Interview mit Peter Bauer, CEO von POWERBAGS
„Verglichen mit anderen Solarunternehmen könnte die Aktie von POWERBAGS ohne weiteres bei 30 Euro notieren!“
Eine Reihe spektakulärer News katapultierte die Aktie von POWERBAGS in den vergangenen Wochen zeitweise um fast 1’000% nach oben. Börse Inside sprach exklusiv mit Peter Bauer, Vorstand der POWERBAGS AG, über die Hintergründe der jüngsten Entwicklungen und die weiteren Perspektiven des Unternehmens.
BI: Herr Bauer, seit Anfang April befindet sich die Aktie von POWERBAGS auf einem spektakulärem Höhenflug. Glückwunsch dazu. Es fällt auf, dass dieser Höhenflug just mit der Meldung über die TÜV-Zertifizierung einer Reihe von Solarmodulen Ihrer Gesellschaft startete. War diese Zertifizierung wirklich so entscheidend?
Peter Bauer: Das TÜV Zertifikat ist die Grundvoraussetzung für alles Weitere. In Europa ist kein Kunde zu erreichen ohne ein Zertifikat, also ohne die Module nachhaltig geprüft zu haben. Die Zertifizierung gibt auch dem Hersteller bzw. Anbieter eine hohe Sicherheit, dass langjährige Garantieversprechen substantiiert sind und zu keinen unkalkulierbaren Risiken führen. Natürlich gibt es noch andere Institutionen als den TÜV Rheinland. Der TÜV Rheinland ist jedoch die weltweit führende, am meisten verbreitete und am meisten anerkannte Institution um insbesondere Solarmodule zu prüfen und zu zertifizieren. Zu dem Prüf-Procedere im Hause vom TÜV Rheinland in Köln, wo die Module geprüft wurden, gehörte auch das Prüfen und erforderlichenfalls das Korrigieren von Arbeitsabläufen und das Installieren einer ordentlichen Qualitätssicherung im Produktionswerk zwingend dazu. So ein TÜV Zertifikat stellt keine Momentaufnahme für ein paar Dutzend Module dar, sondern sichert die Qualität nachhaltig. Der TÜV wird einige unangemeldete Besuche im Produktionswerk durchführen und sich intensiv um die Qualitätssicherungsmaßnahmen kümmern. Diese Leistung ist Bestandteil des ursprünglichen Vertrages mit dem TÜV. Solch eine Zertifizierung dauert viele Monate und kostet eine hohe 5-stellige Summe. Dafür darf man als Kunde allerdings auch einiges an Gegenleistung erwarten. Diese erbringt der TÜV Rheinland mit seinen vielen Tausend Mitarbeitern - die im übrigen auch vor Ort in China tätig sind – auf neutraler gutachterlicher Basis.
BI: Nur wenige Wochen nach der Zertifizierung meldeten Sie die Kooperation mit der pvXchange GmbH, der nach eigenen Angaben weltgrössten Online-Handelsbörse für Solarmodule. Wie sind die Anforderungen von Seiten der pvXchange um Kooperationspartner werden zu können?
Peter Bauer: Zur pvXchange GmbH haben wir schon recht lange Kontakt. Man kennt uns dort seit Ende vergangenen Jahres. Von daher war das Einbinden des Vertriebes und das Marketing von pvXchange ein logischer Schritt. Von der pvXchange GmbH erhalten wir eine sofort verfügbare Dienstleistung gegen ein auftragsbezogenes Honorar. Diese Möglichkeit des Vertriebes und des Marketings durch die pvXchange hätten wir ansonsten selbst mühsam und ganz sicher wesentlich kostenintensiver aufbauen müssen. Die pvXchange GmbH hat ihre Mitarbeiter global verteilt, so dass sie mit unseren Geschäftspartnern jeweils in deren Landessprache verhandeln können. Sogar in China, ganz in der Nähe unseres Produktionswerkes, sitzen Mitarbeiter der pvXchange GmbH. Diese können und werden natürlich auch genutzt werden um unser Produktionswerk in Augenschein zu nehmen. Alleine dieser pvXchange Service erspart uns hohe Reisekosten. Die Powerbags AG stellt keine Anforderungen gegenüber der pvXchange GmbH und umgekehrt auch nicht. Die Kooperation ist ausschließlich bezogen auf das jeweilige Projekt. Das Honorar von pvXchange richtet sich immer nach dem jeweils abgewickelten Volumen. Das ist nach meinem Dafürhalten die fairste Basis im geschäftlichen Umgang zweier nicht zusammengehörender Unternehmen. Der eine bietet eine Leistung an, der andere bestellt die Leistung und bezahlt –nach Abschluss des Projektes.
