Man hat tatsächlich Dr. Morgen für mich ans Telefon geholt, nachdem ich seit heute morgen mehrmals um diverse Auskünfte gebeten hatte und immer wieder vertröstet wurde auf einen späteren Zeitpunkt, an dem er mich zurückrufen würde. Nun sollte ich bei seiner Assistentin einen Telefontermin machen, heute sei ganz schlecht, morgen sei er auch aus dem Haus, nächste Woche sähe schon mal gar nicht gut aus blablabla. Ich wurde etwas ungehalten und meinte, es bestünde für mich als Aktionärin ja nun dringender Handlungsbedarf, denn wenn in den nächsten Tagen die Firma delisted würde, könnte ich die Verluste nicht einmal mehr steuerlich geltend machen, also möchte ich wissen, ob ein Delisting geplant ist. Sie bat mich, zu warten, es spielte schöne klassische Musik, also entspannte ich mich erstmal.
Dann kam tatsächlich Dr. Morgen ans Telefon. Er bat um Verständnis, dass er nicht mit 5.000 Aktionären einzeln sprechen könne, außerdem wüsste er auch nicht, ob er tatsächlich mit einem Aktionär spräche, deshalb könne er auch keine Auskunft geben. Dass Frau Holst mich nicht zurückrufe (bis 14 Uhr war heute zugesagt), sei verständlich, da sie nun auch keine Auskünfte mehr geben dürfe. Auf meine Frage, wann und wie neue Informationen kommuniziert würden, meinte er, er würde Pressemitteilungen herausgeben, doch nun müsse er erstmal sichten, was er da überhaupt hätte. Ich fragte, ob die BaFin oder die Staatsanwaltschaft eingeschaltet wären, wozu er mir nichts sagen wollte.
Ich hab es trotzdem nochmal bei AB versucht, hatte nun Empfangsperson Nr. 3 am Apparat, eine Frau Keskin (hörte sich so an). Sie tat so, als wolle sie mich zu Frau Holst durchstellen, kam nach einer Weile wieder an den Apparat und meinte, dass Frau Holst gerade nicht am Platz sei. Hahaha! Ich erwiderte, dass sie sich wohl entweder verleugnen läßt oder gar nicht mehr im Büro säße und was das Theater eigentlich solle. Sie meinte, sie hätte sie gerade nicht erreicht (womit für mich klar ist, dass die Leute gar nicht im Büro sitzen, sondern in einem eingeschalteten Callcenter). Ich fragte sie, wo sie denn sitze. Sie meinte, in Hamburg, Stadhausbrücke 1-3. Also in den Räumen von Asian Bamboo, frage ich, was sie bejahte. Na gut, sagte ich, dann komm ich doch grad mal kurz vorbei. Da war sie perplex und ich verabschiedete mich, bevor sie was sagen konnte.
Man sollte da in der Tat mal einen Überraschungsbesuch machen. ----------- An der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil. André Kostolany
MfG Palaimon
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