Vorsicht Zombies: In der Eurozone gibt es schätzungsweise 13.000 scheintote Unternehmen
Für Unternehmen, die schon vor Corona in finanziellen Schwierigkeiten waren, wird es durch die Coronapandemie indes immer schwieriger, sich aus dem Abwärtsstrudel zu befreien. Allein in der Eurozone gibt es schätzungsweise 13.000 sogenannte "Zombie-Unternehmen" mit Gesamtumsätzen von rund 500 Mrd. Euro. Sie haben sich durch die andauernde Niedrigzinsphase noch über Wasser halten können. Doch durch Corona könnte es für viele eng werden.
In dem Zusammenhang wird ein Unternehmen als Zombie klassifiziert, wenn es aufgrund seiner momentanen Umsätze, über einen längeren Zeitraum nicht mehr in der Lage ist, seine Kapitalkosten zu bedienen. In dem Buch "Wenn schwarze Schwäne Junge kriegen" zkizziert der Volkswirt Markus Krall das Szenario der "Zombifizierung" der Wirtschaft: Unternehmen, die dem Schumpeterschen Prozess der schöpferischen Zerstörung anheimfallen sollten, weil sie ineffizient, unproduktiv oder zu teuer sind, gehen nicht mehr pleite, weil sie beim Nullzins ihre Kapitalkosten nicht mehr verdienen müssten.
Doch wenn die Ertragserosion und die Insolvenzen der Zombieunternehmen zunehmen, dann wird dies zu einer Abwärtsspirale führen. Jede Pleite eines Zombieunternehmen wird zu einem Ertragsrückgang bei den Banken führen und die Risikokosten erhöhen. In diesem Szenario wird es sehr bald zu einer Beschränkung der Kreditvergabe kommen. In der Folge wird die Geldmenge schrumpfen und ein deflatorischer Schrumpfungsprozess einsetzen. Am Ende werden alle Zombieunternehmen bankrottgehen
|