Wann platzt die Rohstoffblase?
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neuester Beitrag: 25.04.21 13:08
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eröffnet am: | 29.04.11 14:57 von: | Randomness | Anzahl Beiträge: | 1273 |
neuester Beitrag: | 25.04.21 13:08 von: | Stefanieovlpa | Leser gesamt: | 516347 |
davon Heute: | 110 | |||
bewertet mit 34 Sternen |
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Unterm Kopfkissen: Vorteil, Geld ist für dich jederzeit verfügbar, aber Nachteil Du bekommst keinen Zins.
Auf der Bank: Vorteil Zins, Nachteil, dass Du eventuell in einer Notsituation nicht mehr an dein Geld kommen wirst.
Konsequenz: ist deine Sache, momentan sicher noch unnötig Geld unterm Kopfkissen zu horten, aber steht natürlich jedem frei...
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wird dies dazu führen, dass nur noch wenige Geld haben. Die Frage kommt auf, was dieses dann Wert ist.
Klingt alles ganz schön abenteuerlich. Geld kann man doch einfach drucken. Am wahrscheinlichsten ist doch die Inflation, ist sie nicht?
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Boardmail an "Milvus" |
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Bei einem Bankrun geht es um viel mehr als ob das Geld nun unterm Kopfkissen oder auf dem Konto liegt. Dazu muss man sich das Geldsystem etwas genauer anschauen:
Das Problem ist, dass auf den Bankkonten wesentlich mehr Sichtguthaben stehen, als es tatsächlich echtes Zentralbank gibt. Ein Teil davon entsteht, weil die Banken einen Sockelbetrag des Geldes auf den Girokonten der Kunden als Kredit wieder ausgeben, obwohl sie es auf den Girokonten als sofort verfügbar (Sichtguthaben) stehen lassen. Das ist aber nur ein Teil des Problems. Das Hauptproblem entsteht durch Kreditvergabe der Banken, weil nur ein Teil der Kreditsumme als echtes Zentralbankgeld existiert. Die Banken dürfen mehr Geld als Kredit auf Konten buchen, als sie haben. Das ist dann bankeigenes Giralgeld. Aber warum wird das gemacht?:
Die Banken sind in unserem System unter anderem eine Optimirungsmaschine für den Geldverkehr. Es geht hier darum die beschränktere Zentralbankgeldmenge möglichst effektiv zu nutzen. Durch das Privatbankeigene zusätzliche Geld kann die Umlaufgeschwindigkeit der Geldmenge extrem erhöht werden. Dazu ein Beispiel. Sagen wir einmal jemand hat 100 Euro auf seinem Girokonto. Da nicht alles Girogeld von den Kunden verwendet wird, leiht die Bank nun einem anderen Kunden einen Teil, sagen wir 20 Euro von dem Hunderter und schreibt das auf dem Girokonto des anderen gut. Nun haben zwei Personen zusammen 120 Euro für den Konsum verfügbar. Alledings muss bei Käufen oder Überweisungen zu anderen Banken häufig dann "echtes" Geld geliefert werden. Daher können jetzt auch nur 100 Euro von den 120 tatsächlich universell als Geld verwendet werden. Bevor der Kunde die restlichen 20 Euro nutzen kann muss ein anderer Kunden wieder was einbezahlt haben. Vereinfacht kann man sagen, dass im Girosystem sich mehrere Kunden die gleichen Geldscheine teilen ohne das zu merken. Die Bank kann dadurch für einen größere Geldmenge Zinsen erwirtschafen als sie tatsächlich hat. Das System ist so ausgefeilt, dass eigentlich immer genug Bargeld für jeden da ist, der es gerade braucht. Doch was passiert nur wenn es zum flächendeckenden Bankrun kommt?:
Wenn alle ihr Geld von der Bank abheben und damit ihr echtes Geld sehen wollen, hat die Bank ein Problem. Nun kann nur der erste der abhebt den Gelschein bekommen, den er sich im Girosystem der Bank mit den anderen Kunden geteilt hat. Die, die zu spät kommen, bekommen nichts mehr. Man darf hier auch nicht meinen, dass die Bank, das fehlende Geld dann die nächsten Tage besorgen könnte. Das geht nicht, weil der Rest des Geldes ja nie wirklich existiert hat. Lediglich den Teil, den die Bank noch als echtes Guthaben bei der Zentralbank hat, kann sie abrufen. Wenn das Bankensystem fällt ist ein Großteil des Girogeldes einfach für immer weg und wenn das Problem flächendeckend ist wird das auch kein Sicherungsmechanismus ausgleichen können. Der flächendeckende Bankrun ist ein absoluter Killer für das System. Es würde dann tatsächlich erstmal nur noch die Zentralbankgeldmenge als Bargeld in den Händen derer geben, die zuerst abgehoben haben. Wie lange dieses Geld dann etwas Wert ist und wie es dann weitergeht ist wohl schwer abzuschätzen. Es ist sicher, dass der Bankrun das System zerstören würde, aber ob diejenigen die ihr Geld noch abgehoben haben damit fein raus sind ist eine ganz andere Frage.
Um eine Orientierung zu bekommen, wieviel Geld beim totalen Bankrun "verschiwnden" würde, kann man sich veranschaulichen, wenn man die Geldmenge M0 mit der Geldmenge M1 vergleicht. M1-M0 könnte ein Anhaltspunkt sein.
