Der BVB hat den Beweis angetreten, dass sportlicher und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand einher gehen können. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2010/2011 erwirtschaftete die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 4,3 Millionen Euro. Nach Abschluss der Sanierung des im Jahr 2005 von der Insolvenz bedrohten Unternehmens wurden in den beiden vergangenen Jahren jeweils Verluste in einer Größenordnung von etwa drei Millionen Euro ausgewiesen, zugleich aber die Verbindlichkeiten weiter reduziert. "Die Verluste haben wir bewusst in Kauf genommen, um die sportliche Wettbewerbsfähigkeit nach der erfolgreich vollzogenen Sanierung wieder herzustellen", erläutert Geschäftsführer Thomas Treß. "Wir hätten den einen oder anderen Spieler für einen achtstelligen Betrag transferieren können, aber wir wollten die Substanz der Mannschaft nicht schwächen", hatte Hans-Joachim Watzke, der Vorsitzende der Geschäftsführung, bereits mehrfach betont.
bild Geschäftsführer Thomas Treß "Wir haben gezeigt, dass man sportlich erfolgreich sein kann, ohne unkalkulierbare finanzielle Risiken eingehen zu müssen", so Treß. Sollte sich die Mannschaft für die UEFA Champions League qualifizieren, würden die zu erwartenden Mehreinnahmen von mindestens 20 Millionen Euro zum einen dazu verwendet, weitere Schulden abzubauen, zum anderen "um Borussia Dortmund sportlich und wirtschaftlich weiter nach vorne zu bringen".
"Unsere Aufgabe besteht nun darin, den Erfolg nachhaltig abzusichern", erklärt Treß mit Blick auf die Zukunft, "mit dem Ziel, auch bei einer Nichtteilnahme am Europapokal ein ausgeglichenes Ergebnis abbilden zu können." Dabei zahlt es sich aus, dass die Spieler stark leistungsbezogene Verträge besitzen.
Die Punkt-Einsatzprämien waren am Erfolg des Vorjahres (57 Zähler) ausgerichtet. Zehn Spieltage vor Saisonende steht bereits ein Punkt mehr auf der Habenseite. Borussia wird also an die Profis deutlich mehr auszahlen müssen als kalkuliert: "Aber das kompensieren wir durch Mehreinnahmen", erklärt Treß.
So kletterte der BVB im nationalen TV-Ranking von Platz acht auf zwei, was sich mit 23,8 Mio. € statt 19,7 Mio. € auf der Habenseite abbilden wird. Hinzu kommen weitere Erlöse aus der internationalen TV-Vermarktung der Bundesliga - hier partizipieren die ersten Vier der Tabelle überproportional - sowie Prämien aus den Sponsorenverträgen.
Einen Rekordgewinn, da beugt Treß bereits vor, sei zum Abschluss des Geschäftsjahres aber nicht zu erwarten, weil in der Rückrunde keine Einnahmen aus internationalen Spielen erzielt werden. Erst in der kommenden Saison sei mit möglichen Champions-League-Millionen auch mit einer weiteren deutlichen Umsatzsteigerung der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA zu rechnen. "Wir werden weiterhin bemüht sein, die Erlös- und Kostenstruktur zu optimieren", sagt der Finanzfachmann. Die Dauerkartenpreise werden jedoch nicht über die Inflationsrate hinaus angehoben. Boris Rupert
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