PCB-Skandal : Arnsberg schüttelt den Kopf über Envio Dortmund, 30.06.2010, Klaus Brandt
Ein Entlastungsversuch der Envio AG stößt bei der Bezirksregierung auf Unverständnis. Foto: Ralf Rottmann
Dortmund. Kopfschütteln bei der Bezirksregierung: Eine Pressemitteilung der Envio AG löste am Mittwoch Unverständnis aus. „Die für den Verkauf bestimmten Bleche der Envio Recycling GmbH & Co. KG sind nicht mit PCB kontaminiert“, hieß es da fettgedruckt. „Ein Blech war nicht mit PCB belastet“, stellte Jörg A. Linden, Sprecher der Bezirksregierung, umgehend klar. „Aber die Halle, in der dieses Blech lagerte, ist kontaminiert.“
Die Erklärung, die Envio-Chef Dr. Dirk Neupert verbreiten ließ, knüpft an die gestrige Schließung der verseuchten Hallen von vier Untermietern des PCB-Entsorgers an – mit einer eigenen Interpretation: „Das Untersuchungsergebnis bestätigt, dass von systematischen PCB-Verunreinigungen bei Envio nicht die Rede sein kann.“
Ein völlig falscher Schluss, widerspricht die Bezirksregierung. Das unbelastete Blech sei der Einzelfall. In vier von neun Hallen aber lägen die PCB-Werte bis zum 13-fachen über dem Limit für die Abfallentsorgung.
Der Verdacht, als PCB-frei deklarierte Ware könnte belastet gewesen und von Envio ausgeliefert worden sein, sei durch ein sauberes Blech nicht aus der Welt. Linden erinnert daran, dass ein anderes als gereinigt ausgezeichnetes Blech nachweislich mit PCB verseucht war. Der Giftanteil lag 154 Mal über dem Grenzwert. Ehe es ausgeliefert werden konnte, fand Arnsberg das Teil und legte den Betriebszweig still.
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