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Die Ereigniskette verläuft in die Richtung: drohende Insolvenz => Bankrun und nicht umgekehrt. Deswegen ist die Panikmache in der Form "flächendeckender Bankrun => Insolvenz => kein Geld im Geldautomat" unbegründet.
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Das Problem ist (lies dir mal mein Posting #446 durch), wenn das Vertrauen in eine Währung schwindet d.h. jeder denkt, dass sein Geld morgen noch weniger wert ist. Das kommt es zu einem flächendeckenden Bankrun und dieser ist von niemandem zu beherrschen. Das meint EsTeKa und dann folgt unweigerlich der Zusammenbruch einer Währung. Ich sage ja auch nicht, dass so kommen wird. Nur muss man klar sehen, dass die Notenbank alles retten könnte, aber je mehr diese rettet, desto höher ist die Gefahr. Deshalb sind z.B. Staatsanleihenkäufe problematisch. Natürlich stabilisieren diese kurzfristig das System, aber langfristig erhöhen diese die Gefahr einer kompletten Destabilisation des Währungssystems...
Wie immer: Den Königsweg wird es bei Problemen im System nicht geben, die Notenbank muss halt "verantwortungsvoll" retten, wobei das eben eine sehr dehnbarer Begriff ist...
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Zwischen 1300-1400$ verläuft der Aufwärttrend(Unterstützung 2008).
Auf Wochenbasis ist der Goldpreis fast überverkauft.
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@clray, dann erkäre doch mal aus deiner Sicht den Grund warum die Geldmenge M1 größer ist als M0....
M1 ist ein Hebel auf M0. Da aber nur M0 das gesetliches Zahlungsmittel Euro ist stehen zwangsläufig einem M0 Euro mehre M1 Giroeuro gegenüber. Oder wie gesagt, sind ganz einfach mehrere M1 Euros in Wirklichkeit nur ein M0 Euro und nur dieser kann als Bargeld ohne eine Bank existieren. Es handelt sich dabei nicht um irgendeinen Fehler oder eine Verschwörung. Es ist ganz einfach dazu da, die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes zu optimieren. So kann halt ein einziger Euro wesentlich mehr Transaktionen innerhalb eines Zeitraums ausüben als mit nur M0 möglich wäre. Zum Teil gehen damit sogar parallele Zahlungsvorgänge. Das ganze geht aber nur solange die Bürger das Vertrauen haben, Ihre Giroeuros JEDERZEIT in Bargeld wandeln zu können. Ist das Vertrauen weg, kommt es zum Bankrun und dann platzt das Girosystems.
Das mit den Sicherheiten hinter den Krediten ist natürlich auch beim Girogeld richtig. ABER die Sicherheit dient dazu, dass der Kreditnehmer und nicht die Bank ausfällt. Natürlich kann die Bank im Problemfall, wie von dir beschrieben, den Kredit eventuell an eine andere Bank verkaufen und so wieder an Geld kommen. Aber wie @SG70 schon geschrieben hat, dazu muss das Bankensystem insgesamt noch funktionieren.
Beim Punkt Sicherheiten müssen wir auch beachten, dass die Anforderungen an Sicherheiten derzeit stark zurückgefahren werden. Dadurch erhöht sich immer mehr das Risiko dass im Problemfall die Sicherheit hinter einem Kredit nicht den Wert des Kredites deckt.
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Der schwarze steile Aufwärtrend wurde bereits gebrochen.
Unterstützung liegt bei 2,5
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Die Edelmetalliebhaber glauben aber daran, dass ihr physischer Besitz von einem bestimmten Material auf unerklärliche Art und Weise dem viel älteren Konzept des Kredits überlegen ist. Die einzige schlüssige Argumentation, warum Edelmetalle als Maßstab für Forderungen vorteilhafter sein könnten, ist, dass man die anders festgehaltenen Forderungen leichter verfälschen kann. Das ist aber so ziemlich jedem und seit langem bewusst. Deswegen bedarf die Wirtschaft eines funktionierenden Rechtssystems mit Möglichkeit der Gewaltausübung. Es einfacher, die Gewalt zentral auszuteilen, als wenn sich jedes Goldbug in seinem Bunker mit Waffen verschanzen müsste. Deswegen verstehe ich die ganzen Angriffe gegen "das böse System" nicht, außer auf psychologischer Ebene (Schuld sind immer die anderen, Verschwörungstheorie).
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Boardmail an "clray" |
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Eigentlich ist diese Chartechnik und Chartanalyse doch Unsinn. Die Trefferquoten rühren nur daher, dass viele daran glauben und dann ihre Kauf- bzw. Verkaufentscheidungen danach richten. Man nennt das selbsterfüllenden Prophezeiungen. Das Problem ist, dass durch die überhöhten Geldemengen die nur spekulativ eingesetzt werden diese Sachen gestützt werden. Die lockere Geldpoitik, die derzeit überall durchgeführt wird schafft dafür auch noch zusätzlichen Nährboden.
Es kann also leider gut möglich sein, dass du mit deiner Einschätzung richtig liegst! Für mich ist das alles nur ein ganz starkes Zeichen, dass es Zeit wird die Börsen und Finanzmärkte wieder zum Diener der Realwirtschaft zu machen. Das was da im Moment läuft hat mit Handel und Wirtschaft kaum noch was zu tun. Das ist zum Teil einfach nur "Finanzblödelei", mit der man aber leider immer noch viel Geld verdienen kann.