BI: Und Sie können bestätigen, offizieller Partner der pvXchange zu sein? Manchen Beobachter irritiert, dass Sie auf der Homepage der pvXchange nicht ausdrücklich als Geschäftspartner genannt sind…
Peter Bauer: Es gilt zu definieren, was „offizieller Partner“ bedeutet. Wir haben keine langfristigen Verträge angefertigt, die zwei Unternehmen aneinander binden. Wir arbeiten gemeinsam daran, die zertifizierten Powerbags Solarmodule zu vermarkten. Powerbags trägt Sorge dafür, dass sich die Ware in vorher vereinbarter Menge an dem vorher vereinbarten Lieferort befindet, die pvXchange trägt Sorge dafür, dass die Kundschaft hinsichtlich der zu erstellenden Offerten und hinsichtlich der nötigen Kundenbetreuung versorgt wird. Wenn aus solcher Zusammenarbeit ein für beide Seiten gutes Geschäft erwächst, dann sind alle zufrieden und finden sich zum Abwickeln des nächsten Geschäftes gerne wieder zusammen. Ich bin kein Freund von langfristigen Verträgen. Ich möchte jedes einzelne Geschäft kaufmännisch ordentlich und nachvollziehbar abgewickelt sehen. pvXchange verfolgt die genau gleiche Strategie. Von daher haben sich zwei gefunden die sich ideal ergänzen. Wenn Sie derartige Vorgehensweise als „offizielle Partnerschaft“ deklarieren, dann kann ich das vollumfänglich bestätigen. Inzwischen hat pvXchange dafür Sorge getragen, dass unsere Module in der pvXchange Datenbank eingebunden sind.
BI: Ein Vorteil in der Zusammenarbeit mit der pvXchange scheint zu sein, dass Sie darüber direkt Geschäftskontakte erhalten. Sie brauchen sich also nur zurückzulehnen und zu warten bis die Aufträge hereinkommen? Sie sind ja regelrecht zu beneiden!
Peter Bauer: Schön wärs! Aber Spaß beiseite: zum Füsse Hochtun und Faulenzen bin ich nicht geschaffen. Bei pvXchange kenne ich auch niemanden der derartige Ambitionen zeigt. Jede Offerte bedarf der individuellen Abstimmung, hinsichtlich der verfügbaren Menge und der Wunschliefertermine. Natürlich nimmt mir pvXchange vieles ab. Dafür bin ich sehr dankbar, aber letztendlich wird pvXchange für die Leistung auch bezahlt. Im Übrigen führt nicht jede Offerte zu einem Auftrag. Aber das liegt nicht an den Vertragspartnern oder den Produkten, sondern an den Rahmenbedingungen, die passend koordiniert werden müssen. Sie sehen, es steckt viel an Aufwand im Vorfeld eines Auftrages. Mal passt die Menge nicht, mal passt der Liefertermin nicht, und am Preis haben die Kunden sowieso immer etwas zu nörgeln. Wie schon gesagt, pvXchange nimmt mir, dankenswerter Weise die vielen Feinabstimmungen und die Kundenbesuche ab. Dadurch bleibt Freiraum sich um anderes als den Handel zu kümmern. Beispielsweise bin ich die nächsten Tage in Berlin und schaue mir die Immobilienbestände eines Immofonds an. Man will ein Angebot über die Ausstattung mit Dach- Solaranlagen haben. Gleichzeitig soll an einigen Objekten eine Dachsanierung erfolgen. Ich habe vor geraumer Zeit einen Kontakt zu einem Installationsgroßbetrieb aufgebaut. Nun jetzt gilt es abzustimmen, daß dieser Installationsbetrieb mit der PowerbagsAG als Modullieferant den Arbeitsumfang aufnimmt und wir die Projekte unter der Projektleitung von der PowerbagsAG zusammen anbieten. Dieser Installateur hat insbesondere vor dem Hintergrund großstädtischer Baumaßnahmen einen enormen Vorteil. Er darf, mit berufsgenossenschaftlichem Segen ausgestattet, unter