Seit 200 Jahren gibt es den Essener Konzern Thyssen-Krupp schon. Doch der Stahlriese ist hoch verschuldet. Die Anleihegläubiger fürchten eine weitere Herabstufung der Bonität auf Ramschniveau.
Der Dezember ist keine besonders leichte Zeit für die Anleger von Thyssen-Krupp. Jetzt hat der Technologie- und Stahlkonzern sein letztes Rating der Güteklasse Investmentgrade verloren. Und es kommt noch schlimmer: Die Anleihegläubiger erwarten, dass die Bonitätsnote weiter sinken wird, auf ein Rekordtief.
Die Stimmung am Markt bilden auch die Kreditausfallversichrungen für Thyssen-Krupp-Anleihen ab: Der Preis für die Swaps auf Anleihen im Volumen von 10 Millionen Euro ist vergangene Woche auf ein Sechswochenhoch bei 275.000 Euro jährlich gestiegen. Ein rasanter Anstieg, schließlich lag deren Tief noch am 28. November bei 221.480 Euro.
Die aktuellen Notierungen implizieren ein Rating von „Ba3”, zwei Stufen unter dem aktuellen „Ba1”-Rating von Moody's und der entsprechenden Note von Fitch Ratings. Fitch hatte am Donnerstag die Note von „BBB-'” auf „BB+'” reduziert.
ThyssenKrupp hatte Ende November ein Stahlwerk in den USA für 1,55 Mrd. Dollar an ArcelorMittal und Nippon Steel & Sumitomo Metal Corporation veräußert, fand jedoch keinen Käufer für das ebenfalls zum Verkauf stehende Werk in Brasilien. Der Essener Konzern führte in der vergangenen Woche eine Kapitalerhöhung von rund 882 Millionen Euro durch. Er versucht seit 18 Monaten, Käufer für die gesamte Amerika-Sparte zu finden.
„Was mir Sorgen macht, ist, dass die brasilianische Sparte im kommenden Geschäftsjahr weiterhin den Cash-Flow belasten wird”, sagte Philippe Landroit, Kreditanalyst bei Société Générale in London. „Die Kapitalerhöhung und der Spartenverkauf reichen nicht aus, um die aktuellen Ratings zu verbessern.”
Negativer Cashflow für 2014 prognostiziert
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