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Hier ein paar aktuelle Zitate von Jim Rogers
"June 21, 2012
If Gold Falls To 1100, I Will Buy A Lot Of It
If gold continues to go as it goes, I would buy a lot of it. If it goes to 1100 per ounce level, I will buy a lot of it. - in NDTV "
"July 2, 2012
If Gold Goes Down, I"ll Buy More
Gold is up 11 years in a row. Gold is consolidating now, a well-deserved consolidation. I own gold, I"m not selling gold. If gold goes down, I"ll buy more. - in ETF Trends"
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Ich glaube dein Missverständnis rührt daher, weil du Geld als irgendwas reales und in sich werthaltiges betrachtest. Geld ist aber nur ein Messinstrument, um den (von Marktteilnehmern wahrgenommenen) Wert von anderen, realen Gütern und Leistungen auszudrücken. Die verschiedenen Mn-Mengen unterscheiden sich darin, was sie messen.
Zu dem "globalen Kollaps": siehe meinen vorherigen Kommentar.
Zu dem "Zurückfahren von Sicherheiten": das stimmt nach meiner Auskunft nicht. Die Banken standen in der letzten Zeit vor dem umgekehrten Problem, dass MEHR Reserven und vorwiegend gut besicherte Papiere durch Regulierer und im Gegenzug auch durch Banken untereinander gefordert wurden. Das sind sozusagen die Früchte der 2008-Krise, und sie spiegeln sich auch in den seltsamen Anleihenzinsen wider. Aber vielleicht meinst du die Annahme von schlechteren Sicherheiten durch die EZB zum Absaugen von schlechten Krediten und somit ihre indirekte Umwälzung auf Steuerzahler. Das ist ein anderes Thema und führt eher zur Entlastung als Belastung von Banken.
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Trotzdem muss man die Vorteile und Nachteile (Gefahren) eines Systems kennen. Das Problem mit deinem Ansatz Geld = Messinstrument ist zwar interessant, aber Geld ist eben nur ein relatives Messinstrument. Geld hat keinen absoluten Wert, sondern eine relative Werthaltigkeit im Bezug auf das Gut (Güter), deren Werthaltigkeit das Geld repräsentiert. Die relative Werthaltigkeit kann steigen und fallen, was dann Inflation oder Deflation entspricht. Das ist auch alles mit deinem Ansatz eines Messinstrumentes kein Problem...
Das Problem entsteht, wenn das Vertrauen ins Geld verloren geht d.h. momentan möchte ich von dir Geld für eine Dienstleistung, weil es für mich besser ist. Ich weiß, dass ich dein Geld gegen jedes Gut eintauschen kann, weil der Bäcker, Supermarkt etc. das Geld ebenfalls als werthaltig ansieht. Es wäre für mich unsinnig statt Geld eine Sachwert z.B. Kleidung zu verlangen, weil ich eben nicht weiß, ob der Bäcker gerade Kleidung benötigt und mir dafür Brot gibt. Der Bäcker wiederum nimmt mein Geld, weil er vertraut, dass seine Lieferanten, Angestellten etc. dieses Geld als werthaltig akzeptieren. Dass Geld aber wertvoll ist, muss es auch ein knappes Gut sein. (nicht der materielle Wert, der muss weretlos sein z.B. Papier).
Was würde passieren, wenn ich allen Bürgern in Deutschland sagen würde: Ab jetzt bekommt jeden Montag jeder Bürger eine Milliarde Euro an Bargeld geschenkt? Jeder wüßte sofort, dass die Preise am nächsten Montag expoldieren würden und jeder würde versuchen bis Montag sein noch vorhandenes "noch relativ wertvolles" Geld auszugeben. Der Knackpunkt ist, dass dann ab heute die Preise explodieren würden, weil jeder sein Geld sofort von der Bank holen würde und ausgeben will. Das ist dann eben eine Hyperinflation, weil jeder egal zu welchem Preis sein Geld in Sachgüter "tauschen" will. Es weiß jeder, dass sein Geld spätestens am nächsten Montag extrem wenig wert ist, am nächsten Montag noch weniger etc.
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"Für mich ist das alles nur ein ganz starkes Zeichen, dass es Zeit wird die Börsen und Finanzmärkte wieder zum Diener der Realwirtschaft zu machen."
Auch unterm Goldstandard wird es schwankende Preisentwicklung,eine Börse und technische Analyse geben.
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Ist ja nicht gegen dich persönlich gemeint! Ich werde nur nachdenklich wenn ich Postings wie ("Rohstoff XY verlässt den Trendkanal, ich gehe Short...Bollingerband erreicht jetzt in CFDXXXX einsteigen...") Es zeigt einfach wieviel an den Börsen nur gespielt wird. Es geht da nicht mehr um die Rohstoffe und Firmen sondern einfach nur ums zocken. Den Schaden tragen diejenigen die tatsächlich mit den Rohstoffen arbeiten und das gefährdet uns alle.
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Ich sehe Geld überhaupt nicht als irgendwas was einen inneren Wert hat. Geld ist für mich einfach nur ein Zahlungsversprechen.
