nichts mehr geschrieben, aber das möchte ich nun nachholen. Versäumt hat man ja kursmäßig sowieso nichts. Ich verfolge ja die Sano mittlerweile über viele Jahre. Mal bin ich tradingtechnisch in der Aktie, dann wieder wegen einer News. Seit Mitte letzten Jahres dachte ich, jetzt könnte sie es packen. Bei dem ganzen Biotech/Pharma Kurssteigerungen - vor allem in Amerika - später auch in Deutschland, ist die Entwicklung bei Sano einfach nur eine Enttäuschung. Jetzt haben sämtlich Aktien aus diesen Bereichen nach einer 1,5 - 2 jährigen Rally ernstzunehmende Korrekturen eingeleitet. Daher kann ich mir derzeit eine Nachzüglerrally ohne Topnews sowieso nicht vorstellen. Sämtliche wichtige Hauptindizes (S&P, Nasdaq, DAX etc) befinden sich eher am Ende eines 5jährigen Haussezyklus. Ich bin Östereicher und wohne beruflich bedingt in Wien. Sanochemia hat in meiner Nähe das Zentralbüro, wo auch die IR sitzt. War schon ein paar mal dort. Man kann ganz nett plaudern, die eine oder andere Info mitnehmen. Wirklich Tacheles geredet wird aber nur, wenn die wichtigen Herrschaften dabei sind und das ist nunmal die jährliche HV. Die fand leider nicht in Wien statt, sondern eine gute Autostunde entfernt im burgenländischen Eisenstadt. Aufgrund meines gesteigerten Interesses und weil ich noch 4192 Stück im Langfristdepot herumliegen habe, machte ich heuer meinen HV-Besuchs-Tourneeauftakt eben bei Sanochemia in Eisenstadt. Eigentlich bin ich ja mehrheitlich News- und Swingtrader, aber der Homebias ist bei mir stark ausgeprägt und da die meisten HVs sowieso in der Bundeshauptstadt stattfinden, versuche ich ab und an ausgewählte österreichische AGs Vorort unter die Lupe zu nehmen. Etwa 75 weitere Aktionäre sowie einige Presseschreiberlinge und sonstige Gäste nahmen teil. Die HV dauerte gut 3:15h und dann gab es noch ein kleines Fragen/Antwort-Spiel und die obligatorischen Wahlen. Anschließend noch etwas zu essen, da wollte man aber die Aktionäre bald loswerden und man meinte, wir sollten schneller essen. Wirklich aktionärsfreundlich kam der Nachmittag sowieso nicht rüber!! Fazit: wenige wirkliche neuen News (leider). Ich zähle mal ein paar Dinge auf, die trotzdem für ein Gesamtbild brauchbar sind: Dr. Werner Frantsits, geht in seiner Eröffnungsrede unter dem Titel "In Nischen stark" die Strategie der Sanochemia genauer ein und erläutert die beeinflussenden Faktoren im für das laufende Geschäft - insbesondere auf den enorm gestiegenen Jodpreis, den Arabischen Frühling, die Südeuropäische Staatenkrise und die Iran Sanktionen. Trotz dieser hinderlichen Faktoren ist es der Sanochemia gelungen, dass geplante 10%ige Umsatzwachstum zu erzielen. Dies ist sowohl auf die gute Entwicklung des Umsatzes im Süd-Ost Asiatischen Raum zurückzuführen wie auch auf die Umsatzsteigerung in Russland. "Die politischen Unsicherheiten werden aber wohl noch die nächsten Jahre großen Einfluss auf die Weiterentwicklung des Geschäftes haben", so Dr. Frantsits. Der COO ging auf die letzten gemeldeten Zahlen ein und wirkte sehr bemüht; hervorzuheben ist aber, dassdas alles nicht sehr überzeugend geschah. In einem Nebensatz ganz zum Schluss wurden die belastenden Marketingausgaben genannt. Überrascht hat mich, dass der Bereich Forschung und Entwicklung bei lediglich 1% Segmentanteil lag. Im Ausblick für das Geschäftsjahr 2013/14 gehtCOO Dr. Gerdes vor allem auf den Fokus Amerika ein und das damit verbundene enorme Absatzpotential. Weiters möchte Sanochemia die Internationalisierung der Radiologie vorantreiben. Im Veterinärbereich wird eine Erweiterung der Produktpalette durch Eigenentwicklungen und Einlizenzierungen bzw. Mitvertrieb angestrebt. Für das Geschäftsjahr 2013/14 wird ein 5 – 10 %iges Umsatzwachstum erwartet, was ich als etwas enttäuschend empfand, wie auch etliche andere Anwesenden. Die begebene Anleihe wird als voller Erfolg gewertet und liegt stabil im Markt. Mit der Entwicklung der Aktie ist man selbst unzufrieden. Große Analystenhäuser covern nur große Firmen gratis. Kleine müssen zahlen, wenn man gecovered werden will. Eine große österreichische Bank verlangt um die 100.000,- Euro wird uns gesagt. Man hat daher beschlossen, Kaufstudien selbst in Auftrag zu geben. Bei der performaxx GmbH und bei der Sphere Capital GmBH. Jeweils rund 20.000,- Euro hat das gekostet, wird uns mitgeteilt. - Somit braucht man sich über die äußerst positiven Analysen auch nicht mehr wundern. Bei der Wahl zum AR wird u.a. ein gewisser Dr. Penk gewählt. Dr. Penk ist seit vielen Jahren auf Leitungspositionen bei Pfizer tätig und unter anderem verantwortlich für den Business Unit Onkologie/Europa. Ansonsten stoßen mir noch die horrenden Aufsichtsratgagen sauer auf, bei deren Höhe man locker um den Aufstieg in die 1. Europäische Liga mitspielen könnte. Zahlen sage ich lieber keine, sie bewegen sich aber im mittleren 6stelligen Bereich.
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