Einhaltung spezieller Sicherungsmaßnahmen, allerdings ohne ein ansonsten übliches Gerüst, die Dacharbeiten ausführen. In seinem Team befinden sich speziell ausgebildete Industriekletterer, die die Arbeiten in schwindelnder Höhe ausführen. Den Preisvorteil durch die Arbeitsweise ohne Gerüst an einer 5, 6 stöckigen Wohnimmobilie werden wir noch feststellen müssen. Der wird exorbitant sein. Auch arbeiten wir nach wie vor, insbesondere auch außerhalb unserer Bemühungen um den Solarpark in Anklam, an weiteren Solarparkprojekten für Dritte. In Anklam werden in Kürze die Arbeiten beginnen, die ersten 12 Stück Mover sind fertig gestellt und werden nach Errichten der Umzäunung zügig montiert und in Betrieb genommen. Gerade ist eine Anfrage über das gesamtverantwortliche Errichten eines Solarparks in Süddeutschland durch die Powerbags AG hereingekommen. Auftraggeber wird eine Gruppe von Privatinvestoren, mit ausreichend Eigenkapital, sein. Das ist das eigentlich angestammte Betätigungsfeld der Powerbags AG, das Planen, Projektieren und Errichten von Solarparks. Die Planungen erbringt Powerbags, die Module stellt Powerbags bei, die Mover stellt Powerbags bei und für alles andere nehmen wir uns im Bedarfsfall fachmännische externe Hilfe hinzu.
Powerbags: Der erste Großauftrag ist da!
BI: Die Kooperation mit der pvXchange scheint sich für Sie schon in kürzester Zeit gelohnt zu haben: Kürzlich konnten Sie immerhin vermelden, über die Vermittlung durch die pvXchange den grössten Auftrag in Ihrer Firmengeschichte erhalten zu haben. Könnten Sie die Eckpunkte dieser Order nochmals erläutern?
Peter Bauer: Wie in der Pressemitteilung erwähnt handelt es sich um die Lieferung von 45'864 Modulen mit einer Gesamtleistung von 8 MWpeak und einem Auftragswert von über 24 Mio. EUR. Die Auslieferungen erfolgen nach einem noch abzustimmen Lieferplan und müssen bis Mitte August erfolgt sein. Die Zahlungsbedingungen sehen eine 30 prozentige Baranzahlung in ein Treuhandkonto vor. Die Zahlungen für Teillieferungen sind jeweils komplett seitens des Kunden fällig und werden auch über das Treuhandkonto nach einem fest vereinbarten Zahlungsplan abgewickelt. Die Bank löst gegen Dokumenteninkasso die Zahlungsflüsse aus. Einige Tage nachdem die schriftliche Bestellung erfolgte hat der Endkunde einen Teilauftrag storniert, weil er feststellte, dass die Baugenehmigung für sein Vorhaben noch nicht vorliegt. Diese wird für Juni/Juli erwartet. Zwischenzeitlich hat das Subunternehmen, welches die eigentlichen Bauarbeiten ausführt, die Ware für eigene Zwecke übernommen. Wir gehen also im Moment davon aus, dass wir für die anstehende Bestellung, wenn der Endkunde seine Genehmigung erhält, im Juni/Juli schon wieder weitere Ware reservieren dürfen. Powerbags und pvXchange werden zu einer, in der Solarbranche, bisher nicht gekannten Partnerschaft kommen. Zum einen wird die Powerbags AG ihre Module über pvXchange in den Markt geben. Zum anderen, wenn größere Projekte mit hohem kurzfristigen Modulbedarf anstehen, wird die Powerbags AG über pvXchange den notwendigen Bedarf decken können. Powerbags wird also immer über ausreichende Modulvolumen verfügen um die Projekte erledigen zu können. pvXchange, hat mit der Powerbags AG einen qualitativ hochwertigen Hersteller von Modulen an der Hand, der gerne auch mal Großmengen zur Verfügung stellt.