An sich sind deine Gedanken zu M1 und M0 schon grob richitg. Ich will ja nicht sagen das M1 Geld der Privatbanken grundsätzlich eine wertlose Luftnummer ist. Natürlich werden da auch Sicherheiten hinterlegt die einen Wert darstellen. ABER:
Ohne Geldschöpfung durch Privatbanken würde es so aussehen: Ein Kunde nimmt einen Kredit auf und kauft sich damit ein Haus. Eine Hypothek auf das Haus wird von der Bank als Sicherheit eingetragen. Damit der Kunde nun dem Verkäufer den Kaufbetrag zahlen kann hinterlegt die Bank die Hypothek als Sicherheit bei der Zentralbank und bekommt dafür Zentralbank/Bargeld. Dieses Geld zahlt sie dem Kunden aus und er bezahlt damit das Haus. Die Bank muss jetzt für das Geld den Leitzins der Zentralbank zahlen und der Kunde den höheren Kreditzins. Die Differenz ist der Gewinn der Bank. In diesem Fall hat sich M0 um den Kreditbetrag erhöht. Wenn alle Kredite so funktionieren würden wäre M0=M1
So sieht es wirklich aus: Kauf und Hypothek bei der Privatbank sind noch gleich. Aber jetzt bucht die Bank dem Kunden den Kreditbetrag auf sein Girokonto und behält die Sicherheit selbst ohne sie bei der Zentralbank zu hinterlegen. Nun hat die Bank den Vorteil, dass sie selbst erstmal keinen Zins an die Zentralbank zahlen muss. Nur der Kunde zahlt jetzt Zinsen. Die Bank macht mehr Gewinn. M1 hat sich erhöht, M0 hat sich nicht verändert. Jetzt kommt es darauf an wie es weitergeht. Möchte der Kunde den Kreditbetrag jetzt bar abheben muss die Bank Zentralbankgeld liefern. Wenn die Bank jetzt noch genug Scheine "übrig" hat, kann sie diese verwenden und es läuft so weiter. Hat sie nicht genügend muss sie zumindest einen Teil jetzt wirklich bei der Zentralbank abrufen und den Leitzins bezahlen. Es ist von Kredit zu Kredit ganz unterschiedlich wiviel die Bank nur in M1 selbst erhöhen kann und wieviel M0 sie besorgen muss. Grunsätzlich wird es durch Mindestreserve und Mindesteigenkapital etwas eingschränkt. Ansonsten kommt es auf die Fragen an, wie verwendet der Kunde das Geld (Braucht er Bargeld?), hat der Makler sein Konto auch bei der gleichen Bank usw.. Es ergibt sich aus dem gesamten Geschäft der Bank und eventuell sogar einem ganzen Bankenverbund daraus eine Quote wieviel Anteil an M0 Geld benötigt wird um alle Kunden bedienen zu können. Diese haben dann auf Ihren Girokonten mehr Geld stehen als die Bank M0 besitzt. Daher meine Aussage, "die Kunden teilen sich die Geldscheine". Ich denke das beschreibt es wirklich ganz gut. Wäre das nicht so, könnten die Menge der gesamten Sichteinlagen (M1) nicht die Menge an M0 übersteigen.
Bei der ganzen Sache mit den SIcherheiten ist auch noch wichtig: Die hinterlegten Sicherheiten sind NICHT der Gegenwert des Geldes! Die Sicherheiten dienen dazu bei einem Kreditausfall einen Ersatzkunden zu finden um den Verlust in der Geldmenge nach Möglichkeit wieder auszugleichen. Damit sind aber nicht alle möglichen Verluste abgedeckt. Nicht alle Kredite sind so wie Immobilienkredite besichert. Du bekommst z.B. auch einen Kredit für einen Urlaub, wenn du einen entsprechenden Einkommensnachweis hast.
Der Gegenwert des Geldes ist nur ein Zahlungssversprechen eines Keditnehmers das geliehene Geld über die Zeit mit einem zusätzlichen Zinsaufschlag wieder zu erwirtschaften. Die Banken verlangen daher bei Krediten mit geringerer Sicherheit höhrere Zinsen. Sie machen damit mehr Gewinn, haben damit aber auch ein hohes Risiko. Diese Kredite können (noch) nicht bei der EZB vollständig als Sicherheit verwendet werden. Es gibt für diese Kredite also gar keine echten Geldscheine oder Zentralbankgeld. Dieser Teil ist bei einem Bankrun mit Zusammenbruch des Bankensystems weg. Für diese Kredite gibt es nur M1 und alles ist abhängig davon, dass dieses M1 bei Bedarf "leihweise" die anderen Geldscheine aus "härter" besicherten Krediten mitnutzt.
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Kunden von Banken, die einen Zins auf ihr eingezahltes Geld fordern, wissen ja, was mit ihrem Geld passiert und wären blöd, wenn sie annehmen würden, dass der Zins "vom Himmel" fällt, während ihr eingezahltes Geld 100% sicher bei der Zentralbank verwahrt ist und für alle zu jeder Zeit abrufbar bleibt. Die Zentralbank hat übrigens auch keine Kristallkugel, mit der sie eine Hypothek auf ein Haus in der Pampa bewerten könnte - das kann eine lokale Bank schon besser.
Deswegen laufen die Kunden nicht alle gleichzeitig zu allen Banken, um das Geld abzuholen, wenn jemand Gerüchte über Hyperinflation verbreitet. Diese könnte nur entstehen, wenn die Zentralbank die Geldmenge erhöhen würde, ohne diese zukünftig auch drosseln zu können, und das noch in einem rasanten Tempo. Ansonsten steigen halt alle Preise/Löhne langsam an, mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten entsprechend relativer Begehrtheit von Gütern/Leistungen - ohne Bankruns.
