Immer wenn Übernahmen im derzeitigen Börsenumfeld publik werden, wachen die Bullen auf und hoffen auf ein Aufbruchssignal für den DAX. Der Kauf des Pharmaherstellers Weyth durch den Wettbewerber Pfizer darf durchaus als ein solches Signal verstanden werden. Steigt dann noch der Index der Frühindikatoren des Conference Board überaschenderweise um 0,3 Prozent, ist der Beginn der charttechnischen Gegenreaktion des seit knapp drei Wochen andauernden Abwärtstrends perfekt. Ein Grund in endlose Euphorie zu verfallen ist dies aber nicht. Immerhin handelt es sich um den ersten brauchbaren Kursanstieg seit drei (!) Wochen, der kurzfristige Abwärtstrendkanal wurde nach oben verlassen. Kann der DAX diese Bewegung heute bestätigen und weiter nachlegen, wäre zumindest die kurzfristige Gefahr des Absturzes unter das bisherige Baisse-Tief bei 4.014 Punkten gebannt. Die wirkliche Nagelprobe findet hingegen an den Widerständen bei 4.460 und 4.550 Punkten statt. Für mehr wird es für die Bullen in diesem ersten Zyklus noch nicht reichen. Erst wenn ein nochmaliger Rückfall in den Bereich zwischen 4.100 und 4.200 Punkten nur temporären Charakter trägt, stünde eine kurzfristige Trendwende im untergeordneten Abwärtstrend bevor. Fällt der DAX hingegen heute sofort wieder in den verlassenen Abwärtstrendkanal zurück, aktiviert sich wieder das Kursziel 4.014 Punkte.
Aus dem Bereich der Konjunkturdaten steht heute um 10.00 Uhr die wichtigste deutsche Konjunkturziffer auf dem Programm, der ifo-Geschäftsklimaindex für den Januar. Die Erwartungen der Analysten sind nach wie vor sehr gedämpft, Raum für positive Überraschungen scheint damit also gegeben. Auch ein den Erwartungen entsprechendes oder weiter rückläufiges Ergebnis wird den Markt aber nicht aus dem Takt bringen. Zudem trifft sich heute der Offenmarktausschuss der US-Notenbank zu seiner turnusmäßigen Sitzung. Ergebnisse zur Ergreifung weiterer konjunkturstützender Maßnahmen werden für Mittwochabend erwartet. Darüberhinaus werden der S&P/Case-Shiller Hauspreisindex für den November sowie das Verbrauchervertrauen für den Januar veröffentlicht. Beide Indikatoren dürften zeigen, ob sich schon eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau abzeichnet oder die Abwärtswelle ungebremst weiter rollt. Für erhöhte Aufmerksamkeit heute an den Märkten ist also gesorgt. Vorsicht: Die Schwankungen bleiben weiter hoch.
Konjunkturdaten: DE: ifo-Geschäftsklimaindex Januar, USA: S&P/Case-Shiller Hauspreisindex November, Verbrauchervertrauen Januar, Beginn der Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Unternehmen: Q4-Zahlen: Siemens, Software AG, Du Pont, Yahoo
Wichtige Marken:
Unterstützungen: 4.014; 4.144; 4.310 Widerstände: 4.460; 4.510; 4.551 Aus DAX Daily vom 27.01.2009 www.investor-verlag.de ----------- An der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil. André Kostolany
MfG Palaimon
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