* Expansion der GHotel-Kette: Die Expansion anhand der (geplanten) Eröffnung in Wiesbaden stimmt nicht so ganz, da die GHotel-Gruppe "aufgrund des verschlechterten Marktumfelds" sich für die Schließung der Standorte in Frankfurt und Essen entschieden hat (mehr dazu Q1 Bericht- 2009, S.15). Es geht schliesslich nicht nur um organisches Wachstum, sondern um die Profitabilität der Kette, und die Geschäfte laufen insofern nicht so schlecht. Es besteht ein gewisser Preisdruck, weil die 4- und 5 Sterne Hotels ihre Preise wg. der Wirtschaftskrise deutlich runtergedrückt hatten. Im Moment neutralisiert sich das Ganze wieder, und GHotel bleibt profitabel. GHotel war an sich sowieso kein schlechtes Geschäftsmodell, es hat nur dem allgemeinen Konzept der Deutsche Post nicht gepasst und wurde dadurch an Aurelius veräußert. Bei dieser Sparte wird Aurelius kaum Probleme erleben. * Directors' Dealings: Ich würde mich ehrlich gesagt als Kleinanleger nicht auf solche Käufe verlassen. Wenn Sie den Link http://www.aureliusinvest.de/director_de.html aufrufen, werden Sie feststellen, daß Großteil der DD-Käufe zwischen 22-29 EUR getätigt wurden. Danach haben wir alle gesehen, daß die Aktie trotzdem bis auf 7 EUR nachgegeben hat. Analog dazu könnte die Aktie in paar Monaten bei 1-2 EUR liegen, daher haben die DD-Käufe keine direkte Aussagekraft. Es muss nicht immer guten Zweck haben, dass die Big Boys kaufen, statt zu verkaufen. Ich habe sehr lange Erfahrung in verschiedenen Börsen gemacht und habe erlebt, dass Aktien manchmal erst einen Anlauf nach oben genommen haben, als der Boss seine Aktien zum Teil verkauft hat. Das Entscheidende ist, wer diese verkaufte Aktien abkauft (und vice versa). Manchmal verkaufen Directors ihre Aktien an Spekulatoren, die die Aktien nach oben explosiv bewegen sollen, und kriegen unter'm Tisch große Gelder dafür. Verstehen Sie es nicht falsch, ich meine es nicht für Aurelius Vorstand aber das sind (zum Teil dreckige) Tatsachen der Börse. Es kann einfach viel komplizierter sein, als es aussieht und es kann wirklich weh tun. Daher sage ich immer: nie auf Directors' Dealings schauen. * Rico Kalwitzke & Netten und Co. : Es gibt eine sehr einfache Lösung für dieses Phänomen und die heißt HAUPTVERSAMMLUNG.. Ihr bereitet Eure Fragen vor, geht zur Versammlung hin und fragt danach, wer zum Teufel diese Leute sind. Und ob die die Fähigkeiten besitzen, einen Turnaround bei mittelgroßen Unternehmen zu schaffen. Oder ob sie einfach extra dafür eingestellt werden, sodaß Sie alle Befehle von Aurelius ohne Wenn und Aber durchführen.. Schließlich will ja Aurelius das Sagen bei diesen Firmen haben, und ein hartnäckiger Geschäftsführer, der sich gegen Großteil der Sanierungsmaßnahmen stellt, könnte problematisch sein.. Die einzige Möglichkeit, die Funktionsfähigkeit dieser Herren zu befragen, ist durch eine Fahrt zur HV gesichert und nicht durch Posting von irgendwelchen pornografischen StudiVZ Einträgen. * Aktuelle Marktkapitalisierung und Fair Value: Gekündigte Mitarbeiter hin, schwache Geschäftsführer her.. Missmanagement hin, Nettle Holding her.. Das sind alles nicht so entscheidend für die Börse.. Für Börse spielt vor allem der Kurs eine Rolle.. Und der Kurs ist eine Abbildung der Marktkapitalisierung. Die Marktkap. der Aurelius AG beträgt im Moment 82 Millionen Euro.. Der annualisierte Umsatz liegt bei ungefähr 900 