Auch Geldabhebungen z.B. in Griechenland werden nicht dadurch angetrieben, dass Menschen Vertrauen in Geld und Bankensystem als solches verlieren (die abgehobenen Gelder werden ja gerne im Ausland wieder angelegt), sondern vielmehr dadurch, dass die Menschen befürchten, schlagartig in einem gewaltigen Tauschgeschäft durch die Politik abgezockt zu werden (bzw. dass zurückgeholt wird, was sie früher selbst verzockt haben).
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Ich tippe die Überwindung der EU-Krise auf Ende des Sommers
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sehe ich nicht wirklich.
Gold wird in Dollar gehandelt und es besteht gerade Flucht in Dollar. Der EUR hat erheblich an Wert verloren. Schaut man sich den 3-Jahreschart an, ist der Kurs voll auf Kurs, linear.
Aber warum sollte es keinen Absacker geben. Durchaus berechtigte Betrachtung, muss ja nicht immer hoch gehen.
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Warum wird dem hier so viel Gewicht beigebracht?
Geldmenge M3>M2>M1>M0.
So ist die Definition. Deshalb ist ja klar, dass, weil M1 Bargeld + Sichteinlagen sind und M0 nur das Bargeld ist, d.h. die Sichteinlagen noch gar kein Bargeld sind, diese dann auch fehlen, wenn denn jeder die Sichteinlagen in Bargeld verwandeln möchte. Dann bleibt nur die Geldmenge M0 zu erhöhen. Wenn tatsächlich alle Sichteinlagen in Bargeld verwandelt werden, dann ist M0=M1. Dass dies nicht auf der Stelle möglich ist, ist klar. Das Geld müsste erst mal gedruckt werden. Hat aber meiner Meinung nach mit einer Insolvenz oder Inflation gar nichts zu tun. Ein Bankrun würde daher nur das System erst mal lahm legen oder ausbremsen. Aber die Banken würden das sicher nicht zulassen und vorher abriegeln. Dann würde der Staat eingreifen.
Das eigentliche Problem sehe ich hier: Spekulanten, auch die Banken, erwirtschaften hohe Rendite durch GIPS-Staatsanleihen. Diese drohen nun auszufallen. Na und? sie müssten den Ausfalls abschreiben, eigenes Risiko. Jetzt besteht die Gefahr, dass die Banken aber derart darin verstickt sind, dass sie ja pleite gehen könnten. Na und, dann greift der Einlagensicherungsfond, dieser würde aber nur Spareinlagen und nur bis zu einer begrenzten Höhe absicher. Was ist mit dem Rest??? Genau hier wird es dunkel und keiner weis oder kann abschätzen, wer oder was der Rest ist. Da es mitunter auch andere Banken sind, droht das ganze Bankensystem zu wackeln. Deshalb sind die Politiker ganz stark daran interessiert, dass neue Anleihen gekauft werden, denn mit den neuen werden die alten bezahlt. Uiuiui, Schneeballsystem. Solche Systeme sind eigentlich verboten. Bei Griechenland haben wir einen Schuldenschnitt erlebt, dies hat zu überschaubaren Verlusten in der Bankenbranche geführt, hat aber ein gewisses Ende an das Schneeballsystem gesetzt. Grichenland wird jetzt aus den Schirmen bedient und muss die Verschuldung in den Griff kriegen. Sie werden heftig einsparen müssen, sind aber aufgrund der schwachen Wirtschaft nicht in der Lage etwas zurück zu zahlen. Aber wahrscheinlich ist doch, dass sie die Neuverschuldung wenigstens in den Griff kriegen werden, die EU wird sie dazu zwingen. Steuergelder wären ja zur Genüge da, würde man sie denn konsequent holen.
So, da auch Spanien und Portugal in der Rezession stecken, werden auch sie die Schulden zunächst nicht zurückzahlen können, auch sie müssen unter die Schirme und vom Kapitalmarkt verschwinden. Das Schneeballsystem muss durchbrochen werden. Die Neuverschuldung muss runter gehen. Auch sie werden notfalls gezwungen werden. Auch hier könnte ein Schnitt notwendig werden, was wiederumg zu Abschreibungen in der Bankenbranche führen wird. Dies ist in Ordnung, denn dem hohen Risiko stand eine hohe Rendite gegenüber. Erst wenn die GIPS ihre Neuverschuldung weit drücken, werden sie an den Kapitalmärkten wieder eine Chance haben, Irland hats gezeigt.
Was jetzt mit den Schirmen passiert ist wieder ein anderes Blatt. Scheinbar werden Banken jetzt direkt gerettet. Eigentlich könnte es ja egal sein wo man stopft, hauptsache man stopft. Ich würde aber einen Schnitt wie GR bevorzugen, da hier tatsächlich die Staatsanleihen schlichtweg futsch gehen und diese auch das direkte Problem darstellen. Vielleicht wird das in ESP ja so gemacht und dafür das Geld benötigt.