BI: Kommen wir nochmals zum Punkt der Lieferfähigkeit: Wie sieht es mit dem Bau eigener Fertigungsstätten aus? Gibt es schon Vorstellungen darüber, wann die erste eigene Produktionsstätte fertig sein wird?
Peter Bauer: Das kann ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt beim besten Willen nicht beantworten. Nach fast einjähriger Verfahrensdauer sind die Widersprüche gegen die Beschlüsse unserer HV 2007 endlich beigelegt. Wir werden jetzt erst mal unsere KE, wie schon am 9.5. per DGAP News gemeldet, durchführen. Auch wollen wir am Standort Schönebeck natürlich festhalten und dorthin den juristischen Standort unserer Gesellschaft verlegen. Dies war wegen der Widersprüche nicht möglich. Erst dann, können wir uns fundiert um die EU-Fördermittel bemühen, die bis zum heutigen Zeitpunkt der Gesellschaft noch nicht zugeflossen sind. Sobald diese geregelt und klar sind werden wir die Planungen und den Weiterbau der Produktionsstätte Schönebeck voran treiben. Bis dahin werden wir das Kapital aus der KE, durch den Handel mit Solarmodulen, zu vermehren wissen.
BI: Viele Anleger interessiert es natürlich, wie die nächsten Meilensteine auf diesem Weg aussehen könnten. Der letztwöchige Auftrag könnte Signalfunktion für weitere Auftraggeber haben. Wie sehen Sie denn die Chancen auf weitere Aufträge in den kommenden Wochen und Monaten?
Peter Bauer: Bei pvXchange gehen ständig Anfragen ein. Dutzende pro Tag. Die Produkte der Powerbags AG sind dort bekannt und bei den Kunden begehrt. Eines unserer Module befindet sich gerade im hauseigenen Labortest eines der ganz Großen aus der Branche. Die von dort kommenden Signale weisen auf eine sehr ordentliche Produktqualität hin. Wir haben an diese Adresse auch schon ein konkretes Angebot offeriert. Leider konnten wir keine Übereinstimmung im Liefertermin finden. Wir werden dennoch in Kontakt bleiben und uns auf der in Kürze anstehenden Solarmesse in München begegnen. Darüber hinaus führen wir jetzt seit knapp 2 Wochen Vorgespräche über die regelmäßige Belieferung eines Kunden mit mehreren Dutzend Megawatt pro Jahr. Dort werden wir, trotz der Aussicht auf eine hohe Liefermenge keine langfristigen Verträge machen. Wir werden der Kundschaft einen vernünftigen Preis anbieten mit mindestens jährlicher Anpassungsmöglichkeit, natürlich in beide Richtungen. Die normalen Tagesgeschäfte, von pvXchange kommend, werden natürlich auch weiterhin abgewickelt. Wir wollen, dies sage ich ganz ausdrücklich, nicht nur Großkunden beliefern. pvXchange offeriert praktisch täglich an ganz unterschiedliche Kunden unsere Produkte. Das derzeit offerierte Volumen beträgt in etwa 40 Megawatt. Zudem erreichen uns auch direkt telefonische Anfragen, sowie Anfragen per E-Mail die nicht von pvXchange kommen. Dadurch entstehen weitere Kontakte mit durchaus interessanten Projekten. Soweit es sich damit „nur“ um reinen Modulhandel dreht, reichen wir die Anfragen an pvXchange durch. Dort wird sich in bewährter Weise um die Offerten, mit den Solarmodulen von der Powerbags AG, gekümmert.
BI: Was im Zusammenhang der sich möglicherweise abzeichnenden Aufträge verwundert: Die bisherigen Forecasts auf der alten Homepage sind auf der neuen nicht mehr zu finden… gibt es hier Änderungen in den Forecasts 2008-2010?
