischer vage. "Ein paar", das ist ein dehnbarer Begriff, genauer will das Kommunikationstalent aber nicht werden. Über zwei Kapitalerhöhungen hatte Solarvalue einst 15 Millionen Euro eingenommen. Viel dürfte davon nicht mehr davon übrig sein. Aktuelle Daten aus dem Unternehmen gibt es nicht, die letzten veröffentlichten Geschäftszahlen sind die des Jahres 2007. "Die Bilanz 2008 haben wir noch nicht veröffentlicht, die Prüfung ist noch nicht abgeschlossen", so Fischer.
Beschlüsse der Hauptversammlung nichtig Neues Geld zu besorgen könnte in der Tat schwierig werden. Zumal die Beschlüsse der letzten Hauptversammlung und damit auch die Genehmigung einer künftigen Kapitalerhöhung gerade vom Landgericht Berlin für nichtig erklärt worden sind. Es gab einer entsprechenden Anfechtungsklage statt.
Nichtig erklärt wurden unter anderem auch die Beschlüsse zur Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrates – und auch der Jahresabschluss 2007. Solarvalue überlegt, ob man gegen das Urteil Berufung einlegt.
Alle Zeichen auf Neubeginn Warum Solarvalue völlig neu starten will, wird nicht ganz klar. "Wirtschaftliche Aspekte" werden vage in der Unternehmensmitteilung genannt, auch die "stark fallenden Siliziumpreise" müssen herhalten. Von "angepassten Kostenzielen" ist die Rede. Fischer klärt auf: "Wir sind zu der Erkenntnis gelangt, dass es keinen Sinn mehr macht, das eingeschlagene Verfahren zu verfolgen, weil es unverhältnismäßig Zeit und Geld kostet." Deshalb wird die Herstellung in Slowenien nicht mehr verfolgt. Das (angemietete) Labor in den USA wird ebenfalls aufgegeben, die Einrichtung verschrottet. Die beiden Fachleute in Amerika, John Mott und Julio Bragagnolo, sind auch nicht mehr mit an Bord. Auch das alte Herstellungsverfahren wird aufgegeben, es stammte schließlich von Mott. Ein Ausschnitt aus dem Beteiligungsgeflecht rund um Solarvalue... Weil der Standort Ruse aufgegeben wird, wurde auch der Beteiligungsvertrag mit der indischen Moser Baer gekündigt, teilte das Unternehmen gestern Abend mit. An der slowenischen Tochter "Solarvalue Proizvodnja d.d." hielt Solarvalue bislang 60 Prozent, die restlichen 40 Prozent hielt das Unternehmen Moser Baer. "Wie die Beteiligung gelöst wird, muss noch geregelt werden", sagt Fischer. Bei Zeiten muss man sich also nach einer neuen Produktionsanlage umsehen.
Transparenz sieht anders aus Aber eins nach dem andern. Jetzt geht alles von vorn los, in einem Labor in Deutschland. Wo genau, das wird nicht verraten. Solarvalue hat neue Fachleute? "Ja." Wer ist das? "Das geben wir nicht bekannt." Transparenz sieht anders aus. Vage Aussagen sind nicht der Schlüssel zu gelungener Finanzmarktkommunikation.
In einer Sache ist Solarvalue standhaft. Eisern hält das Unternehmen an dem alten Ziel fest, Solarsilizium durch die Reinigung von metallurgischem Silizium zu produzieren. (Mehr zu dem Herstellungsverfahren in unserem Hintergrund: Der Dreck muss weg.)
"Dazu werden wir ein neues Verfahren testen", heißt es. Die Erfolgsaussichten sind ungewiss. Solarvalue muss erst noch den Nachweis erbringen, "ob sich der Prozess industriell umsetzen lässt", so schreibt man. Das geschieht selbstredend erst, wenn man im Labor so weit ist. Und das kann dauern. Wie lange? Einen Zeitrahmen will Solarvalue nicht nennen.
Fazit Vertrauen entwickelt sich durch Offenheit und Transparenz. Misstrauen entsteht durch schlechte Erfahrungen. Solarvalue zahlt auf das Vertrauenskonto auch jetzt nichts ein. Dafür sind die Aktionäre um eine schlechte Erfahrung reicher.
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