Andere Meinung: es ist möglich, dass mehr Aktien gehandelt werden, als physisch existieren, durch den Mechanismus des Leerverkaufs (Short Selling) und durch den Einsatz von Derivaten:
Leerverkauf (Short Selling):
Beim Leerverkauf leiht ein Investor Aktien von einem anderen Anleger (z. B. über einen Broker) und verkauft diese auf dem Markt, in der Hoffnung, sie später zu einem niedrigeren Preis zurückzukaufen. Dadurch existieren in der Praxis sowohl die ursprünglichen Aktien als auch die durch den Leerverkauf geschaffenen “verkauften” Aktien im Umlauf. Dies kann dazu führen, dass das Handelsvolumen und die Zahl der “gehandelten” Aktien höher ist als die Anzahl der tatsächlich ausgegebenen Aktien.
Derivate:
Finanzinstrumente wie Optionen, Futures oder Swaps können ebenfalls den Eindruck erwecken, dass mehr Aktien gehandelt werden, da sie auf den zugrunde liegenden Aktien basieren. Obwohl keine physischen Aktien direkt gehandelt werden, beeinflussen diese Instrumente oft den Markt und erzeugen eine zusätzliche Ebene von Handelsvolumen.
“Naked Short Selling” (Unbesicherter Leerverkauf): In manchen Fällen verkaufen Händler Aktien, ohne sie vorher zu leihen oder sicherzustellen, dass sie sie überhaupt ausliefern können. Dies ist in vielen Märkten mittlerweile reguliert oder eingeschränkt, kann aber dennoch auftreten. Dies führt dazu, dass mehr Aktien verkauft werden, als es physisch verfügbar gibt.
Hohe Handelsaktivität und Sekundärmarkt Aktien können mehrfach innerhalb kurzer Zeit den Besitzer wechseln, wodurch der Eindruck entsteht, dass viel mehr gehandelt wird, obwohl sich die physische Zahl nicht verändert.
Technisch gesehen können mehr Aktien gehandelt oder verkauft werden, als tatsächlich existieren, weil diese Prozesse auf den Mechanismen des Marktes basieren und nicht auf der physischen Anzahl der Aktien.
Shortseller nutzen diese Mechanismen um Aktienkurse zu manipulieren und Unternehmen unter Druck zu setzen bzw. Stimmrechte im Unternehmen zu erlangen.
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