Goldman Sachs büßt für die Verfehlungen der Vergangenheit. Die US-Investmentbank muss 550 Millionen Dollar (420 Millionen Euro) zahlen, weil sie Anleger bei einem komplexen Finanzgeschäft unzureichend informiert hat. Darauf einigten sich Goldman und die US-Börsenaufsicht SEC. "Eine halbe Milliarde Dollar ist die höchste Strafe, die die SEC in ihrer Geschichte jemals gegen eine Finanzfirma verhängt hat", sagte der Chefermittler Robert Khuzami von der Börsenaufsicht in Washington.
IKB und RBS bekommen Teil des Geldes Einen Teil der strittigen Wertpapiere hatte die Düsseldorfer Mittelstandsbank IKB gekauft. Sie bekommt 150 Millionen Dollar aus der Strafsumme. Die Royal Bank of Scotland (RBS) als weiterer Investor erhält 100 Millionen Dollar. Der Rest fließt in die Staatskasse. Nach der ursprünglichen Klage der SEC haben Anleger allerdings insgesamt mehr als eine Milliarde Dollar verloren.
Geschäftspraktiken auf dem Prüfstand "Dieser Vergleich ist eine eindeutige Lehre für die Wall-Street-Firmen", sagte der SEC-Verantwortliche Khuzami. Kein Produkt sei zu komplex und kein Investor zu erfahren, als dass die grundlegenden Regeln des fairen Geschäftemachens verletzt werden dürften. Goldman Sachs hatte sich wiederholt damit verteidigt, dass die Investoren zu den gewieftesten Spielern am Markt gehört hätten.
Goldman Sachs muss nun als Teil des Vergleichs sein Verhalten ändern. Bankchef Lloyd Blankfein hatte schon vor Wochen angekündigt, die Geschäftspraktiken auf den Prüfstand zu stellen. Die große Sorge in der Führungsetage ist, dass die Negativschlagzeilen die Kunden vergraulen. Bislang ist die große Abwanderungswelle ausgeblieben. Am Dienstag legt Goldman Sachs seine Zahlen für das zweite Quartal vor.
Noch mehr Klagen stehen an Analysten nannten die Strafe in ersten Reaktionen "heftig". Gleichzeitig verwiesen sie darauf, dass der Fall damit noch nicht ausgestanden sei. Einzelne Anleger haben eigene Klagen gegen Goldman Sachs eingereicht. So verlangt ein australischer Hedge Fonds im Windschatten der SEC-Vorwürfe eine milliardenschwere Wiedergutmachung.
Quelle: t-online.de, AFP, dpa
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