Bastei Lübbe (WKN: A1X3YY)
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Auch in relativ großen Depots sammeln sich gelegentlich Verluste aus
Aktiengeschäften an, die so finanziell genutzt werden können, so dass
die Auszahlung der Dividende - ohne Steuerabzug - die Liquidität
ganz erheblich beeinflusst. War ja auch bei der PBB zuletzt der Fall,
also ähnlich wie bei Bastei Lübbe AG. Wird das Papier aus dem Depot
herrausverkauft, wozu kein Zwang besteht, dann hast Du lediglich
einen geminderten Anschaffungswert, also durch diese steuerliche
Handhabe des Einlagekontos nach § 27 des KöStG, wie schon im
Forum von Usern hier ausgeführt. Daueranleger wird's halt nicht
(FD 2012) interessieren. .... Beste Grüße!
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Boardmail an "FD2012" |
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Bastei Lübbe AG
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Boardmail an "Tec44" |
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Bastei Lübbe AG
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Leider ist der Umsatz in dem Wert üblicherweise derart gering, dass selbst kleinere Order den Kurs drücken. Ich hab dabei auch massiv den Eindruck, dass der Kurs von wem auch immer gegen Ende des Handels nach unten gedrückt wird.
Schade, dass man sich nicht an einem unspektakulären Verlag beteiligen kann sondern dieser Wert immer wieder zum Spielball von Spekulanten wird.
Nehmen wir mal heute als Beispiel: Der letzte gehandelte Kurs lag bei 5,14. Aktuell (eine Viertelstunde vor XETRA Schluss) werden 4,89 Euro je Aktie geboten (die mangels Nachfrage - wie gesagt marktenger Wert) auch nicht weggekauft werden.
Dazu kommt ein erheblicher Spread zwischen Ankauf und Verkauf - aktuell werden Aktien zum Kurs von 5,18 Euro auf Xetra angeboten. Bleibt das so, wird der Schlusskurs dann bei der Mitte festgestellt - demnach also bei um die 5 Euro. Und schon haben wir für morgen wieder einen niedrigen Anfangskurs.
Mag sein, dass das so üblich ist, aber bei einem kleinen Wert wie BL fällt das viel mehr ins Gewicht als bei anderen Werten.
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Boardmail an "HutaMG" |
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Bastei Lübbe AG
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Schaut euch gerne doch mal die Aktionärsstruktur an. Ich finde die Bastei Lübbe AG ist in guten Händen. Ich halte meine Anteile auch weiter fest und werde sie vermutlich vererben. Von daher bleibt der Markt auch weiterhin, zumindest um meine Anteile, eng.
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Boardmail an "LYNCHP." |
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Bastei Lübbe AG
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Aber im Moment kaufe ich angesichts der allgemeinen Marktlage auch nicht nach - ist mir - nicht nur bei Bastei Lübbe - zu riskant, muss aber natürlich auch jeder selber wissen...
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Boardmail an "HutaMG" |
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Verkaufen wäre m.E. nicht sinnvoll (außer man braucht dringend Bares). Gerade bei BL haben wir schon ganz andere Zeiten erleben müssen und die Umstrukturierung ist im vollen Gang. Übrigens: Lieber Kurseinbuße hinnehmen als 12 % Inflation mit dem "Erlös" bezahlen.
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Boardmail an "Tec44" |
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Bei Kursen unter 5 Euro heute, konnte ich dann doch nicht widerstehen und habe mir noch ein paar Stücke in mein Langfristdepot gekauft. Kann sein, dass der Markt im Moment insgesamt nicht positiv ist und dass auf die Bücherbranche auch Preiserhöhungen für Papier zukommen bzw. auch schon zugekommen sind, ist ja auch sicher. Zudem dürfte es in Deutschland durch die extrem gestiegenen Preise auch zu einer gewissen Konsumzurückhaltung kommen (wobei es dann ja fraglich ist, ob man, wenn man die 20 Euro für ein Buch spart wirklich weit kommt und es nicht wahrscheinlicher ist, dass bei größeren Anschaffungen (Möbel, PKW, Elektrogeräte etc.) gespart wird - aber auf lange Sicht (deshalb ja Langfristdepot) dürfte ich bei Kursen unter 5 Euro ein KGV von unter 10 und eine Rendite von 5% plus x zugekauft haben. Immer vorausgesetzt, der Himmel fällt uns nicht auf den Kopf.
Eine gute woche allerseits
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Aktuell gibt es meiner Ansicht nach noch günstiger bewertete Titel, bei denen ich mit einer besseren Geschäftsentwicklung rechne, etwa die ja auch von dir empfohlene Gesco (gute Meldung gestern) oder auch Aumann, die von der Restrukturierung der letzten Jahre und dem stark anziehenden Auftragseingang profitieren dürften. Auch eine Softing finde ich viel versprechend wegen des zuletzt extrem hohen Auftragseingangs. Alle drei Titel notieren dazu unter Buchwert, wohingegen Bastei Lübbe hier noch rund 15 Prozent über Buchwert liegt.
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Ich würde Dir keinesfalls darin widersprechen wollen, dass es derzeit preiswertere Aktien gibt als Bastei Lübbe bzw. dass es Aktien gibt, die von einer wirtschaftlichen Erholung (so sie denn kommt) auch deutlich stärker profitieren würden.
Wäre ich ein Analyst, würde ich BL wahrscheinlich auf "Halten" stellen - nicht unbedingt dringend zum "Kauf", weil es auch andere interessante Aktien gibt.
Ich habe ja auch nicht ausschließlich BL im Depot sondern eben auch Aktien die vielleicht einen größeren Hebel versprechen (Gesco und Indus z.B.).
Bei mir ist es so, dass ich noch die wilden Jahre direkt nach dem Börsengang mitgemacht habe als BL auch mal knapp davor war, den Löffel abzugeben. Deshalb reicht es mir in dem Fall, einen soliden Wert zu haben, der eine schöne Dividende auszahlt. Ich bin von meinen Einstandskursen auch weit genug entfernt, dass ich auch einen kleinen Abtaucher im Kurs aussitzen könnte und würde - solange die Perspektive stimmt.
