Habe bei 16,96 € nochmals nachgekauft und meinen Einstandskurs auf 17,50 € verbilligt.
Der Frust bei Eugleno muss wirklich tief sitzen. Bei 17,50 € EK muss ich mir sicher nicht vorwerfen lassen, hier unentwegt falsch zu liegen. Im Gegenteil war GFT in den letzten 12 Monaten u.a. auch dank des Handels mit Knockoutcalls eine meiner profitabelsten Handelspositionen überhaupt.
Konnte bereits zweimal den kompletten Swing aus dem Kaufbereich 17,50 bis 18,50 € in den Verkaufsbereich 24 bis 26 € mitnehmen und habe ein durch und durch positives Verhältnis zu GFT.
Bei Kursen über 30 EUR war mir GFT in den Vergangenheit immer zu teuer. Erst mit dem erstmaligen Crash unter 20 EUR ist sie für mich unter KBV- und KGV-Aspekten hochinteressant geworden und daher in mein Depot gewandert. Ich habe hier demnach null emotionale Altlasten zu bewältigen und bin guter Dinge, dass der Trade aus dem historisch mehrfach angelaufenen Kaufbereich 16,50 bis 18,50 zurück Richtung 25 € sich auf Sicht einiger Monate erneut bezahlt machen wird.
Keiner weiß, wann es dreht, daher will ich auf diesem Kursniveau bereits einen erheblichen GFT-Fußabdruck im Depot sehen. Geht es tatsächlich weiter down, wird die Position weiter vergrößert, da ich fest davon ausgehe, dass es sich lediglich um eine vorübergehenden Dip unter 20 € handelt.
Mit ähnlicher Begründung habe ich vom Markt zeitweise ähnlich intensiv gehasste Aktien mit desaströsen Abwärtstrends wie Aroundtown sub 1 €, Aixtron sub 10 €, Compugroup sub 14 €, Evotec sub 5,50 €, GCP sub 9 €, Grenke sub 13€, Jenoptik sub 18 €, Kontron sub 15 €, PVA Tepla sub 13 €, Teamviewer sub 12 € als bewertungstechnische "Nobrainer" in rauen Mengen eingesammelt, während in den Foren nur noch Gülle über besagte Unternehmen ausgegossen wurde.
Das Strickmuster ist immer dasselbe. Kleinaktionäre ohne irgendeinen blassen Schimmer von Bewertung haben die Aktien zeitweise ohne Rücksicht auf Verluste hochgezockt und sind irgendwann "überrascht", dass konjunktursensible high beta Aktien nach teils fahnenstangenartigen Aufwärtsschüben in Rezessionszeiten extrem fallen können.
Als value investor kaufe ich Aktien vorzugsweise dann, wenn sie sonst keiner haben möchte und sich pure Verzweiflung bis zu blankem Hass über die einschlägigen Aktienforen ergießt.
Im Fall GFT waren Kommentare wie u.a. von Eugleno für mich nahezu perfekte Kontraindikatoren. Immer dann, wenn die Stimmung solcher "gebrannter Kinder" plötzlich wieder ins Positive kippt, ist es für mich Zeit, meine Position zu räumen.
Wenn hingegen die Schlagzahl negativer Posts rasant steigt, einem nach objektiven Kriterien erfolgreichen Management täglich mehrfach Unfähigkeit bescheinigt wird und signifikante Insiderkäufe als bloße Showveranstaltung abgetan werden, dann ist für mich beste Kaufzeit...
Selbstverständlich funktioniert nicht jeder antizyklische Trade zeitnah, wie unter anderem aktuell bei Teamviewer schmerzlich zu sehen und ich muss bisweilen auch einmal mehrere Monate mit teils heftigen Buchverlusten klar kommen, wenn der Einstiegszeitpunkt im Nachhinein zu früh gewählt war.
Bei profitabel wachsenden, konjunktur- und zinssensiblen Unternehmen wie o.g. Beispielen werden historisch betrachtet selbst extreme Kurseinbrüche um 80 oder 90% in der langen Frist irgendwann wieder durch Kursgewinne + Dividenden ausgeglichen.
Die Strategie des antizyklischen Kaufs fundamental unterbewerteter Unternehmen baut auf der These auf, dass langfristig auf konjunkturbedingte Abverkaufswellen mit Zeitversatz wirtschaftlicher Aufschwung / Boomphasen mit entsprechenden Kurszuwächsen folgen.
Sofern die Annahme zutrifft, dass GFT aktuell weit unter dem objektivierten Unternehmenswert notiert, ist es vollkommen egal, ob die Aktie bei 17 EUR einen Boden findet und dreht oder noch eine Etage tiefer fällt und erst im Anschluss wieder über 20 EUR steigt.
Der Gewinn liegt im Einkauf und wer die Aktie bei 17 EUR nicht im Depot hat, wird sie m.E. auch bei einem Anstieg über 20 EUR nicht im Depot haben.
Da ich vor dem Hintergrund der Aussicht auf weitere Zinssenkungen von EZB und FED und eines in nicht allzu ferner Zukunft liegenden Endes des Ukraine-Kriegs durchaus optimistisch für eine baldige Verbesserung der aktuell noch lahmenden EU- bzw. Dtl-Konjunktur bin, sehe ich gute Chancen, dass die seit Jahresanfang gezeigte Outperformance des SDAX und MDAX sich weiter verstetigt und deutlich bessere Börsenzeiten für deutsche Mittelstandsaktien anbrechen. Das weiterhin riesige GAP zur DAX-Entwicklung der letzten 5 Jahre dürfte sich in den nächsten 24 Monaten deutlich schließen.
Langfristige, zeitweise crashartige Abwärtstrends wie bei GFT, Grenke, Teamviewer und Co. könnten möglicherweise viel schneller einem neuen langfristigen Aufwärtstrend weichen, als dies viele Marktteilnehmer erwarten. Die Masse der kurzfristig orientierten, trendfolgenden Anleger liegt historisch betrachtet beständig falsch...
|