Heute kam mir ein Gedanke, den ich gerne mal zur Diskussion stellen möchte. Mehrfach wurde hier erwähnt, dass Jenoptik nichts macht bzw. abwartet, als ob kein Risiko droht. Ich muss sagen, dass nach dem Fehler gleiche WKN's zu vergeben, mir es UNMÖGLICH erscheint, dass schon wieder ein Fehler unterläuft, indem man eine falsche Strategie anwendet. Dies hätte neben aller Peinlichkeit (!!!) auf jeden Fall die Rücktritte von Verantwortlichen zur Folge. So denke ich, dass die Strategie ganz absichtlich so gewählt wurde. Hier mal eine (theoretische) Entscheidungsmatrix:
JO gewinnt Prozess JO verliert Prozess Warten Vergleich Warten und Warten Vergleich Warten und sukz. Kaufen sukz.kaufen DEWB >34 + ++ +++ + ++ +++
DEWB kl.34 +++ - -- --- ++ +++
JO gewinnt Prozess JO verliert Prozess Warten Vergleich Warten und Warten Vergleich Warten und sukz. Kaufen sukz.kaufen DEWB >Kurs + ++ +++ - ++ +++
DEWB kl.Kurs +++ - -- --- ++ +++
Anhand dieser Matrix kann man folgendes ablesen: 1)Ist der Wert langfristig größer als 34,- (und ist dies evtl. JO bekannt) ist eine eindeutige Strategie des Abwartens und sukzessive Kaufens die effizienteste. Dem sukz. Aufkauf folgt später eine Übernahme oder Squeeze Out. ) 2) Ist der langfristige Wert kleiner als 34,- ist wesentlich, wie das Urteil bzgl. Abfindung lautet. Ein Abwarten wäre bei einem neg. Gerichtsurteil für JO katastrophal. Nur ein gewonnener Prozess kann zu einer positiven Entwicklung führen. 3) Die Matrix enthält nicht den psychologische Effekt, dass ein Vergleich vermutlich nicht angenommen würde, da die DEWB Aktionäre mehrheitlich auf die vollen € 34,- setzen. So ist der Vergleich meiner Meinung nach ohnehin eine eher theoretische Entscheidungsmöglichkeit. 4) Bemerkenswert ist doch, dass WARTEN die beste Strategie ist (evtl. sogar mit Kaufen). 5) Die Matrix bekommt eine neue Dimension, wenn man die aktuelle Strategie der Jenoptik KENNT. DIESE lautet ABWARTEN. Ferner wissen wir, dass das Gerichtsurteil noch ansteht, so dass dies im Kalkül der JO keine Rolle spielen darf. Meiner Meinung kann die Strategie nur Aussage darüber sein, dass entweder die Veranwortlichen noch einmal dämlich agieren, oder dass die Bewertung von DEWB so günstig bzw. billig ist, dass die Abfindungsklage überhaupt keine Rolle spielt. 6)Die Matrix hinsichtlich des Kurses zeigt weiterhin, dass Warten so ziemlich die schlechteste Strategie ist, die man wählen kann, es sei denn man hat Richter bestochen.
Langer Rede kurzer Sinn: Die Strategie des Abwartens von JO legt mir einen Schluss nahe: JO weiss evtl. mehr und daher ist das Urteil EGAL. DEWB ist vielleicht mehr als 34,- Wert. Dies muss nicht unbedingt den Börsenkurs meinen, da JO die DEWB dann besitzt und sich dies in deren Bilanz/ Produktivität/ Umsatz etc. auswirkt. Da die JO selbst 70% der Aktien halten glaube ich auch nicht daran, dass so irrational gehandelt wird. ODER: JO hat kein Geld für die Abfindungszahlungen. oder: JO ist irrational und verantwortungslos.
Ich weiss, dass dies hier relativ theoretisch ist, aber in den Ergebnissen doch einige interessante Möglichkeiten beinhaltet.
Vielleicht hat jemand noch Anregungen?
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