Zudem kann ich mir vorstellen, dass BL mit dem Cashflow, den man jedes Jahr erwirtschaftet, ja auch was Vernünftiges anstellen sollte - und da bieten sich ja grade in einem stagnierenden Markt Übernahmen kleiner Imprints oder "Einkauf" von neuen Autoren an. Das hat man schon sehr erfolgreich mit LYX gemacht aber zuletzt eben auch bei Community Editions, die man inzwischen ganz übernommen hat.
Also: Eine Kursrakete sehe ich hier kurzfristig auch nicht aber ein solides Invest.
Sofern der Aktienkurs wieder unter 5 Euro sinkt, werde ich auch sukzessive wieder nachkaufen, wenn es keine entsprechenden Meldungen gibt. Das ist bei mir aber ach persönlich motiviert. Ich lese unheimlich gerne und wollte immer schonmal an einem Verlag beteiligt sein - schön, wenn man das auf mittlere Sicht zu einem günstigen Kurs machen kann (ich würde Dir recht geben damit, dass ich es auch nicht für absolut safe halte, dass man die Prognose für das laufende Jahr wird einhalten können - aber wenn man die Prognose verfehlt und die Aussichten so bleiben, wie sie sich derzeit darstellen, würde ich das nicht als Beinbruch sehen) und noch schöner, wenn man dafür dann auch noch eine ordentliche Dividende erhält. Aber das sind wie gesagt persönliche Gründe, die erst einmal nur mich betreffen...
Einen angenehmen Tag noch.
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Gestern wurde von Bastei Lübbe gemeldet, dass man die ursprüngliche Gewinnerwartung für das laufende Jahr operativ leicht nach unten korrigieren (Grund dafür sind die gestiegenen Druck- und Papierpreise) und zusätzlich noch eine erfolgswirksame Abschreibung auf die Beteiligung Smarticular vornehmen muss, weil dieser Verlag nicht so gut läuft, wie ursprünglich erwartet.
Eine Gewonnkorrektur nach unten ist nun nie erfreulich (und der Aktienkurs, der ja schon in den letzten Tagen eher schwach war, hat ja auch noch einmal regiert) aber an sich hat man sich operativ meiner Ansicht nach gar nicht so schlecht geschlagen.
BL kommt ja nicht ganz unerwartet bei den "Eingangskosten" unter Druck (dass Papier und Energie teurer werden, war ja schon länger bekannt) und hätte nun nach der neuen Prognose operativ und ohne Sonderabschreibungen immerhin noch ein Ebit von zwischen 8 und 9 Millionen Euro erreicht. Das entspricht, trotz Kostensteigerungen, einer durchaus akzeptablen Marge von um die 9 %. Davon waren wir jahrelang leider meilenweit weg.
Interessant wird sein, wie man gegen die Kostensteigerungen in den nächsten Jahren angehen will - es dauert halt seine Zeit, bis sich Preissteigerungen auch bei den eigenen Produkten bemerkbar machen.
Nun kommt bei BL noch die Abschreibung auf Smarticular i.H.v. 2 Mio Euro hinzu. Vielleicht eine kurze allgemeine Erläuterung zur Beteiligung Smarticular. Diese wurde mit Wirkung zum 01.01.21 erworben. Smarticular wurde als Möglichkeit angesehen im communitygetriebenen Ratgeberbereich eine Lücke im Programm von Bastei Lübbe zu füllen. Smarticular war eigentlich recht erfolgreich im Ratgeberbereich unterwegs, konnte die Erfolge aber nicht wiederholen, so dass sich die bei Abschluss des Kaufvertrags bestehenden Erwartungen an diesen Verlag nicht erfüllt haben.
Erfreulicherweise hatte man seinerzeit bei Vertragsabschluss vereinbart, dass Teile des Gesamtkaufpreises nur gezahlt werden müssen, wenn bestimmte Ziele erreicht werden. Der "Basiskaufpreis" betrug seinerzeit 4,9 Mio Euro. Die Kaufpreisverbindlichkeiten wurden bei der Bewertung des Goodwills ursprünglich mit ca. 5 Mio Euro angenommen, so dass der ursprüngliche Firmenwert bei gut 6 Mio Euro lag.
Zum Bilanzstichtag 2021 lagen aber bereits Erkenntnisse vor, dass Smarticular sich nicht so entwickeln würde, wie erhofft, so dass ein Teil der erfolgsabhängigen Kaufpreisverbindlichkeiten bereits erfolgsneutral gegen den Firmenwert ausgebucht werden konnten. Der Firmenwert betrug daher auf den 31.03.21 nur noch gut 4 Mio Euro, die potentiellen Kaufpreisverbindlichkeiten noch knapp 3 Mio Euro.
Auch im Geschäftsjahr 2021/2022 lief Smarticular nicht so wie erwartet, so dass sich die bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten nun um weitere 2,3 Mio Euro auf knapp 0,7 Mio Euro reduziert haben. Der Firmenwert wurde weiter erfolgsneutral um diesen Betrag auf nunmehr noch 1,7 Mio Euro reduziert.
Grundsätzlich war es also sehr klug, einen Teil des Kaufpreises von Erfolgen im Geschäft abhängig zu machen. Unterm Strich scheint es mir relativ sicher zu sein, dass der bedingte Kaufpreis nicht wird gezahlt werden müssen, weil die Bedingungen dafür nicht erfüllt worden sind (hätte man so ein Modell auch beim Erwerb der Daedalicanteile seinerzeit gewählt, wären der BL sicher hohe erfolgswirksame Abschreibungen erspart geblieben).
Durch die nun erfolgswirksame Abschreibung auf Smarticular dämmt man das Bilanzrisiko nun erheblich ein. Ich würde davon ausgehen, dass die bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten am Ende des Geschäftsjahr au "0" stehen und der Firmenwert um weitere 0,7 Mio Euro erfolgsneutral gesunken sein wird.