Am wichtigsten ist deshalb die Neuverschuldung zu stoppen, um das Schneeballsystem zu durchbrechen. Die Dauerschulden wird man parken oder schieben müssen, lange Zeit. Schieben heißt, am Kapitalmarkt aufnehmen, Umschulden aber eben ohne neue Schulden aufzunehmen. EZB senkt Leitzins auf 0,75%. Dieses ist meiner Auffassung nach nur ein Signal der EZB, es soll heißen, Leute, wir machen jetzt Inflation. Dies muss ga gar nicht schlecht sein. Hebt man die Inflationsrate auf 3,334%, sinkt die Realschuldenlast in 3 Jahren bereits auf 10%. D.h. in der EU müssen u.a. die Löhne erhöht werden. Dies führt zur Kaufkraftsteigerung, die Geldmenge wird erhöht, die Inflation vorangetrieben und auch ausgeglichen, die Steuereinahmen werden steigen, die Schulden werden weniger durch Inflation und erhöhte Steuereinnahmen. Aber umsonst ist das nicht zu bekommen, die Zinsätze werden niedrig sein, vielleicht niedriger als die Inflationsrate, die Spareinlagen real schrumpfen und die Preise werden steigen. Ich schätze, dies wird ein Zustand von 2-3 Jahren sein, dann werden die Zinsen angehoben, um die Inflation zurück zu drängen.
Nur meine Meinung
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Boardmail an "Milvus" |
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Das mit M0 und M1 siehst du etwas zu einfach. M0 ist Bargeld und Zentralbankgeld, dass die Banken bei der EZB geliehen, aber nicht als Bargeld abgerufen haben. Beim Bankrun kann im ersten Schritt nur der bereits bare Teil von M0 von den Kunden direkt abgehoben werden. Die Banken müssen dann Ihre restlichen Zentralbankguthaben zum Druck und Ausgabe anfordern. Dann ist aber erstmal mal Schluss. Alles was größer als M0 ist kann nicht einfach so 'gewandelt' und nachgedruckt werden. Für den Rest von M1 haben die Banken bei der EZB nämlich keine Sicherheiten hinterlegt. Für einen Teil könnten die Banken wahrscheinlich Sicherheit nachreichen und so noch etwas mehr abrufen. Ein Teil von M1 ist aber nicht so besichert, dass dafür überhaupt Zentralbankgeld angefordert werden kann. Wenn alles ausbezahlt werden soll müsste die EZB dieses Geld ohne Annahme von Sicherheiten drucken. Damit würde die EZB die Zügel aus der Hand geben. Es wäre dann eine wesentlich größere Bargeldmenge direkt in den Händen der Bürger die nicht mehr abgezogen werden kann. Das würde die Währung wohl sehr schnell weginflationieren. Bliebe die EZB beim Bankrun hart, würde es zu einem Geldmangel kommen der die Wirtschaft lahmlegt. Das System so wie es jetzt ist würde wohl beide Varianten nicht überstehen können.
Dem Einlagensicherungsmechanismus traue ich persönlich nicht. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Soweit ich das sehe, kann dieser nur bei Problemen von einzelnen Banken helfen. Bei genrellen Problemen die das ganze Bankensystem betreffen ist mir nicht nachvollziehbar wie das funktionieren soll. Wenn das einfach und gut funktionieren würde, könnte man ja mal einen Test machen und nicht so wie jetzt jede Bank die Probleme hat pauschal retten. Da traut sich wohl keiner ran.
Das der Schuldenschnitt in Griechenland die Grenzen des Systems aufzeigt, sehe ich auch so. Wenn bei einem Schuldenschnitt das System gehalten werden soll müssen gleichzeitig die Banken gestützt werden. Somit springen andere Länder ein damit das System weiterlaufen kann. Das meiste aus den Rettungsfonds geht an die Banken. In Zukunft vielleicht sogar direkt. Die Bankenretterei könnte nach ganz Böse enden. Beispiel Spanien. Die Banken haben Probleme weil Ihnen Kredite ausfallen und die als Sicherheit dahinter stehenden Immobilien gar nicht den Wert der Kredite haben. Das heißt, das das Geld dieser ausgefallen Kredite eigentlich vernichtet werden muss, weil es ja sonst wertloses Geld im Umlauf ist. Das passiert aber nicht. Stattdessen werden die "werlosen" Immobilien durch Staatsanleihen ersetzt die nun als Ersatzsicherheit dienen. Wie sicher können Staatsanleihen noch sein wenn sie nur als Ersatz für andere wertlos gewordene Güter ausgegeben werden?
Meiner Meinung nach bleiben nur Schuldenschnitte oder Umverteilung des Vermögens als Lösungen, Die seit heute diskutierte Zwangsanleihe für Vermögende könnte schon ein Ansatz in eine richtige Richtung sein. Damit könnte man auch den Geldumlauf wieder stärker beleben. Es ist schon bedenklich wie niedrig die Inflation trotz der extrem lockeren Geldpolitik jetzt ist. Das zeigt wie stark der Schuldendruck bei den Staaten, aber auch vielen Firmen und Bürgern geworden ist. Ich denke wir müssen an die großen Privatvermögen ran um die Inflation besser zu befeuern. Das die Krise ohne einen größeren Kaufkraftverlust auf den jeztigen Sparvermögen möglich ist kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Entweder es verzichten alle Sparer Anteilsmäßig durch Schwächung des gesamten Geldes oder einzelnen müssen ihr Geld durch Schuldenschnitte opfern. Momentan wird politisch auf die "Alle in einem Boot" Variante gesetzt.
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Jeep, M0 ist Bargeld M1 Bargeld + Sichteinlagen.