Peter Bauer: Diese Vorausschau kann natürlich insbesondere vor dem Hintergrund des jetzt erst anlaufenden Geschäftes, nur sehr subjektiv sein. Wenn ich die aufgeführten Projekte, die zwar größtenteils im Anfangstadium sind, zusammen addiere, dann können wir schon auf gut 15…20 Megawatt noch in diesem Jahr kommen. Wenn dann noch so ein Brocken mit einigen Dutzend Megawatt je Jahr auf einen Schlag hinzukommt, dann ist selbst das schnell überschritten. Möglicherweise sogar um ein Vielfaches.
BI: Was bedeutet das konkret in Umsätzen und Erträgen?
Peter Bauer: Nun, wenn Sie meine zurückhaltende Schätzung von 15 Megawatt nehmen, so ergibt sich bei einem Umsatz von rund 3 Millionen Euro pro Megawatt ein Gesamtumsatz von 45 Millionen Euro. Der Reingewinn wird im Bereich von cirka 6…8% liegen, sodass dies einem Gewinn von etwa 3 Mio. Euro entsprechen würde.
BI: Aktuell wird Powerbags an der Börse mit weniger als 10 Millionen Euro bewertet. Daraus errechnet sich ein laufendes KGV von unter 5. Die POWERBAGS-Aktionäre sehen natürlich, welche Bewertung anderen Solar-Unternehmen zugestanden wird und sind trotz der Kursentwicklung der vergangenen Woche enttäuscht, dass hier zwischen der Bewertung von POWERBAGS und der peer-group so eine gewaltige Lücke klafft….
Peter Bauer: Die Bewertung wird sich im Laufe der Zeit anpassen. Wir sind Newcomer mit sehr lange widersprochener Kapitalmaßnahme und sehr lange widersprochenem Standortwechsel. Unser jetziges Geschäft betreiben wir ja auch erst seit Kurzem. Von daher ist unsere Erwartungshaltung keineswegs, dass wir mit den ganz Großen aus der Branche jetzt schon verglichen werden. Unter Zugrundelegung eines konservativen KGV von 20 und unter Berücksichtigung der gerade aufgeführten Umsatz- und Gewinnsituation wären Kurse, wie in Ihrer Überschrift ausgewiesen, von 30 und mehr Euro sicherlich denkbar. Das ist aber für mich Zukunftsmusik. Jetzt gehen wir erst mal an die bekannten Projekte und sichern uns die nächsten, kommenden.
BI: Dennoch: Sie sagen selbst, dass Ihre eigenen Schätzungen sehr konservativ sind und von den unterstellten 15 MW bereits gut die Hälfte unter Dach und Fach sind. Das Überraschungspotenzial scheint also eher nach oben als nach unten gegeben zu sein. Als junges Solarunternehmen haben Sie auch den Vorteil, die Chancen auf überdurchschnittlich hohes Wachstum vor sich zu haben. Sie können mit der aktuellen Bewertung Ihrer Gesellschaft nicht zufrieden sein.
Peter Bauer: Ich habe auch nicht gesagt, dass ich das bin. Ich wiederhole: Die Bewertung wird sich anpassen! Der Markt wird harte Fakten nicht ignorieren. Die Auftragseingänge von heute sind die Umsätze und Gewinne von morgen. Damit wird es keine Gründe mehr für einen Bewertungsabschlag der Powerbags AG geben. Mir ist natürlich bekannt, dass die Konkurrenz im Solarsektor locker mit dem 20fachen Gewinn bewertet wird. Auf der Basis meiner konservativen Gewinnprognosen würde das ohne weiteres einen Unternehmenswert von 40…50 Mio. Euro oder fast 30 Euro pro Powerbags Aktie rechtfertigen. Wenn wir hier alle weiterhin unseren Job machen, wird der Markt auch die Sache mit der fairen Bewertung der Aktie richten. Ich bin da sehr zuversichtlich.
BI: Und was sagen Sie dazu, dass in manchen Aktienboards POWERBAGS ungeachtet der guten Nachrichten der letzten Wochen noch immer als „Luftschloss“ bezeichnet wird?