Die jetzt zusätzlich vorgenommene Abschreibung von 2 Mio Euro könnte/müsste daher (mMn aber ohne Gewähr) den verbleibenden Buchwert des Goodwill betreffen und/oder die im Rahmen des Kaufs eingebuchten "immateriellen Vermögenswerte" wie Markenrechte, Domainrechte und Rechte an den selbsterstellten Bücher, die zum 31.03.22 noch mit insgesamt 3,1 Mio Euro aktiviert waren (aber auch planmäßig über 15 bzw. 8 Jahre abgeschrieben werden).
Mithin hat man durch die 2 Mio Euro Abschreibung in diesem Jahr das Risiko aus Smarticular halbiert. Es wäre jetzt wichtig, diesen Verlag wieder auf die Beine zu stellen und ins Laufen zu bekommen. Unmöglich scheint mir das nicht zu sein, denn, wie gesagt, Smarticular war ja durchaus eine ganze Zeit sehr erfolgreich.
Also zusammengefasst: Operativ hat sich BL (falls die Zahlen am Jahresende denn auch so kommen) besser geschlagen als wenigstens von mir befürchtet (auch die Tatsache, dass man den Umsatz zum Halbjahr von 41 auf 44 Millionen Euro steigern konnte, zeigt, dass das operative Geschäft gut läuft und es weiter Nachfrage nach den Büchern aus dem Hause BL gibt) und die Abschreibung auf Smarticular kommt leider nicht so überraschend, wenn man sich die Entwicklung dort anschaut.
Aus meiner Sicht aber alles kein Beinbruch. Es gibt in diesem Jahr einige Unternehmen, die ihre jeweilige Prognose aufgrund gestiegener Einkaufspreise korrigieren müssen und unterm Strich schlägt sich BL operativ mit einer prognostizierten Ebitmarge von immerhin sehr profitablen 9% noch sehr gut.
Ein schönes Wochenende allerseits.
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Heute scheint es auch in Bezug auf die Aktien der Bastei Lübbe AG eine Art "Black Friday Rabatt" zu geben. Eine Aktie zu 4,85 Euro - deutlich billiger als ein Taschenbuch.
Nun war es in der Vergangenheit sicher so, dass das Geld für ein gutes Taschenbuch (was gut ist muss jeder für sich definieren) deutlich besser angelegt war als für eine Aktie der Bastei Lübbe AG. Aber das hat sich doch in den letzten Jahren gewandelt. Nicht dass es nicht nach wie vor lohnenswert wäre, ein gutes Buch zu erwerben (und davon gibt es auch einige bei Bastei Lübbe - zuletzt hat mich "Ein neuer Morgen für Samuel" aus dem zu BL gehörenden Eichbornverlag regelrecht begeistert).
Im letzten Jahr, das ausgesprochen gut lief, hat BL inklusive Sondererträge 80 Cent je Aktie verdient und dabei 40 Cent Dividende ausgeschüttet. Das laufende Jahr wird sicher lange nicht so gut werden. Einmal belasten die höheren Kosten für die Produktion von Büchern die GuV (wobei für einen nicht unwesentlichen Teil der Umsätze wenigstens die Papierpreise nicht so relevant sind, weil man doch einen wachsenden Teil der Umsätze digital macht) und auf der anderen Seite - als einmalige Sonderbelastung - die Abschreibung auf Smarticular, dem nicht so wie gewünscht laufenden Ratgeberverlag, den BL vor ein paar Jahren einschließlich der dazugehörigen Communityplattform erworben hat.
Im laufenden Jahr wird es also weder ein Ergebnis von 80 Cent geben noch eine Dividende von 40 Cent. Dennoch: Ohne die Sonderabschreibung auf Smarticular prognostiziert der Vorstand bei einem Umsatz von zwischen 90 und 95 Mio Euro ein Ebit von zwischen 8 und 9 Mio Euro - mithin eine Marge von über 9% . ich finde, das ist kein wirklich schlechter Wert. Dies liegt u.a. daran, dass z.B. die Verlagsmarke LYX ganz hervorragend läuft - damit hat BL einen sehr intensiven Zugang zu der Zielgruppe der jungen Frauen geschaffen und LYX zeigt auch beispielhaft auf, wie man es schafft, ein Buch mit den sozialen Medien zu verknüpfen und dabei die Chancen die diese bieten zu nutzen.
Ich habe (und hatte eigentlich immer) großes Vertrauen darin, dass die Verlagsmitarbeiter ihr Metier - das Büchermachen, das Geschichtenerzählen in welcher Form auch immer - sehr gut beherrschen. Der Erfolg von LYX hat sich ja nicht von alleine eingestellt sondern ist der Erfolg der Strategie bei BL und natürlich beruht dieser vor allem darauf, dass es der Verlag schafft, entsprechende Geschichten zu finden.
Insofern halte ich den aktuellen Preis von 4,85 Euro, zu dem ich heute Morgen noch einmal nachgekauft habe, perspektivisch, also auf Sicht von ein oder zwei Jahren für recht günstig. Ich glaube, dass BL dazu in der Lage ist, die schon länger ins Auge gefassten Ziele - 100 Mio Euro Umsatz und eine Marge von 10% auch zu erreichen - und wenn man das schafft, hat man bezogen auf den heutigen Kurs ein KGV von 10 und eine Rendite von gut 5%.
Ja das ist Zukunftsmusik und dazu gehört etwas Phantasie - aber "Phantasie" und "Geschichtenerzählen" (und nichts anderes macht ein Verlag ja) gehören schon irgendwie zusammen.
Ein schönes Wochenende allerseits.
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Jedenfalls schmiert die Aktie heute mal wieder ab. Ich habe nochmal nachgelegt - aber so langsam wird mein Bestand an BAstei Lübbe Aktien dann auch wieder zu groß.
Ich sehe in BL bis auf weiteres einen soliden Verlag, der sich angesichts der Krise auf vielen Märkten eigentlich doch ganz gut hält (aber diese nachrichtenlosen Abstürze an der Börse sind mindestens ärgerlich).
