ich nenne das jetzt einfach mal einen interessanten Ansatz für so ein Invest:-)
Im Übrigen: die künstliche DNA ist ein ganz alter Hut, schon in den 70er Jahren konnte man zielgerichtet künstliche DNA synthetisieren. In den Grundzügen, für derren Entwicklung in den 80er Jahren es auch später den Nobelpreis gab (PCR-Technik), besteht dieser Prozess aus drei Schritten.
Du nimmst dir die DNA die du vervielfältigen willst und
a) trennst den DNA-Doppelstrang auf (häufig durch Schmelzen bei über 90+ °C), dabei ist die DNA von der Natur so konzipiert wurden, dass jeder Einzelstrang im Prinzip den vollständigen Code enthält b) markierst auf dem nun erhaltenen DNA-Einzelstrang den Bereich den du kopieren möchtest (bei deutlich kühleren Temperaturen, wird später nochmal wichtig) c) du gibst das molekularbiologische Werkzeug (DNA-Polymerase) dazu, welches dir aus dem Einzelstrang wieder einen Doppelstrang erzeugt. Fertig ist deine Kopie, du beginnst wieder bei a).
Dieser Prozess läuft übrigends exponentiell ab, sprich aus 1 wird 2, aus 2 wird 4, aus 4 wird 8....usw....in der Regel fährt man 20-40 Cyclen um die entsprechende Menge zu generieren.
In den Anfängen musste das wichtigste Produktionswerkzeug zur Vervielfältigung der DNA, also die DNA-Polyermase, zu jedem Schritt Einzeln dazu gegeben werden. Die Hitze für das Aufschmelzen zu Beginn jeden Zyklus hat die damals verwendete DNA-Polymerase schlichtweg zerstört.
Nun ist es ja so, jegliches Leben auf diesem Planeten nutzt die DNA als Speichermedium für ihren strukturellen Bauplan. Irgendwann Anfang der 90er Jahre kam ein sehr kluger Kopf auf die doch so einfache Idee, die DNA-Polymerase aus Baktieren zu isolieren, die in heißen Quellen leben. Der Hintergedanke dabei, eine DNA-Polymerase zu finden, die der Hitze standhält (diese Bakterien müssen sich und ihre DNA ja irgendwie reproduzieren) und somit die lästige Zugabe nach jedem a-Schritt obsoluet macht. Mit Erfolg. Das ist jetzt quasi drei Jahrzehnte her :-).
Prinzipiell war diese Entdeckung, zumindest meiner Meinung nach, auch der letzte wirklich revolutionäre Gedanke zur klassischen künstlichen DNA-Synthese.
In diesem Markt ist 4BSB ja auch unterwegs, heute gibt es unzählige DNA-Polymerasen mit den unterschiedlichsten "Werkzeugeigenschaften", isoliert aus ebenso vielen wie unterschiedlichsten Lebewesen/Phagen/Viren.
Du hast gar keine Vorstellung davon in wievielen Alltagsgeschichten diese molekularbiologische Revolution bereits heute eine tragende Rolle spielt :-). In den letzten drei Jahrzehnten hat es diesbezüglich, also zu jedem dieser drei Schritte, immer wieder kleine "Mini Revolutionen" gegeben. Oft sehr kompliziert, immer angepasst an eine andere Fragestellung. Mal ist es die Geschwindigkeit der Polymerase, mal deren Fehlerrate* beim Kopiervorgang (Sternchen siehe unten), mal durch grundlegende Veränderungen in Schritt a und b (z.B. true prime von 4BSB), das Ziel der Veränderung.
Klingt vielleicht für die alte Garde nach revolutionärem Stoff, letztendlich verfügt aber heutzutage beinah jeder Abiturent ausreichend Kenntnisse dieser Grundtechniken (viele auch schon selber in Schülerversuchen durchgeführt), um innerhalb weniger Stunden/Tage (je nach "Grad der geistlichen Behinderung") in einem Labor diese Synthese selber umzusetzen. So funktioniert das doch schon seit Jahrhunderten, mal ist es high-end Wissenschaft, wenige Jahre später schon Allgemeinwissen.
Aber um einfach nur "Recht zu behalten" kannste dir auch einfach eine Pharma-Aktie kaufen, denn letztendlich ist auch die medizinische Anwendung von künstlicher DNA (z.B. für Impfstoffe) gar nicht so revolutionär wie du vielleicht denkst. Auf jeder relevanten Pharma-Unternehmenshomepage findest du Beschreibungen oder sogar schon Produkte, die zeigen, dass diese Unternehmen bereits längst in diesem Segment aktiv sind.
Wäre auch trauig, wenn diese Unternehmen nicht bereits so weit wären, schließlich hätte 4BSB dann wohl mit der neuen Ausrichtung ein Problem :-)
Klammern wir die anderen Bereiche in denen 4BSB aktiv ist einfach mal aus, so verfolgt die neue "Hauptstrategie" sich als Zulieferer des Rohstoffes "künstliche, medizinische DNA" für die Pharmaindustrie zu etablieren. Die künstliche DNA ist dabei auch gar nicht das besondere, die kann jeder, letztendlich ist es bereits ein Millardenmarkt mit unzähligen Teilnehmern.
