Der weltgrößte Autobauer Toyota rechnet dank drastischer Kostensenkungen und unerwartet steigender Verkäufe im laufenden Geschäftsjahr mit einem nicht einmal halb so hohen Verlust wie noch zuvor befürchtet. Wie der japanische Branchenprimus am Donnerstag mitteilte, dürfte unter dem Strich ein Fehlbetrag von 200 Milliarden Yen (1,5 Mrd Euro) statt zuvor geschätzter 450 Milliarden Yen anfallen. Operativ dürfte sich ein Verlust von 350 statt 750 Milliarden Yen ergeben bei einem Umsatz von 18 statt 16,8 Billionen Yen. Anlass für die Prognose sind die weltweiten Konjunkturspritzen. Im zweiten Quartal des bis 31. März 2010 laufenden Geschäftsjahres verbuchte der Hersteller u.a. des Hybrid-Modells Prius einen Nettogewinn von 21,8 Milliarden Yen. Das sind zwar 84 Prozent weniger als im Vorjahresquartal, doch hatten viele Experten einen Verlust erwartet. Auch im operativen Bereich ergab sich überraschend ein Gewinn von 58 Milliarden Yen. Im Vorjahr waren es 169,5 Milliarden Yen gewesen.Zuvor hatten bereits Honda und die Nummer Drei Nissan ihre Jahresprognosen angehoben. Toyota ist allerdings der einzige der drei führenden Autobauer Japans, der für dieses Geschäftsjahr sowohl operativ als auch unter dem Strich weiter mit Verlusten rechnet. Der starke Yen setzt Toyota weiter zu. Am Vortag hatte der Konzern die Branche mit dem Beschluss geschockt, angesichts der weiter schwierigen wirtschaftlichen Lage die Formel 1 zu verlassen. Allerdings kämen die Kostensenkungen schneller voran als erwartet.Bezogen auf das erste Geschäftshalbjahr verbuchte Toyota unter dem Strich einen Verlust von 55,9 Milliarden Yen nach einem Gewinn im gleichen Vorjahreszeitraum von 493,5 Milliarden Yen. Der Umsatz sank um 31,3 Prozent auf 8,38 Billionen Yen. Operativ ergab sich ein Fehlbetrag von 136,8 Milliarden Yen nach 582 Milliarden Yen im Vorjahr. Für das Gesamtgeschäftsjahr hob die Toyota-Gruppe, zu der auch Daihatsu Motor und Hino Motors gehören, wegen der hohen Nachfrage nach dem Prius sowie anderen Hybrid-Modellen das globale Absatzziel von zuletzt 6,6 Millionen auf nun 7,03 Millionen Autos an.
* dpa, 10:11 © 2009 Financial Times Deutschland
|