Nimmt man mal die Zahlen, die bei Solventis für dieses und die kommenden Jahre prognostiziert werden (und ich halte diese Zahlen an sich für absolut nachvollziehbar), dann werden für dieses Jahr wohl "nur" 28 Cent gewinn je Aktie ausgewiesen. Aber man sollte dabei schon berücksichtigen, dass das EBIT ohne die nicht zahlungswirksame (einmalige) Sonderabschreibung auf Smarticular um 2 Mio Euro höher liegen würde - und dementsprechend würde auch das EpS höher liegen (von mir geschätzt bei etwa 38 oder 39 Cent.
Damit wäre die Aktie immer noch nicht wirklich "billig", weil man damit immer noch auf ein KGV von etwa 12 kommen würde (okay, viele Gesellschaften können von so einem KGV nur träumen aber der Fairness halber muss schon angemerkt werden, dass BL jetzt kein ausgesprochener Wachstumswert ist).
Entscheidend ist aber, dass BL in den kommenden Jahren einen Umsatz von 100 Mio Euro und ein Ebit von 10 Mio Euro anstrebt (durch Preiserhöhungen und Effizienzgewinnen wird man die in diesem Jahr auf die GuV durchschlagenden Erhöhungen der Eingangskosten sicher teilweise kompensieren können.
Gelingt es BL diese Ziele zu erreichen, sprechen wir von einem EpS von etwa (selber errechnet daher natürlich ohne Gewähr - ich bin Jurist:-) 50 Cent und einer Dividende von etwa 25 Cent (und dabei sind mögliche Mehrgewinne durch weitere Verlagszukäufe, die aufgrund der exzellenten Finanzlage der BL und aufgrund des hohen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit jederzeit möglich sind oder auch Mehrumsätze aufgrund eines Bestsellers von Ken Follett oder Dan Brown nicht mit eingerechnet). Dann würde sich das KGV auf sehr günstige 9,x stellen und die Dividende würde bei gut 5% liegen...
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Heute ist der letzte Börsentag des Jahres 2022 - Zeit für ein kleines Fazit zur Bastei Lübbe AG im Jahr 2022. Fangen wir mal mit dem offensichtlichen an. 2022 war auch für die Aktie der Bastei Lübbe AG ein schlechtes Börsenjahr. Vor einem Jahr stand die Aktie noch bei 7,10 Euro, heute bei 4,40 Euro - macht einen Jahresverlust von 2,70 Euro oder umgerechnet von 38%. Der Kursgewinn aus dem Jahr 2021 ist demnach fast komplett wieder aufgezehrt worden.
Was die Entwicklung des Verlags gemessen an reinen Zahlen angeht, war 2022 (und damit auch das Geschäftsjahr 2022/2023) sicher auch kein besonders gutes Jahr. Zwar konnte Bastei Lübbe die Umsätze in diesem Jahr, gemessen am außerordentlich gut verlaufenen Jahr 2021/2022 in den ersten sechs Monaten des GJ um 7% steigern - angesichts der Belastung der Bürger mit höheren Kosten für Energie, Wohnen und Lebensmittel für einen Konsumwert sicher nicht schlecht. Das Ebit war allerdings, auch wenn man die Sonderbelastung durch die leider notwendig gewordene Abschreibung auf die Beteiligung Smarticular mal außen vor lässt, rückläufig. Es verringerte sich auf Halbjahresbasis von 4,5 Mio Euro auf 2,9 Mio Euro. Grund dafür waren die stark angestiegenen Druck- und Papierkosten. Das Umfeld ist derzeit also für einen Verlag nicht so besonders günstig und üblicherweise dauert es immer etwas bis man die steigenden Kosten auf die Preise übergewälzt hat.
Zudem gab es bei BL, wie schon erwähnt, eine Sonderabschreibung auf eine Beteiligung, die zusätzlich noch einmal 2 Mio Euro vom Ergebnis gekostet hat. Allerdings handelt es sich hier um einen einmaligen Vorgang (und, um auch mal etwas Positives zu erwähnen, der Vorstand hat aus den Desastern mit Daedalic etc. insofern gelernt als er den Kaufpreis für Smarticular am Erreichen von bestimmten Umsatz- und Ergebniszielen abhängig gemacht hat, was jetzt dazu führt, dass die Abschreibung vergleichsweise moderat ausfällt).
Also unterm Strich sieht das laufende Geschäftsjahr nicht wirklich gut aus, so dass aus meiner Sicht verständlich ist, dass der Kurs nachgegeben hat. Allerdings ist auch nicht alles schlecht bei BL. Man hat in einem wie geschildert eher ungünstigen Umfeld eine Umsatzsteigerung hinbekommen und die Marge liegt immer noch (wenn man den Sondereffekt herausrechnet) bei akzeptablen 6,6% im Halbjahr und die Prognose läuft auf eine Marge von 8,5% hinaus. Das ist sicher beileibe nicht schlecht.
Die Bücher von Bastei Lübbe waren im Jahr 2022 auch wieder erfolgreich. Schaut man auf die SPIEGEL Bestsellerliste für das Gesamtjahr, hat man bei HC Belletristik nicht den ganz großen Erfolg gehabt - es fehlten aber auch die ganz großen Namen - immerhin konnte Rebecca Gable mit ihrem neuesten Roman über Warringham Platz 19 erringen - es wäre noch zu erwähnen, dass der Roman auch aktuell noch auf der Bestenliste steht und mit 29,90 Euro auch nicht zu den billigsten Exemplaren auf der Liste zählt - soweit ich weiß geht die Liste rein nach der Zahl der verkauften Exemplare. Etwas besser sah es im Hardcover Sachbich aus - hier war Peter Hahne auf Platz 8 zu finden.
Besser hat BL (oder in dem Fall die Tochter LYX) bei den Paperbacks abgeschnitten. Die Plätze 18,16,15 und 2 gehören LYX (es wurde ja mal gefragt, ob es auch erfolgreiche Verlagsübernahmen bei BL gegeben hat . LYX wäre so eine).
