Der Erfolg im Kunstgeschäft hängt sehr stark von der Erfahrung der einzelnen Akteure ab. Deshalb ist es nicht ungewöhnlich, dass dort selbst 80jährige noch eine große Rolle spielen. Deshalb gibt es im Kunstmarkt auch keine 30jährigen "Stars". Eberhard Kornfeld, der Doyen der europäischen Auktionatoren, hat noch im Alter von 93 Jahren selbst Auktionen geführt, Joe Biden hat mit 78 Jahren gerade seinen Term als amerikanischer Präsident begonnen und Warren Buffet ist auch mit 90 nicht wirklich müde. Da ich selbst gute Gene zu haben scheine, bleiben mir normalerweise also noch einige Jahrzehnte in diesem Geschäft.
Da die Weng Fine Art aber in den nächsten Jahren deutlich wachsen soll, ist eine breiter angelegte Führungsriege unbedingt notwendig. Wir haben letzte Woche mit der Kommunikation der ersten Personalie begonnen - weitere werden in den nächsten Wochen folgen. Natürlich hat die Verbreiterung der Führungsriege auch zur Folge, dass ich selbst immer entbehrlicher werde.
Unsere Beteiligungen (Artnet, ArtXX, more to come ...) laufen im übrigen schon jetzt ganz oder weitgehend unabhängig von mir.
Einen Nachfolger für mich zu finden dürfte nicht realisierbar sein auch, weil ein angestellter CEO andere Interessen hat und es heute kaum noch "Allround-Manager" gibt, die so ziemlich alles können. Spezialisierung ist ja heutzutage eher gefragt. Eine dynastische Nachfolge, wie Neuendorf sie in der Artnet AG umsetzen will, kommt für mich nicht in Frage - mein Sohn ist auch erst 13 Jahre alt.
Die Weng Fine Art AG wird also sicherlich nach mir von einem Team geführt werden, das die verschiedenen Geschäftsbereiche und Beteiligungen der Gesellschaft koordinieren wird, die wiederum von eigenen Teams geführt werden.
Mein Ziel und das meines Aufsichtsrates ist es bis zum Ende des kommenden Jahres die Führungsstruktur so zu verbreitern, dass sich das Thema "Nachfolge" nicht mehr stellen wird.
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