Die hauseigene TruePrime-Technik ist das worüber du dir vielleicht Gedanken machen solltest, sofern du dich hinterher hinstellen möchtest, um zu sagen: "ich habe Recht gehabt".
Nicht das Produkt, sondern die Produktionstechnik ist das Alleinstellungsmerkmal von 4BSB (die anderen "kleineren" Geschäftsfelder ausgeklammert)! Gelingt es in der Umsetzung, ist man wohl sehr schnell derjenige, der alle bisherigen Markteilnehmer in Bezug auf die Kosten dominiert. Dies ist der Kern für die zukünftige Kursentwicklung, aber dies habe ich ja schon mehrfach, auch in Bezug auf die anderen möglichen Zugpferde der Gesellschaft, in allen mir erdenklichen Blickwinkeln (höhere Produktreinheit, Kosten, Vorteile/Nachteile, Technik, etc.) erläutert.....
Man kann hier sicher viele kritische Detailfragen diskutieren, welche letztendlich auch für viele Fachleute ein Fragezeichen im Raum hinterlassen was die zukünftige Kursentwicklung angeht. Ich persönlich bleibe aber nach wie vor sehr zuversichtlich. Aber Fakt ist natürlich ein derzeitiger mieser Kursverlauf (trotz der massiven Zukäufe der Großen!), zumindest für mich daran gemesen was vermutlich bald in den Büchern steht und welches Potential ich in vereinzelten Produkten/Strategien sehe. Kann man nichts machen, muss man jetzt einfach abwarten, vielleicht tut die Konsolidierung der Aktionärsstruktur der Aktie auch mal ganz gut. Der Frust der Vorgängergesellschaften muss ja irgendwann mal verarbeitet sein....
Ich muss jetzt an dieser Stelle noch schnell das oben platzierte *Sternchen aufgreifen, was ich zum Glück noch rechtzeitig bemerkt habe :-). Zum einem könnte ein ebenfalls investierter Freund unter Umständen mitlesen, welcher eine Zeit lang bei Frances Arnold im Labor tätig war, zum anderen weil ich selber mal einen Vortrag von ihr gehört habe der mich wirklich beeindruckt hat. Also die "Mini-Revolutionen" und "letzte wirkliche revolutionäre Gedanken" nicht zu wörtlich nehmen, dies bezog sich ausschließlich auf die wirklich klassische künstliche DNA-Synthese und sollte erst Recht kein Versuch sein ihren verdienten! Nobelpreis zu relativieren :-P.
Für die Nicht-Naturwissenschaftler: diese Frau hat quasi eine Möglichkeit entwickelt die Fehlerrate im oben beschriebenem Kopiervorgang der DNA zu erhöhen. Eigentlich möchte man dies natürlich nicht, da dadurch der Code und letztendlich auch die Information die er trägt fehlerhaft wird. Nun muss man sich das folgendermaßen vorstellen, um daraus ein Nutzen zu ziehen: wie oben beschrieben ist der Code für die DNA-Polyermase von in heißen Quellen lebenden Baktieren gänzlich anders als der einer menschlichen DNA-Polymerase. Die Natur hat den Code einfach an die entsprechenden Umgebungsbedingungen angepasst, das daraus resultierende Werkzeug sieht also quasi einfach nur anders aus, obwohl es die selbe Funktion erfüllt. Deswegen darf man uns Menschen auch nicht kochen, u.A. sind unsere molekularen Werkzeuge (Proteine) dafür nämlich einfach nicht ausgelegt! Deren Funktion zu erhalten ist für uns aber lebenswichtig! Wenn man aber auf der Suche nach einem ganz bestimmten Werkzeug ist mit einer x-beliebigen Funktion oder einfach nur ein Werkzeug verbessern möchte, dann kann man sich diese Technik zu Nutze machen. Man nimmt sich ein Werkzeug, erzeugt willkürlich unzählig neue Werkzeuge, indem man den Code mit leichten Fehlern verziert. Die Werkzeuge der Natur sind häufig schon sehr effizient, also erhält man oft Schrott. Aber wenn man eine statistisch definierte Menge an Werkzeugen über diesen Weg generiert, dann erhält man oft ein verbessertes Werkzeug. Du kannst das also mittlerweile alles prinzipiell im Labor erledigen, wir müssen nicht mehr wie die Steinzeit Menschen der vergangenen Jahrzehnte draußen im Dreck Bakterien/Pilze etc. isolieren, um uns deren fazinierensten Werkzeuge anzueignen. Unglaublich oder? Diese Technik wird übrigends als "directed evolution" bezeichnet.
Ich schweife jetzt auch gar nicht so weit ab, es besteht sogar eine Relevanz für 4BSB. Wenn ich mich recht an ein YouTubeVideo von 4BSB erinnere, dann hat man die phi-Polymerase (ursprünglich isoliert aus einem Bakteriophagen, also quasi ein Virus der nur Bakterien befällt) über solch eine beschriebene Methode weiter entwickelt. Im Shop findet man die ursprüngliche (Wildtyp) und die Weiterentwicklung.
So viel wollte ich dir jetzt eigentlich gar nicht schreiben ^^
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