Einen sehr großen Erfolg hat Bastei Lübbe bwz. die Verlage Baumhaus und Community Editions (erst in diesem Jahr vollständig übernommen) im Jugendbuchbereich erzielt. Unter den 10 meistverkauften Jugendbüchern finden sich gleich sechs (!!!) aus der Bastei Lübbe Gruppe, die Plätze 1-4 sind komplett von BL Büchern belegt, daneben gibt es noch die Plätze 6 und 9. Was an dieser Bestsellerlist mMn sehr bemerkenswert ist: Man kann hier sehr gut sehen, wie die "Serienformate" funktionieren. Es gibt jedes Jahr ja mindestens ein neues "Gregs Tagebuch" von Jeffrey Kinney und jedes Jahr klettert dieses zuverlässig auf Platz 1 der Bestenliste (wie auch in diesem Jahr). Gleichzeitig findet sich aber auch der allererste Band der Reihe aus dem Jahr 2011 (!!) auf der Bestenliste (Platz 6). Durch immer neue Bände werden auch immer neue Leser erschlossen, die dann aber eben nicht nur den grade aktuellen Band kaufen sondern, falls dieser gefällt, sich auch ältere Bände aus der Reihe besorgen - das ist ein sicher sehr erfolgversprechendes Modell, das nicht nur im Jugendbuchbereich funktioniert.
Dass BL Bücher macht, die sich erfolgreich am Markt behaupten, ist die Grundvoraussetzung, dass das Unternehmen auch wieder bessere Ergebnisse abliefern kann. BL hat grade im Bereich LYX eine ganze Reihe sehr erfolgreicher Autorinnen, die auch im Bereich "Social Media Marketing" weit vorne liegen. Darüber hinaus hat man einige solide Bestsellergaranten für den Harcoverbereich (Gable, Hahne, Follett und Dan Brown) und vor allem ein sehr erfolgreiches Jugendbuch.
Wir haben alle keine Glaskugel aber ich halte das "Oberziel" (100 Mio Euro Umsatz bei einer Ebitmarge von 10%) durchaus für erreichbar. Das bedeutet aber bei einem Buchverlag eben nicht, dass, falls man das Ziel mal erreicht hat, es im nächsten Jahr dann noch weiter bergauf geht. Es kann durchaus sein, dass man in einem Jahr mal 100 Mio Euro erreicht, weil man einen Topseller im Programm hat und dann im nächsten Jahr wieder aif 90 Mio Euro zurückfällt, weil man genau diesen Topseller dann eben nicht mehr im Programm hat. Es ist sehr schwer zu prognostizieren, wie erfolgreich ein Buch sein wird - das gilt sowohl für Planabweichungen nach unten aber eben auch nach oben. Generell liegen die Verlagsmitarbeiter von BL aber so schlecht nicht, wie die Umsatzentwicklung auch im laufenden Jahr zeigt.
Ich für meinen Teil glaube, dass, wenn man die Prognose am unteren Rand erreicht (ohne Sondereffekte), dass man dann auch eine Art "unteren Rand" für die Geschäftsentwicklung erreichen wird. 90 Mio Euro Umsatz bei einer Marge von 8,5%. Wesentlich unter diesen Umsatz und unter diese Marge sollte es nicht gehen. Wie gesagt, die hohen Druck- und Papierkosten schlagen schon jetzt auf die GuV durch. Es ist sicher nicht ausgeschlossen, dass die Kosten noch weiter anwachsen - aber BL sollte auch dazu in der Lage sein, die Preise so anzupassen, dass der Rohertrag sich nicht weiter verschlechtert.
BL selber prognostiziert für das laufende Jahr am unteren Rand der Prognose etwa 90 Mio Euro Umsatz und etwa 8 Mio Euro EBIT (eigentlich nur 6 Mio Euro aber darin enthalten sind 2 Mio Sonderabschreibung auf Smarticular). Das wären dann so als Untergrenze für die zukünftigen Jahre etwa 37 Cent EpS. Bezogen auf den aktuelle Kurs würde sich das KGV dann auf knapp 12 stellen.
Wie gesagt, ich sehe das als eine Art "Untergrenze" für die zukünftigen Jahre. Schafft man es, den Umsatz auf 95 Mio Euro und die Marge auf 9% zu steigern, würde das EpS schon bei etwa 40 Cent liegen - und wenn man die 100 Mio Euro und die 10% erreicht, läge das EpS bei 46 Cent.
Das wäre dann auch der erste Trigger für den Kurs - die Erwartung, dass BL durch Weitergabe der erhöhten Kosten und durch eine weitere Ausweitung des Digitalumsätze, die ja von erhöhten Druck und Papierkosten nicht betroffen sind, die Marge wieder auf über 9 % steigern kann und damit auch das Ergebnis erhöhen kann.
Zu hoffen ist auch, dass man Smarticular wieder auf den Erfolgsweg zurückführen kann. Es ist ja nicht so, dass dieses Unternehmen noch nie erfolgreich war. Man hat vor der Übernahme durchaus gute Umsätze und Ergebnisse geliefert, hat dann aber irgendwie abreißen lassen. Nun will man den Verlag sozusagen neu aufsetzen und an alte, erfolgreiche Zeiten anknüpfen - mal sehen ob das so funktioniert.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Tatsache, dass BL eine ausgezeichnete Bilanzstruktur hat. Man hat netto keine Schulden sondern ein Nettofinanzvermögen von ca. 12 Mio Euro, damit hat Bastei Lübbe die Mittel, um erfolgreiche Autoren zu "kaufen" (auch wenn das wegen der Bindung der Autoren an ihren jeweiligen Lektor und an die Strukturen im "alten" Verlag eher schwierig ist). Man kann zusätzlich bisher noch unbekannte Autoren entwickeln und neue Autoren, die noch nicht an existierende Verlage gebunden und gewöhnt sind, finden und entwickeln - auch indem man das Social Media Marketing ausweitet.
Zudem kann man auch die Digitalumsätze ausbauen, die bei BL ja eh schon einen relativ großen Anteil am Gesamtumsatz haben.