Peter Bauer: Ich habe keinerlei Verständnis für diese Lügengeschichten. Viele unserer Aktionäre glauben diese Lügen sowieso nicht mehr. Aus vielen Anschreiben unserer Aktionäre, die an unsere Gesellschaft gerichtet sind, geht dies eindeutig hervor. Manche User in den Internetforen glauben wohl sie seien der Nabel der Welt. Dem ist aber nicht so. Die Geschäfte werden zwar auch mit Hilfe des Internet betrieben, aber letztendlich durchgeführt werden die Geschäfte immer noch im Reallife. Dort fühle ich mich auch viel besser aufgehoben und messe der Schreierei in den Internetforen keine allzu große Bedeutung bei. Wie es den Anschein hat sind die ärgsten Verbreiter der „Luftschloss“ Aussage mindestens gut bekannt mit denjenigen die gegen unsere HV Beschlüsse mit nur einer Aktie Widerspruch einlegten. Die Leute konnten uns zwar mit der einen Aktie blockieren und uns beim Durchführen der KE und beim Standortwechsel hindern. Sie haben es aber nicht geschafft zu verhindern, dass wir uns in der Zwischenzeit neu orientiert und einen neuen, mindestens ebenso erfolgreichen Geschäftsweg beschritten haben, den wir womöglich ohne die Widersprüche nicht gegangen wären. Natürlich bin ich den Herrschaften keineswegs dankbar, um dies auch ganz ausdrücklich zu verdeutlichen. Durch die Widersprüche waren wir gezwungen, das Bauvorhaben Schönebeck auf Eis zu legen und über Monate ganz im Stillen unsere Schritte vorzubereiten und die Kontakte nach China und hier in Deutschland und Europa aufzubauen. Trotz der Querelen und Anfeindungen in den Internetforen, und trotz der ständigen Fristverschleppungen durch die widersprechende Gegenpartei, mit nur einer Aktie, sind wir unseren Weg gegangen. Dies können wir nicht ohne Stolz vermitteln. Ich bin guter Dinge, dass nicht zuletzt der Aktienkurs diese Entwicklung widerspiegeln und nach aussen hin transparent machen wird. Noch eines zum Thema „Luftschloss“: In den Internetforen wird ja auch immer wieder behauptet, die Altaktionäre und das Powerbags Management hätten, weil sie die eigenen Aktien nicht kaufen, kein Vertrauen. Ja sogar von sogenannten Abladeaktionen des Aktienbesitzes der Altaktionäre war sehr häufig die Rede. Das ist die größte Lüge überhaupt! Der von meiner Familie gehaltene Anteil an der Powerbags AG hat sich deutlich, von ursprünglich etwa 5% auf aktuell über 8% erhöht! Wir haben also weit über 50% unseres Aktienbestandes zugekauft. Ich denke das zeugt doch von ganz großem -eigenem- Vertrauen in die Gesellschaft. Ob und wie sich der Anteilbesitz der anderen Altaktionäre verändert hat, vermag ich verständlicherweise nicht mit letzter Sicherheit zu sagen. Aufgrund meiner geführten Gespräche ist auch dort von Nachkäufen in nicht unerheblichem Umfang auszugehen. Die letzte Klarheit über dieses Thema wird die kommende Hauptversammlung aufzeigen. Wir beraten gerade über einen möglichst baldigen Termin, und freuen uns schon jetzt eine ganz hohe Präsenz der Altaktionäre wieder zu finden. Zuerst werden wir uns jetzt um die Durchführung der Kapitalerhöhung kümmern.
BI: Herr Bauer, wir danken Ihnen für das Gespräch!
Unser Fazit: POWERBAGS befindet sich auf einem erstklassigen Weg, die selbst gesteckten Ziele tatsächlich zu erreichen bzw. zu übertreffen. Die Aktie (WKN A0J L53) ist auf dem aktuellen Niveau lächerlich niedrig bewertet und ein klarer Kandidat für eine Kursvervielfachung in den kommenden Monaten! (WKN A0J L53, Kurs aktuell EUR 6.20, Reuters P9BG)
Quelle: Börse Inside
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