Wenn du Sichteinlagen bei einer Bank angelegt hast, ist dieses Geld dir, auch wenn es nicht in Bargeldform vorliegt. Somit kann bei einem bankrun dieses Geld doch gar nicht futsch sein, es wird nur nicht ausgezahlt. Erstmal ;-)!
Schuldenschnitt: Ich stimme dir absolut zu, ohne Schuldenschnitt wird es nicht gehen. Dieser wird vermutlich zu einem Aussieben von Banken führen. Die Banken werden staatlich gerettet oder eine gewisse Zeit gestützt, sonst würde es zur Weltweiten Bankpanik führen. Ich vermute, deshalb haben alle Angst.
Wir die EU die Krisenländer unter ihre Kontrolle bringen und die maroden Systeme aufräumen, Korruption beenden und durch neue Systeme ersetzten, bekommen sie das Problem in den Griff. Freilich muss irgendwann die Wirtschaft auch mal wieder anspringen, ich sehe aber den jetzigen Zusammenbruch als normale Korrektur. Die Wirtschaft war durch künstliche Anheizung, mit Schulden der Nettoimportländer, überhitzt.
Es ist normal, dass nun zunächst eine Deflation kommt. Zunächst stoßen Spekulanten Wirtschaftsrohstoffe, wie Öl, ab, weil mit einer Weltweiten Abkühlung der Wirtschaft gerechnet wird. Dies führt zunächst zu günstigeren Energiepreisen und auch zu günstigeren Produktpreisen. Bei nachlassender Nachfrage kommt es schließlich zu einem Überangebot an Waren, was ebefalls auf die Preise drückt. Nun ist es aber so, dass nach dem Abstoßen der Spekulanten die Fördermengen sicherlich reduziert werden, ebenso die Warenproduktion. Kurzarbeit wird wieder Thema. Dann ist die Zeit der Inflation gekommen, wir befinden uns in der ersten Phase.
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Diese müssen immer gerettet werden, da sonst die Wirtschaft komplett und unmittelbar zusammenbricht...
Die Frage ist nun, da dann immer das Gerechtigkeitsproblem von Privatisierung von Gewinnen und Sozialisierung von Verlusten aufkommt, welche Bereiche überhaupt privatisiert werden sollen d.h. soll ein privater Markt vorhanden sein, wenn eine Insolvenz (die ja zwingend in einem privaten Markt vorhanden sein müsste) nicht möglich ist?
Letztlich ist die Frage, ob ein staatlich kontrollierter Markt oder ein nicht funktionierender privater Markt die bessere Lösung ist. Die Erfahrung zeigt einfach, dass ein staatlich kontrollierter Markt (Staatsunternehmen) immer die schlechteste Lösung ist... wobei darüber natürlich diskutiert werden kann.
Ein weiters Problem, das immer absolut nicht erwähnt wird, dass wir alle vor einer Rettung massiv vom dem privaten Markt profitieren. Wenn z.B. die Telekom gerettet werden müsste, haben wir alle sehr viele Jahre von billigen Telefon- und Internetkosten profitiert, die eben durch den privaten Markt entstanden ist. Es wäre für uns sehr viel teuerer eine staatliche Telekom zu haben als die Telekom heute mit 10 Mrd Euro zu retten. Ebenso ist es bei den Banken.: Wir profitieren durch den privaten Markt durch höhere Habenzinsen und niedere Sollzinsen durch den Wettbewerb des privaten Marktes. Letztlich profitieren wir mehr davon als wenn die Coba mit 20 Mrd gerettet werden muss....
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Ihre Thesen sind interessant.
Letztendlich ist schon vieles diskutiert worden. So könnte eine starke Kontrolle und Eigenverpflichtung der Banken dazu führen, den wirtschaftlich/ökonomischen Bereich vom Investbereich zu trennen. Eine 100%tige Absicherung des Wirtschaftssektors kann theoretisch eingeführt werden, oder nahe 100%, so dass der Investbereich krachen kann, wie er will, theoretisch. Ob dies praktisch je passieren wird?
Dennoch kann auch eine Selbstreinigung angenommen werden. Viele Privatanleger sind durch Bankprodukte nun zweimal auf die Nase gefallen, Lehman & EU. Ein starkter Rückgang der Nachfrage zu diesen Invests wird sicherlich eine Folge sein.
Betrachten wir aber die Entwicklung in der Eurozone, muss ich feststellen, dass die Politik hoffnungslos versagte. Der explosionsartige Anstieg der Targetsalden war bereits Jahre zuvor erkennbar, ebenfalls der Anstieg der Zinslast für die GIPS. Es wurden keine Konsequenzen gezogen, es wurde nicht gehandelt. Die sogenannte Rettung kommt zu spät und ist eigentlich keine Rettung, sondern ein Noteingriff um das System zu stützen. Eine Rettung hätte so ausgesehen: Eingriff vor 5 Jahren, GR, IR, PO raus aus EUR, Hilfen angeboten, gestützt wo nötig, Euro gerettet. Aber die drohende Inflation kann nicht als Rettung verkauft werden, ebensowenig das Verprassen deutscher Steuergelder. Wenn in 5 Jahren der EUR 15% an Kaufkraft verloren hat, können wir dann sagen, er sei gerettet worden? Das ist, verzeiht mir, absoluter Schwachsinn. Man hat den Begriff nur gewählt, um mehr Akzeptanz für die Maßnahmen zu erhaschen. Rettung is ein positiver, samaritischer Begriff.