Man erwirtschaftet zusätzlich Jahr für Jahr positive Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit, das gibt BL zusätzlich die Möglichkeit, auf einem insgesamt sicher eher stagnierenden Markt erfolgreich als aktiver Konsolidierer tätig zu werden und kleinere Verlage, die bei einem stagnierenden Markt aufgrund der üblicherweise nicht so üppigen Finanzausstattung eher in Schwierigkeiten geraten könnten, zu übernehmen bzw. Kooperationen mit diesen einzugehen.
Es gibt also durchaus noch Möglichkeiten für BL zu wachsen - sowohl für das Unternehmen was Umsatz und Ebit angeht als auch (in Folge davon) für den Aktienkurs.
Aber eine Sache musste ich in den letzten Monaten lernen: BL wird leider nie die solide und langweilige Aktie werden, die ich mir eigentlich immer gewünscht habe. Es gibt in meinem Depot im Gegenteil keine andere Aktie, die an so heftigen (und nicht zu begründenden) Ausschlägen "leidet" wie BL. Da reichen schon kleinste Order, um die Aktie heftig nach oben oder unten zu bewegen. Und meiner Beobachtung nach, wird der Kurs bei der XETRA Schlussauktion auch häufig noch einmal gewaltig nach unten (oder seltener auch nach oben) bewegt. Die Aktie ist also wirklich nur was für Anleger, die diese zwei oder drei Jahre im Depot halten wollen und die solche, bei einem marktengen Wert wie BL wohl leider auch nicht unüblichen, heftigen Kursschwankungen nicht interessieren. Und die Aktie ist sicher auch nichts für Leute, die ihre Order unlimitiert in den Markt geben...
Nun ja, ich wünsche jedenfalls allen Investierten und Interessierten einen guten Rutsch in ein hoffentlich erfolgreiches, glückliches und gesundes neues Jahr (in dem man sich ja auch das ein oder andere Buch zur Entspannung gönnen könnte - und wenns dann noch von BL ist....)
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Zwei Nachrichten aus dem Hause Bastei Lübbe die sicher interessant sind.
Zunächst einmal ist Jeff Kinney mit seiner aktuellen Ausgabe von Gregs Tagebuch auch in 2022 das meistverkaufte Jugendbuch gewesen. Gregs Tagebücher erscheinen bei dem Lübbe Imprint Baumhaus. Die gute Nachricht : Es wird nach Auskunft vom Verlag auch noch weitere Tagebücher von Greg geben - mit der Chance, dass auch diese ganz weit vorne auf der Jahresbestsellerliste landen werden. Zudem hält man die Reihe durch jedes Jahr erscheinende Neuerscheinungen im Gespräch.
Dass mit Paluten ein weiterer Autor aus dem Bastei Lübbe Konzern auf Platz 2 der Jahresbestenliste landet (aus dem erst zuletzt vollständig übernommenen Imprint Community Editions) zeigt den Erfolg von BL im Jugendbuchbereich (der auch dadurch gezeigt wird, dass man in der Liste der erfolgreichsten Jugendbuchverlage die Plätze 3 und 4 belegt)
https://www.buchreport.de/news/...amp;utm_campaign=Test-Mailpoet+3+NL
Eine weitere positive Nachricht kommt von Ken Follett, der angekündigt hat, sein neues Buch (diesmal wieder aus dem historischen Genre) Ende September zu veröffentlichen.
https://www.buchreport.de/news/...digt-neuen-roman-fuer-september-an/
Ich glaube zwar, dass die Zeiten als wohl und wehe des Verlags in der Hand seiner Bestsellerautoren lag, vorbei sind und BL auch mit einem "normalen Buchprogramm" erfolgreich wirtschaften kann. Aber ein Follett zieht eben immer noch große mediale Aufmerksamkeit auf sich und das kann für den Verlag sicher nicht schlecht sein. Mal ganz davon abgesehen lese ich die historischen Romane von Follett wirklich gerne ...
Einen schönen Abend noch.
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In der aktuellen SPIEGEL Bestsellerliste ist LYX ja wieder mal sehr erfolgreich - da hat man sicher einen sehr guten Fang gemacht vor Jahren. Auch Community Editions scheint sehr gut zu laufen.
Von Smarticular hört man dagegen aktuelle sehr wenig - auch neue Bücher scheint es nicht zu geben, wenn man sich die Homepage mal anschaut (vielleicht übersehe ich da aber etwas?).
Dennoch verbleibt bei mir der Eindruck, dass der Kurs irgendwie vollkommen unberechenbar (noch etwas unberechenbarer als die Börse sowieso schon) hin und her bzw. auf und ab hüpft. Ich bleibe dabei, dass ich mich von meinem Traum, Bastei Lübbe als "langweiliger" Stabilitätsanker in meinem Depot, verabschieden muss. Es gibt jedenfalls in meinem Depot keinen Wert mit derart erratischen Sprüngen. Geringer Handel mit großen Spreads tut dann sein Übriges.
Ist hier eigentlich noch wer von den "alten Mitaktionären" mit an Bord oder haben alle die Flinte ins Korn bzw. die Aktie auf den Markt geschmissen???
Einen angenehmen Tag allerseits.
