News - 24.10.07 10:19
ROUNDUP: Commerzbank verkauft französische CCR an UBS - Fokus auf Deutschland
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Commerzbank schließt mit den Verkauf der französischen Tochter CCR an die Schweizer UBS die Konzentration ihrer Vermögensverwaltung auf das Inland ab. Caisse Centrale de Reescompte (CCR) werde für rund 435 Millionen Euro an UBS gehen, teilten Commerzbank und UBS am Mittwoch mit. Die Schweizer wollen damit ihre Position in Frankreich stärken. Der Verkauf soll voraussichtlich im ersten Quartal nächsten Jahres unter Dach und Fach gebracht werden.
'Wir haben alle drei Gesellschaften zu günstigen Bedingungen verkauft und unsere Strategie der Fokussierung erfolgreich umgesetzt', sagte der für Privat- und Geschäftskunden zuständige Commerzbank-Vorstand Achim Kassow. Aus dem Verkauf von CCR werde ein Buchgewinn von rund 150 Millionen Euro realisiert. Bereits Mitte vergangenen Jahres hatte die Commerzbank entschieden, sich im Asset Management auf Firmen- und Privatkunden in Deutschland und damit auf die inländische Tochter cominvest zu konzentrieren. 'Das internationale Asset Management betrachten wir nicht mehr als Kerngeschäft unserer Bank', hatte Vorstandschef Klaus-Peter Müller betont.
Im Zuge dessen verkaufte die Commerzbank im März die britische Tochter Jupiter an das Jupiter-Management und den US-Finanzinvestor TA Associates und erzielte einen Buchgewinn von etwa 300 Millionen Euro. Die Veräußerung der japanischen Fondstochter an Fortis spülte weniger als 100 Millionen Euro in die Kassen.
UBS WILL FRANKREICH-GESCHÄFT STÄRKEN
Der Verkauf von CCR an die UBS kommt nicht ganz überraschend: In der vergangenen Woche hatten Branchenkreise einen Bericht der 'Financial Times' bestätigt, wonach CCR an die Schweizer gehen sollte. Der Preis wurde in dem Bericht mit rund 400 Millionen Euro angegeben. Die Commerzbank-Tochter verwaltete zuletzt ein Vermögen von 17 Milliarden Euro - vornehmlich in Geldmarkt- und Aktienfonds. Die UBS will das Geschäft nun in ihre französischen Asset- und Wealth-Management-Einheiten integrieren.
'Mit diesem Schritt können wir die starke Präsenz von UBS in Frankreich weiter ausbauen und unterstreichen, damit auch unser Bekenntnis zum europäischen Markt', sagte UBS-Vorstand John Fraser. Der vereinbarte Kaufpreis besteht laut UBS aus zwei Komponenten. Für die hundertprozentige Übernahme zahlen die Schweizer 275 Millionen Euro und für das bei Abschluss der Transaktion zu erwartende Überschusskapital der CCR noch einmal rund 160 Millionen Euro.
Zu den voraussichtlichen Integrationskosten machte UBS keine Angaben. Eine Sprecherin sagte aber auf Anfrage, die Integration solle innerhalb von zwölf Monaten über die Bühne gehen. Das künftige Wachstum in der Vermögensverwaltung solle organisch oder aber über weitere Zukäufe erfolgen, betonte die Sprecherin.
AKTIEN IM MINUS
Die Aktie der Commerzbank rutschte zu Handelsbeginn ins Minus und notierte zuletzt 0,51 Prozent schwächer bei 29,20 Euro. Händler sprachen davon, dass der Preis eher am unteren Ende der erwarteten Spanne liege. Equinet-Analyst Philipp Häßler bezeichnet den Preis hingegen als fair. Er sieht den Verkauf zudem positiv, weil CCR nicht Teil des Kerngeschäfts der Commerzbank war. Die UBS-Aktie verlor zuletzt 0,78 Prozent auf 63,30 Franken./sb/fj/wiz
Quelle: dpa-AFX
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