dass die Schulden der Citigroup (2350 Mrd.) allein fast doppelt so hoch sind wie die gesamten Devisenreserven der Chinesen (1400 Mrd.). Eine Bank geht nicht erst dann pleite, wenn die Schulden "verbrannt" sind, sondern bereits dann, wenn das Eigenkapital unter 5 % der Verbindlichkeiten sinkt. Das Eigenkapital der Citigroup sinkt zurzeit u. a. deshalb, weil Wert/Klo-Papiere, die die Bank in ihrem Depot hat (Subprime-Schrott) bzw. nehmen musste (bridge loans aus PE), durch Abstufungen bzw. Rating-Downgrades an Wert verlieren.
Die Lage erinnert an die der Commerzbank, Hypovereinsbank und Allianz im Frühjahr 2003. Die Commerzbank musste damals zwangsweise Aktien verkaufen, um die EK-Quote über der von der Bafin festgelegten Mindestquote von 6,5 % der Verbindlichkeiten zu halten. Wenn die Citigroup nun aus ähnlichem Grund anfängt, die faulen Papiere auf den Markt zu werfen, wird erst Recht offenkundig, dass sie viel zu hoch in den Büchern standen. Manches, was mit 90 % der Nominale bewertet ist, könnte bei einem Zwangsverkauf nur 20 % der Nominale einbringen (gilt für BBB-Housingschrott). Deshalb werden typischerweise die "besten" Anleihen, die noch hoch stehen, zuerst verkauft - mit der Folge, dass die Kreditqualität der Citigroup immer schlechter wird.
Nichtsdestotrotz könnte die Citigroup irgendwann als Kauf interessant werden. Es wird aber schwierig sein abzuschätzen, ob das Pleiterisiko einen Kauf rechtfertigt. In Deutschland war klar, dass niemand die Commerzbank pleite gehen lassen würde. In USA gibt es aber das hässliche Vehikel der "Chapter-11"-Pleite, bei der der Schuldner seine Schulden größtenteils los wird - und die Altaktionäre vollkommen leer ausgehen, d.h. Totalverlust. Zwei Jahre später steigt die Citi dann aus Chapter 11 wieder auf und macht weiter so, als wäre nichts gewesen (siehe Delta Airlines).
D.h. Selbst wenn die Bank pro forma überlebt, droht Aktionären der Totalverlust.