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Das Verlagsgeschäft ist nicht vergleichbar mit Unternehmungen in anderen Branchen. Es unterliegt einem ständigen Wandel, der von allen Einflüssen und Strömungen in unserer Gesellschaft geprägt wird. Und das viel direkter in seinen Auswirkungen als bei anderen Branchen. Bei einer Unternehmensgröße wie BL wirken sich schon wenige Flops auf die G+V-Rechnung aus. Die derzeitigen inflatorischen Preisänderungen und den damit verbundenen Einkaufsveränderungen der Leserschaft und des verbreiternden Buchhandels haben unmittelbar ihre Auswirkungen. Dazu kommen die grundlegenden digitalen Veränderungen der gesamten Buchbranche. Aber hier ist BL, soweit ich das von außen betrachten und beurteilen kann, gut aufgestellt. Jedenfalls scheint hier der neue Vorstand diese Richtung zu präferieren, ohne all die anderen bewährten Verlagsprogramme in dieser Verlags-AG zu vernachlässigen. Aus diesen Gründen entstehen mMn diese Kursschwankungen einerseits und andererseits, weil einfach gewisse Aktionäre Geld brauchen, um inflatorische Rechnungen zu bezahlen. Ich kann wir vorstellen, dass viele im Buchhandel tätige (und ehemalige) sich Aktien in nicht allzu großem Umfang (Die Einkünfte sind hier nicht üppig.) gekauft haben und diese jetzt notgedrungen veräußern. Smarticular muss sich mMn jetzt im BL neu aufstellen, das wird Mühe bereiten, denn hier ist ein engagiertes Personal gefragt, das auch innerhalb der BL-AG sich für seine Ziele einsetzt. Auch hier bin ich guten Muts, es benötigt etwas Zeit. Ja, diese Aktie ist im Börsengeschäft eine Außenseiterin. Denn fast jedes verlegtes Buch kann trotzt besten und allen Marketingmaßnahmen ein Top oder ein Flop werden und diese jeweilige Unsicherheit ist das Charakteristikum einer solchen Unternehmung; es ist das Verlagsgeschäft.
Und weil das spannend ist, aber nicht nur deshalb, halte ich meine Aktien.
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Deinen Ausführungen zum Buchmarkt würde ich uneingeschränkt zustimmen. Im Wesen eines Verlags liegen Umsatz- und Gewinnschwankungen - aber mMn eben auf einem bestimmten Niveau. Ich glaube, dass BL auch ohne einen Bestseller von Ken Follett und Dan Brown eine bestimmte Umsatzschwelle nicht unterschreiten wird (weil man genügend Expertise im Haus hat, um Bücher zu machen, die sich vielleicht nicht an die Spitze der Bestsellerliste setzen können aber doch ihre Käufer finden. Zudem hat man mit LYX eine relativ sichere Bank zur Bedienung der Zielgruppe "junge "social media affine Frauen", die relativ viel lesen. Und auch Community Edition scheint mir erfolgreich und ein guter Einkauf gewesen zu sein.
Ich glaube aber nicht, dass der Kurs deshalb so schwankt, weil ein Verlag eben kein "normales" (berechenbares) Unternehmen ist. Ich glaube, dass der Kurs von Zufälligkeiten bestimmt wird. Meistens steht morgens ein relativ großer Spread zwischen An- und Verkauf. Kommt als erstes einer, der seine 1000 Aktien unlimitiert zum Verkauf stellt, taucht der Kurs ab. Kommt als erstes einer, der 1000 Stück unlimitiert kaufen möchte, geht der Kurs nach oben.
Überhaupt bestimmen schon kleine Order die Richtung, die der Kurs nimmt. Wenn ich wetten würde, könnte ich wetten, dass ich den Kurs morgen um 10% sinken oder steigen lassen kann.
Das alles sorgt nicht dafür, dass ich diese, da würde ich wieder ausdrücklich zustimmen, interessante Aktie komplett verkaufe - aber sie ist kein "Witwen- und Waisenpapier" sondern sorgt für Turbulenz im Depot.
Einen schönen Abend noch.
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Bastei Lübbe hat heute Morgen die Zahlen für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres vorgelegt (BL hat ja ein abweichendes Wirtschaftsjahr).
Der Umsatz hat sich dabei erstaunlich gut gehalten - trotz der allgemeinen Konsumzurückhaltung gab es lediglich ein Minus von 1,6% (was aber sicher auch darauf zurückzuführen ist, dass man Community Editions mWn erstmals vollkonsolidiert).
Das Ergebnis hat deutlich stärker gelitten - einmal wegen der höheren Kosten (insbesondere Personalkosten, die um 1,5 Mio Euro gestiegen sind aber auch den bekanntermaßen gestiegenen Papierpreisen - dann aber eben auch durch die bereits vorgenommene und im Zahlenwerk enthaltene Sonderabschreibung auf das Imprint Smarticular in Höhe von 2 Mio Euro.
Ich habe ja schonmal gemutmaßt, dass Bastei Lübbe so eine Art "Mindestmarge" erreichen wird, wenn man keine ausgesprochenen Topseller im Angebot hat und es eben "ein ganz normales Bücherjahr" ist - mit allen Höhen und Tiefen und mit allen überraschenden Erfolgen und Misserfolgen, die einen Verlag eben üblicherweise treffen können. Ich denke, dass man in diesem Jahr sieht, wie so ein Jahr aussieht. Man hat, wenn man die Sonderabschreibung als Sonderereignis mal aus dem Zahlenwerk herausrechnet, in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres bei einem Umsatz von ca. 73 Mio Euro ein EBIT (wie gesagt vor Sonderaufwendungen) von 6,8 Mio Euro erreicht - dies entspricht einer Marge von etwa 9%. Im Gesamtjahr will man einschließlich der üblicherweise ja immer schwachen ersten drei Monate eines Jahres zwischen 90 und 95 Mio Euro Umsatz machen und ein bereinigtes EBIT von zwischen 8 und 9 Mio Euro erzielen (entsprechend eine Marge von ebenfalls ca. 9%).
Ich glaube, dass dies sozusagen eine Art Plattform ist, die BL in normalen Bücherjahren erzielen dürfte. Kommt ein ausgesprochener Bestseller hinzu, dürften sich Umsatz und Marge noch verbessern und wenn BL es schafft, noch einmal die Effizienz zu erhöhen (und/oder die Preise bei den Büchern den gestiegenen Eingangskosten deutlicher anzupassen) dürften sich die Margenwerte auch noch einmal steigern lassen.
Ich bleibe aber auch dabei, dass erhebliche Umsatzsteigerungen und damit einhergehende deutlich höhere Gewinne ohne Übernahmen nur schwerlich zu erzielen sein werden. Wobei Übernahmen ja sowohl kleinere Verlage als auch "größere" Autoren beinhaltet. Dass man es bei BL aber auch schafft, eigene Programme mit Potential nicht nur zu kreiieren sondern auch auszubauen sieht man an LYX, das gemäß Bericht in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres ein Umsatzwachstum von 57% (!!!) hingelegt hat (und das von einer vergleichsweise guten Vorjahresposition aus).