Millionen Euro, liquide Mittel liegen bei 174 Millionen.. Und -meinerseits- der WICHTIGSTE Punkt ist, daß der Cashflow aus laufenden Tätigkeiten (operativer Cashflow) sich innerhalb von drei Monaten von -22 Millionen Euro auf +3 Millionen Euro verbessern konnte. Das entspricht einem Cashflow-Überschuss von 25 Millionen Euro in nur drei Monaten. Warum erwähne ich das? Das bedeutet, daß das Konzern so groß geworden ist, daß er SEHR SCHNELL Cash produzieren kann. Im Good-Case Scenario, wo meiste Beteiligungen sich von den negativen Auswirkungen der Wirtschaftskrise retten können, werden wir unglaublich große Ergebnisse erleben. Ob Bargain Purchase oder operativ, wir sehen daß Aurelius in letzten 2,5 Jahren fast 100 Millionen Euro Gewinn erzielt hat, was größer als die aktuelle Marktkapitalisierung ist. Wenn es dem Konzern gelingt, irgendwann (ohne Neuerwerb zu Spotpreisen, Veräußerung an Schattenpersonen od. unerwarteten Insolvenzen) rein operative Jahresgewinne von 80-100 Millionen Euro zu erwirtschaften, wird sich der Marktwert wohl verachtfachen bzw. verzehnfachen. Aurelius hat mittendrin in der Wirtschaftskrise Dividende von 0,50 EUR je Anteil ausgeschüttet. 1,00 EUR je Aktie wäre sogar möglich aber wurde sicherheitshalber im Unternehmen einbehalten, was für mich wiederum sehr sinnvoll scheint. ABER: Wenn die operativen Jahresüberschüsse sich dieses/nächstes Jahr erhöhen, und daraus deutlich höhere Dividenden resultieren, dann wird die Aktie extrem schwer im heutigen Preis zu halten sein. Naja, ich möchte keine Zeit mit bloßen Annahmen verbringen aber ich glaube an das Geschäftsmodell (die bisherigen Bilanzen bestätigen meine Aussage auch), ich finde die Lage der Weltwirtschaft seit zwei Jahren sehr günstig für Neukäufe (die Zukäufe der Aurelius AG in letzten zwei Jahren bestätigen meine Aussage) und schließlich finde ich die aktuelle Marktkapitalisierung und die herrschende Angst bei den Aurelius Aktionären auch ziemlich sexy. Weil, wo es Unterbewertung und Verzweifelung herrscht, liegen auch die meisten Gewinne. Ich werde immer wieder zukaufen und abwarten, bis die Marktkapitalisierung sich zu dem Bereich annähert, den ich mir eher für akzeptabel vorstelle. Und diese Marktkap. liegt deutlich über dem All-Time High, der in 2007 erreicht wurde. Vielleicht bei 60 EUR/Anteil, vielleicht bei 100 EUR. Ich werde mir bei jedem kommenden Quartalsbericht ein neues Mindmap aufbauen und dementsprechend handeln. Aber zum jetzigen Stand und zur aktuellen Marktkapitalisierung bleibt mir nur eins übrig: kaufen und halten, kaufen und halten. Es ist aber meine persönliche Entscheidung und mein eigenes Geld. Jeder soll es für sich entscheiden, auch die Leiden der Aurelius Mitarbeiter sind nicht die Schuld des Aurelius Vorstands, sondern Schuld der bisherigen Entscheidungsträgern, die Ihre Firmen bis zum Rande einer Insolvenz geführt haben. Sparmaßnahmen gehören zum Geschäftsmodell und das muss jedem einzelnen Aktionär schon längst bekannt sein. @Jerryvestor: Ich würde Dir wirklich empfehlen, kurz vor der HV (zumindest eine oder ein paar) Aktien zu erwerben, um den Vorstand zu befragen, was bei der Firma alles schief ist.. Du scheinst ja richtige Probleme mit Aurelius zu haben. Sonst kann ich keine Erklärung dazu finden, warum Du den Großteil Deiner Zeit in diesem Forum verbringst.
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