War er denn versichert?
Aufführung des Stücks "Gott" von Woody Allen durch die Theater Ag
"Wenn es einen gibt, dann ist der Mensch nicht allein verantwortlich für seine Taten" - dieser "Eine" den eine Figur im Stück meint, ist in diesem Falle kein geringerer als Gott persönlich. Warum ich diesen Bericht mit einer scheinbar ziemlich unsinnigen Feststellung einleite? Ganz einfach: Wenn Gott existiert - wovon ich jetzt einfach mal ausgehe - ist der Mensch nicht allein verantwortlich für seine Taten und ich damit auch nicht für diesen Bericht. Dieser Satz ließe sich auch sehr gut auf andere lästige Dinge wie Mathearbeiten oder ähnliches anwenden, allerdings soll dieser Text ja von der Aufführung des Theaterstückes "Gott", welches von Woody Allen geschrieben wurde, handeln. Am 15.03.2005 um 19 Uhr war es endlich soweit:Nachdem die Theater-AG sechs Monate daran gearbeitet hatte, das doch recht umfangreiche Stück einzustudieren, fand am oben genannten Datum im Forum des Kreisgymnasium Wesermünde die Premiere vor etwa 200 Gästen statt. Erwähnenswert wäre wohl , dass die aufgeregtesten Personen innerhalb der Theater-AG ausgerechnet diejenigen waren, die während der Aufführung quasi nichts zu tun hatten: Die Leiter der AG, Herr Depner und Herr Heidenreich.Beide waren jeweils vermutlich aufgeregter als der Rest der AG zusammen, doch im Grunde ist das bei einer Truppe wie uns auch gut nachvollziehbar: Während den zahlreichen Proben zu diesem ohnehin nicht wirklich ernsten Stück widersetzten sich diverse Schauspieler des Öfteren den Anweisungen der sog.enannten "Autoritätspersonen" und alberten auf der Bühne herum, während die beiden Regisseure nur fassungslos auf die Bühne schauen konnten und dem Termin der Aufführung mit Entsetzen entgegenblickten. Da wir aber eine dermaßen begabte Gruppe hochtalentierter Schauspieler sind, waren die zahlreichen Versprecher und "Text-Hängenbleiber" sowie das Herumalbern nur gespielt und wir hätten das Stück binnen zwei Wochen perfekt einstudieren können. An dieser Stelle wird sich vielleicht der ein oder andere über diesen unsauber strukturierten Text und die fehlende Inhaltsangabe des Stückes beschweren wollen. Doch den Kritikern sei gesagt: Dann passt dieser Text perfekt zum Stück, denn auch "Gott" ist unstrukturiert, verwirrend und vor allem irgendwie sinnfrei: Das Stück beginnt damit, dass ein alter griechischer Autor, der auf den Namen Hepatitis hört, einen Schluss für sein neuestes Theaterstück sucht und ihm partout nichts wirklich Gutes einfallen will. Sein geistig leicht minderbemittelter Schauspieler Diabetes ist ihm dabei auch keine wirkliche Hilfe. Dies führt dazu, dass kurz darauf in witzigen Dialogen philosophische Grundsätze hinterfragt werden,woraufhin plötzlich eine Philosophiestudentin aus dem Publikum die Bühne betritt und dort mitmischt. Mit der Zeit betreten immer mehr skurrile Gestalten die Bühne, wie zum Beispiel ein aufdringliches amerikanisches Ehepaaroder eine Frau die in der U-Bahn erstochen wurde und infolgedessen ein blutiges Messer in der Brust stecken hat. Spätestens hier dürften die meisten der Zuschauer damit aufgehört haben, den scheinbar nicht vorhandenen Handlungsfaden zu suchen und schauten lieber amüsiert zu, wie Diabetes, der nun, da er nun im Stück von Hepatitis ist, Phidipides heißt, von einem Missverständnis ins nächste rutscht und dabei fast von einem König geköpft wird.Natürlich muss auch Gott ausreichend gewürdigt werden, denn immerhin ist das Stück nach ihm benannt. Gott wohnt - untypisch für eine dermaßen wichtige Person - in einem Pappkarton und stürzt am Ende des Stückes spektakulär die Treppe herab, woraufhin auf der Bühne schnell feststeht: "Gott ist tot!" Nach und nach verlassen alle Schausieler die Bühne und nur Hepatitis bleibt übrig und stellt fest, dass seinem Stück trotz allem noch immer ein Schluss fehlt.Zu diesem Ergebnis dürften auch die meisten Zuschauer gelangt sein, denn den meisten von ihnen war ein doch recht verwirrter Gesichtsaudruck anzumerken. Obwohl oder gerade WEIL dieses Stück dermaßen sinnfrei ist, gab es auch viele Lacher im Publikum, denn Woody Allen hat beim Schreiben natürlich auch nicht vergessen, jede Menge Situationskomik und Pointen einzubauen - sei es das ständige Flirten der Schauspieler mit der Philosophiestudentin Doris oder aber das teilweise sehr dreiste Verhalten des tollpatschigen Sklaven Phidipides. Wie der lange Applaus des Publikums, das sich bei der zweiten Aufführung sogar zu Standing-Orvations hinreißen ließ bewies, hat den Leuten unsere Arbeit gefallen und darüber freuen wir uns natürlich sehr. Falls jemand unsere grandiose Meisterleistung noch nicht gesehen haben sollte, bekommt er die Möglichkeit dies nachzuholen, denn es steht nun fest, dass es aufgrund der positiven Resonanz eine dritte Vorstellung geben wird. Ich bedanke mich für das Lesen dieses Textes, auch wenn es an einigen Stellen zugegebenermaßen recht schwer gefallen sein dürfte und möchte noch anfügen, dass dieser Text ohne jegliche Verwendung von Ironie oder Übertreibungen entstanden ist und auf knallharten Fakten basiert. Des Weiteren bin ich allergisch auf Schachtelsätze und sehe es gar nicht gern wenn man Dinge komplizierter beschreibt, als sie eigentlich sind!
http://www.gymnasium-wesermuende.de/reload.html?/...ter05_bericht.php
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