Hier hat BL es geschafft, mit seinerzeit vergleichsweise unbekannten Autoren und Autorinnen (diese vor allem) ein Imprint aufzubauen und mit modernen Marketingmethoden (insbesondere über Communitys im Social Media Bereich) sehr erfolgreich zu machen.
Erfreulich ist sicher auch, dass der Digitalbereich bei BL weiter wächst - so konnte man mit Downloads im Audiobereich einen Umsatzzuwachs von ca. 16% erzielen und damit den Rückgang bei den Audio Book CDs deutlich überkompensieren. Aus meiner Sicht ist auch der Umsatzanstieg bei Community Editions erfreulich. YoY konnte dieser um ca. 8,5% gegen den allgemeinen Trend gesteigert werden.
Bastei Lübbe weist weiterhin ein Eigenkapital von über 50% aus und ist netto nicht verschuldet sondern weist eine Nettofinanzposition von 14,8 Mio Euro aus - mMn die Basis für weiteres (eben auch externes) Wachstum. Der operative Cashflow wird leider nicht ausgewiesen - man kann aber davon ausgehen, dass dieser positiv war, denn man hat die Nettofinanzposition noch einmal steigern können, trotzdem man im September 5,3 Mio Euro an Dividende ausgeschüttet hat.
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Das Konzernergebnis (und damit auch das EpS) leidet im laufenden Jahr neben der Sonder-AfA auf Smarticular unter einer sehr hohen Steuerquote (von etwa 45%), weil die Abschreibungen auf Smarticular steuerlich nicht wirksam werden. Würde man diesen Effekt eliminieren (und die zugrundeliegende Sonder-Afa entsprechend ebenfalls) würde man auf ein Ebit von 6,8 Mio Euro nach 9 Monaten kommen und auf ein Konzernergebnis von 4,4 Mio Euro statt wie ausgewiesen 2,6 Mio Euro. Das würde dann rein rechnerisch einem EpS von 32 Cent entsprechen.
Wenn man das prognostizierte EBIT auf Jahressicht (wieder ohne Sonderbelastung aus der Smarticular-Abschreibung) nimmt - das wären dann in der Mitte der Prognose 8,5 Mio Euro - und davon dann die Zinsen (geschätzt ca 0,3 Mio Euro) in Abzug bringt, und vom EBT dann 33% normalen Steuersatz abzieht, bleiben als Konzernergebnis für ein normales Jahr dann ca. 5,5 Mio Euro oder entsprechend 41 Cent. Wie gesagt, das bezieht sich nicht auf das laufende Jahr, weil wir hier die Sonder-Afa Smarticular haben und den dadurch bedingten höheren Steuersatz. Aber das sind ja nur einmalige Effekte.
Ich würde also vermuten, dass Bastei Lübbe in einem "Normaljahr" (ohne Abschreibungen und mit einem normalen Steuersatz aber auch ohne entsprechende Topseller von Follett, Brown oder Rossmann) ca. 40 Cent je Aktie verdienen dürfte (mMn in der Tendenz noch etwas mehr, weil man die Preise hochsetzen wird). Das ist sozusagen die Basis (aber natürlich ohne Gewähr).
Hinzu kämen dann noch Ergebniseffekte aus Übernahmen oder Erhöhung des Digitalanteils mit entsprechend geringeren Eingangskosten (wobei ich jetzt mal nur vermute, dass es mangels Druck- und Papierkosten deutlich günstiger ist, Ebooks oder digitale Hörbücher herzustellen als ein gedrucktes Buch und damit dann bei steigenden Digitalumsätzen auch die Margen höher sind - falls jemand da genauere Infos hat, wäre ich dankbar für einen kurzen Hinweis).
Wie man die 40 Cent "Basisgewinn" bezogen auf den aktuellen Kurs sieht, ob man das für günstig hält oder eher nicht, ist natürlich jedem selber überlassen.
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Starte mit dem Hinweis , das die Leipziger Buchmesse am 27.04 die Tore öffnet und bis zum 30.04 läuft.
Ansonsten gilt :
Ich sehe nach wie vor keinen Anlass meine Aktien zu verkaufen.
Auch bei den anderen AGs wird nur mit Wasser gekocht
Und gelesen wird eigentlich immer.
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Ist ja schön, dass Du auch noch dabei bist - wenn auch mit leicht geändertem Namen 😏.
Leipzigs Buchmesse ist für mich schöner als die in Frankfurt - aber für mich für regelmäßige Besuche leider zu weit weg.
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An Themen fehlt es nicht.
Bei Übernachtung sollte an eine rechtzeitige Reservierung gedacht werden.
Es werden an die 100000 Teilnehmer erwartet.
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Ich selbst habe im letzten halben Jahr in Cebu ( Ortsteil : Lapu - Lapu ) , unweit von Maclan Cebu International Airport gelebt.
War nett . Wird sehr wahrscheinlich dieses Jahr wiederholt.
Aber von daher konnte ich das Geschehen an der Börse nur bedingt verfolgen.
Mit ein Grund , abgesehen von regelmäßigen Strom u. Wasserausfälle nach starken Regenfällen und gelegentlichen Sturm, hier nichts zu schreiben.
In diesem Sinne
Ein nettes WE
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Ich glaube auch nicht, dass es von großem Nachteil ist, wenn man nicht 50 mal am Tag auf die Kurse schauen kann. Ich hatte mal so eine Phase - und das war Stress pur (war aber auch dadurch bedingt, dass mir angesichts der schieren Menge der BL Aktien in meinem Depot der Allerwerteste schon auf Grundeis ging.
Aktuell ist der Bestand wieder auf eine sowohl vernünftige als auch dauerhafte Größe zurückgeführt - ich glaube daran, dass sich das Investment auf Sicht auszahlt, bin aber auch sicher, dass das Ganze nicht revolutionär verläuft...
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