Breites Bündnis gegen NPD-Aufmarsch Von Jens Anker Und Stefan Schulz 29. November 2008, 03:22 Uhr 19 Gegenveranstaltungen in Lichtenberg beantragt - Polizei rechnet mit 500 Rechtsextremen Gegen die geplante NPD-Demonstration am 6. Dezember in Lichtenberg hat sich ein breites Bündnis formiert. Zu den Mitgliedern zählen Lichtenbergs Bezirksbürgermeisterin Marlies Emmerich (Linke), die Mitglieder des Abgeordnetenhauses Evrim Baba, Giyasettin Sayan (beide Linke), Sven Kohlmeier (SPD) und zahlreiche antifaschistische Gruppen. Die Gegner des NPD-Aufmarsches befürchten jedoch, dass die Polizei sie nicht in unmittelbarer Nähe der Weitlingstraße demonstrieren lassen will, um mögliche Ausschreitungen zu vermeiden. "Es muss aber möglich sein, in Hörweite seine Gegenposition darzustellen", sagte Sven Kohlmeier gestern, der eine Veranstaltung am S-Bahnhof Friedrichsfelde Ost angemeldet hat. "Das war in Berlin immer möglich und sollte weiterhin so sein", so Kohlmeier. Auch Evrim Baba, die eine Gegendemonstration am S-Bahnhof Lichtenberg angemeldet hat, kritisiert die Polizei: "Während der Nazi-Aufmarsch genehmigt ist, haben wir bislang weder eine Zu-, noch eine Absage bekommen." Insgesamt 19 Veranstaltungen haben die Gegendemonstranten aktuell angemeldet, teilte Nicola Rothermel, Sprecherin von Innensenator Ehrhart Körting (SPD), mit. Darunter seien zehn Aufzüge, acht Kundgebungen und eine Abschlussveranstaltung. Waren die Proteste gegen NPD-Demonstrationen in der Vergangenheit schon stark, so sprechen Sicherheitsexperten jetzt von einer neuen Qualität. So viele Gegenkundgebungen habe es lange nicht gegeben. Neu ist auch, dass die geplante Strecke der NPD-Demo massiv begleitet werden soll und Überschneidungen mit der Route beabsichtigt sind, um den Ablauf zu stören. Die Antifaschistische Aktion hat für heute zu einem Training eingeladen, bei dem Demonstranten auf das Aufeinandertreffen mit den NPD-Anhängern vorbereitet werden sollen. Die Demonstranten wenden sich gegen die Forderung nach einem "Nationalen Jugendzentrum", das die NPD-Unterstützer am Nikolaustag propagieren wollen. Anmelder ist Sebastian Schmidtke, ein Funktionär der NPD-Jugendorganisation "Junge Nationaldemokraten" (JN). Seit 2003 wird versucht, ein solches Jugendzentrum zu gründen. Am 6. Dezember wollen erneut etwa 500 Anhänger der Nachwuchs-NPD dafür auf die Straße gehen. Schmidtke hat auch für den 13. Dezember eine Demonstration angemeldet. Das Bündnis gegen den geplanten Aufmarsch hatte sich formiert, nachdem der Veranstalter die Demonstration in Lichtenberg angemeldet hatte. In den vergangenen Jahren fand die Demonstration jeweils in Treptow-Köpenick statt. Nachdem sich dort ebenfalls ein Bündnis gebildet hatte, ist der Veranstalter nun nach Lichtenberg ausgewichen. "Wir wollen deutlich machen, dass es so nicht geht und Flagge gegen Nazis zeigen", sagte Baba. Seit Jahren bemühe sich der Bezirk darum, den Weitlingkiez von seinem rechten Image zu befreien. "Da können wir nicht an diesem Tag die Straße den Nazis überlassen",...... www.welt.de/welt_print/article2801587/...nis-gegen-NPD-Aufmarsch.html ----------- "Ein Deutscher ist ein Mensch,der keine Lüge aussprechen kann, ohne sie selbst zu glauben"(Theodor W. Adorno)
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