Eigentlich müssten wir vor den Griechen gerettet werden, eigentlich. Griechenland wird dazu kommen müssen, ihren Staat aufzuräumen und Steuern einzutreiben, sie werden der EU die Schuld geben. Dies können sie gerne machen. Machen die anderen Nationalregierungen ja auch: Wir wollten ja nicht aber die EU....
Treten wir 3 Schritte zrück und betrachten die Welt aus Entfernung. So werden wir feststellen, dass das Weltwirtschaftssystem hauptsächlich auf folgenden Punkten beruht:
- Gewinnung von Rohstoffen aus der Umwelt. Dies ist nur im Nahrungssektor ein halbwegiger Kreislauf, doch auch dort wird hefitge Düngung vorgnommen, so dass nicht von Kreislauf gesprochen werden kann. Letzendlich kann man auch sagen, es werden Rohstoffe ausgebuddelt und der Wirtschaft zugeführt (Metalle, Öl, usw.). Sicher, teilweise haben wir Rezyklierung, schon weil auch einige Rohstoffe kaum noch in der Natur vorhanden sind.
- Diese Rohstoffe werden unter Energieverbrauch, Energie wird ebenfalls nicht aus einem Kreislauf erzeugt, in Produkte umgeformt. Hierbei verdient der Mensch Geld
- Die Produkte werden unter Energieverbrauch in der Welt verteilt. Hier gibt der Mensch sein verdientes Geld wieder her.
Diese Betrachtung führt mich zu der Feststellung, das die Weltwirtschaft offenbar eine relativ sinnlose Beschäftigung ist, die auch der Erde heftigen Schaden zufügt. Diese Feststellung wird erhärtet, wenn man die typischen Wegwerfprodukte betrachtet. Menschen kaufen Waren, die sie nicht brauchen, Waren gehen rasch kaputt um wieder neue verkaufen zu können. Dies alles erfordert hohe Energieaufbringung, die wir nicht aus einem Kreislauf beziehen. Wir verheizen die Rohstoffe unserer Enkel um Wegwerfprodukte zu produzieren. Liebes Forum, dieses System muss crashen.
Der Beginn von Kreislaufwirtschaften im Metallsektor sind ein Anfang aber wir sind ganz weit weg von nachhaltigen Produktionsmethoden. Die Umstellung der Energie ist ein wichtiger Punkt, der ist aber derzeit immer noch Zukunftsgespinnst.
Nach und nach wird die gesamte Weltwirtschaft auf Kreisläufe umgestellt werden müssen. Dies ist anstrengend, bedeutet aber auch eine große Chance, denn es wird auch ein neuer Aufschwung und Boom folgen. Würde sich die weltweite Staatengemeinschaft z.B. darauf verständigen, dass wir in 20 Jahren in der Industrie auf Öl verzichen mögen und diesen Anteil aus erneuerbaren Energieen beziehen, so bliebe der Wirtschaft gar nichts anderes übrig, als Kapital zu investieren. Eine neue Phase der kapitalistischen Ära, ein neuer Konjunkturzyklus würde beginnen.
Entscheidend sind weltweite Regeln. Ohne diese wird es schwer. So erscheint z.B. ein China, was mit billiger Kohleenergie und Sklavenarbeit Produkte erzeugt gänzlich außer Konkurrenz. Dies scheint so! Betrachten wir aber, dass Windkraft z.B. bis zu 6mal billiger im Invest als Atomkraft ist und immer billiger wird, dann muss ich sagen, werden wir die Chinesen abhängen. Wenn die Deutschen die Vorreiter in Nachhaltigkeit sind, bedeutet dies kein ökofundamentalistischer Rückschritt. Nein, es ist ein Schritt voran in das 21. Jahrundert und wir werden unsere Technologie exportieren, weil wir min. 10 Jahre Vorsprung haben. Man kann nicht alles mit Wind machen! Aber wenn wir weniger Energie verbrauchen und unsere Energie nachhaltig aus der Umwelt gewinnen (Wind kostet nix, Kohle und Uran aber schon) und unsere Rohstoffe aus Kreisläufen beziehen, werden wir einen Wettbewerbsvorteil haben. Denn die Ressourcen sind erschöpft und diese werden teurer werden.
Ich bin vom Thema abgekommen, sorry. Wor waren wir? Achja die Krise
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Es ist ein strukturelles Problem: Die einheitliche Währung verhindert, dass sich schwache Wirtschaften gegen stärkere schützen können, egal aus welchem Grund diese schwächer sind. Diese schwächeren Wirtschaften müssen von den stärkeren Wirtschaften gestützt werden, ebenso wie dies in Deutschland bei den Bundesländern passiert.
Auch bei einem Nordeuro wird dieses Problem langfristig auftreten, weil auch hier die Wirtschaften heterogen sind. Nur dass dann eben nicht Spanien oder Italien, sondern Belgien oder Frankreich die Probleme bekommt.
Eine einheitliche Währung kann nur in einer polischen Einheit funktionieren...
Was denkst Du wäre in Bayern los, wenn die Menschen in Schleswig-Holstein mit 60 in Rente gehen würden, es dort Arbeitlosengeld statt Hart IV geben würde etc. Was denkst Du wäre in Bayern los, wenn Bayern für die Schulden in Schleswig Holstein haften müsste, für deren Banken, Zahlungen zum Länderfinanzausgelich anstehen würde...
Es würde keine Regierung politisch überleben, dies in Bayern zu tun...
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