Metro, der Drei Monatshorizont ist sinnvoll, ich glaube kaum, dass es Sinn macht, die Börse über mehr als diesen Zeitraum zu "planen". Meine Einschätzung der Situation (ist reine Gefühlssache, da ich keine Zeit habe, mich um die wirtschaftlichen Daten zu kümmern und auch kein Trader in dem Sinne bin):
1. Völlige Übertreibung nach unten derzeit, Panikverkäufe, die Leute verkaufen ihre Daimler und Deutsche-Bank Aktien ohne Sinn und Verstand.
2. Auch eine Bauchgeschichte: Die Lage ist nicht so schlimm, wie es momentan antizipiert wird. Die gesamte Krise hat einen einzigen Grund: Der Vertrauensverlust im Interbanken-Verkehr bei der Kreditvergabe. Würden Kredite mit dem gleichen Vertrauensvorschuß wie vor zwei Jahren vergeben, wäre Bear Stearns, Lehman HRE usw. nicht "pleite" gegangen.
3. Die Pleiten beruhen nicht auf verbranntem Geld sondern auf dem eingefrorenen Kreditmarkt.
4. Auswirkungen auf die Realwirtschaft: Klar, kann man nicht abstreiten, aber es gibt einen einzigen, singulären Grund dafür (s.o.)
Jetzt mal angenommen, irgendetwas schafft es, diesen gordischen Knoten zu durchschlagen, was würde dann passieren?
Und das muss geschehen, denn es ist jedem klar, dass es auf diese Weise nicht weitergehen kann. Chinesische Mauern zwischen den Banken und der Staat als einziger vertrauenswürdiger Kreditgeber, das kann niemand wollen.
Verstärkt wurde die Krise durch dilettantisches Verhalten der Politiker, allen voran George Bush und unsere Angie. Ich weiss nicht, was Dabbleju geritten hat, sich vor die Kameras zu stellen und das 700 Mrd. $ Paket mit der Drohung einzufordern, dass dann schwere Probleme für die Wirtschaft entstehen. Sicher ist es so, aber das sieht mal nach tumben Politikerstrategie aus, die voll nach hinten los gegangen ist. Von dem Versprechen von Merkel will ich gar nicht erst reden...
Kurz: Die Krise ist meiner Meinung nach eben nicht fundamental begründet sondern reinste Börsenpsychologie.
Noch ein Bauchgefühl: Im November nach den Wahlen in USA wird sich einiges ändern.
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