Erste Anmerkung hab ich schon mehrmals gesagt, ist, dass ich deine fundamentalen Aussagen völlig teile und deine Postings überwiegend sehr gut und wichtig finde.
Die 1-2 Anmerkungen, wo ich anderer Meinung sind, sind
Ich verstehe nicht wieso du ständig unterstellst, Kleinanleger würden hier nur charttechnisch zocken. Das ist doch überhaupt nicht typisch für kleinanleger und erst recht nicht solche aus den Aktienforen, die hier diskutieren. Man schaut sicherlich mal auf den Chart, um die Einstiegszeitpunkte zu verbessern, aber generell kaufen die Leute, weil sie von der Unterbewertung und den Perspektiven des Unternehmens überzeugt sind. Deine Unterstellung führt dann oft dazu, dass du dir die Kurse nur mit Shortsellern erklären kannst, die Kleinanleger dann zum verkauf bewegen würden und den Kurs immer unter wichtige Marken drücken und so den Kursverfall beschleunigen. Da mag ja manchmal was dran sein, aber das scheint hier den Hauptargument zu sein. Und das stört mich etwas, da bei TMV oder GFT kaum größere Shortseller aktiv sind (lässt sich jedenfalls nicht aus bekannten Daten beweisen). Also ich bn ja nun 30 Jahre an der Börse und hab einiges an Schwankungen mitgemacht. Und so Phasen von 3-4 Jahren, in denen Nebenwerte entweder abeneteierlich hoch oder tef bewertet waren, gab es immer mal wieder. So Aktie wie TNV oder GFT sind ja jetzt sicherlich unterbewertet, aber auch nicht so stark, dass man das nicht mit halbwegs normalem Anlageverhalten erklären könnte. Wenn man die Schulden mit einbeziehen würde und also nach dem EV gehen würde, würden beide Aktien derzeit etwa mit dem 15,5-16,0 fachen Überschuss bewertet. Das ist in Zeiten von Unsicherheiten makroökonimisch/geopolitischer Natur keine so wahnsinnig ungewöhnliche Erkenntnis. Ja, Shorties mischen überall irgendwo mit, aber es gibt ja auch genug Beispiele, wo sie trotzdem Kurse nicht so drücken können. Und da sind auch genauso viele Kleinanleger anteilig investiert. Hängt dann letztlich eben auch an Fundamentalem und Psychologie. Ich kann mich nur wiederholen, GFT und TMV sind aktuell antizyklisch sehr interessant, weil sie in zwei Jahren genu Effekte haben, die den EV entsprechend hebeln bzw den Gewinn zum EV. Aber wenn ich jetzt neu ohne Vorwissen auf die Aktie von GFT blicke, müsste ich jetzt halt auch nicht sofort mit voller Macht einsteigen. Ich würd eine Position aufbauen und bei fallenden Kursen zukaufen. Und ja, dann kommt am Ende auch der Chart ins Spiel bei der Frage, wann ich meine Position vervollständigen würde. Im Oktober verläuft der Trendkanal an der Unterseite bei 15,0 €. Ich halte es für denkbar, dass man dort in etwa das Tief ausbildet. Muss nicht sein, aber wenn man schon investiert ist, kann man das ja mental sehr vorteilhaft abwarten. Und Fakt ist halt auch, dass ich genau auf solche Aktien stehe, aber ich in der Vergangenheit oft zu früh gekauft habe, obwohl offensichtlich unterbewertet. Wenn mir also jemand sagt, man soll trotzdem im Abwärtstrend kaufen, dann kann ich das fundamental nachvollziehen, aber ist dann insofern wie Hohn für mich, weil ich von anderen Usern immer genau das Gegenteil höre. Man solle auf Trends setzen und abwarten statt zu denken man wüsste es besser. Ich bin da eher so in der Mitte beider Argumentationen. Wenn eine Unterbewretung zu krass wird, dann geh ich auch schon mal direkt dick rein, aber wie anfangs geschildert hab ich in 30 Jahren viel erlebt. Was wir hier bei GFT und TMV derzeit erleben, ist nichts was man nicht auch ohne Shorties erklären könnte.
----------- the harder we fight the higher the wall
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