SolarWorld AG - Sonnige Superlative in Serie - 03.11.2004 Neues Rekordergebnis und volle Auftragsbücher für 2005
(smartcaps-Redaktion Frankfurt am Main)
"Viel Sonne, wenig Wolken" lautet die Prognose. Und die gilt nicht etwa für die kommenden Tage, sondern gleich für das ganze Jahr: „Viel Sonne, wenig Wolken", so beurteilt nämlich die renommierte Schweizer Privatbank Sarasin & Cie die Aussichten der deutschen Solarindustrie. 2004, meinen die Banker, könne zum Redkordjahr der aufstrebenden deutschen Photovoltaik-Unternehmen werden.
Sonnige Aussichten
Tatsächlich werden Unternehmen wie Marktführer SolarWorld AG derzeit die Solarstromanlagen aus den Händen gerissen, die Auftragsbücher sind brechend voll und bis zum Jahresende dürfte die Branche wohl weit über eine Milliarde Euro umsetzen. Jüngster Auslöser des Solarbooms: das novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz, dem zufolge Betreiber von Solaranlagen - private wie öffentliche - für jede selbst produzierte und ins Netz eingespeiste Kilowattstunde Strom 62,4 Cent erhalten und ihre Investitionen zudem steuerlich gefördert werden. Nicht zuletzt die stetig steigenden Rohölpreise sind verantwortlich dafür, dass alternative Energien gefragt sind wie nie.
Sonnige Aussichten also für SolarWorld mit ihren drei Tochtergesellschaften Deutsche Solar, Deutsche Cell und Solar Factory. Weltweit ist das junge Unternehmen das einzige, das von der Silizium-Erzeugung über die Herstellung kompletter Solarstromanlagen bis hin zum Recycling auf allen Wertschöpfungsstufen aktiv ist. Und das nicht etwa in irgendeinem Billiglohnland, sondern mitten in Sachsen - in Technik-Mekka Freiberg. Ganz bewusst hat Firmengründer Frank Asbeck sich für diesen Standort entschieden, „weil wir dort das Wissen der DDR-Halbleiterschmiede nutzen konnten."
Die Zeiten, in denen das eigentlich in Bonn gegründete Unternehmen auf nicht mehr als ein Dutzend Mitarbeiter kam, liegen zwar erst fünf Jahre zurück. Inzwischen aber forschen und entwickeln, produzieren und handeln über 550 Mitarbeiter für SolarWorld und sorgen dort für immer neue Rekordergebnisse.
Neuer Rekord
Für die ersten neun Monate meldet der Branchenprimus jetzt einen neuerlichen Rekord: Der Gewinn nach Steuern kletterte um mehr als 15 auf über zehn Mio. Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) - im Vorjahreszeitraum noch deutlich negativ - erreicht nun 19,6 Mio. Euro. Rasante Steigerungsraten auch beim Konzernumsatz: Mit 144,2 Mio. Euro liegt der Umsatz um beinahe 120 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Dabei übertrifft das dritte Quartal sogar noch die beiden erfolgreichen ersten Quartale: Von Juli bis September kletterte der Quartalsgewinn auf 5,3 Mio. Euro und lag damit um 1,7 Mio. Euro über dem Ergebnis des zweiten Quartals. In den besten drei Monaten der Firmengeschichte kletterte das EBIT gegenüber dem Vorquartal um mehr als ein Drittel auf nun 9,6 Mio. Euro. Insgesamt rechnet das Unternehmen in diesem Jahr mit einem Umsatz von rund 170 Mio. Euro - ein Plus von stolzen 70 Prozent.
Volle Auftragsbücher
Doch damit nicht genug: Schon jetzt sei man für 2005 komplett ausverkauft, sagt Finanzvorstand Philipp Koecke. „Wir können bereits Verträge für 2006 schreiben." Ein Ende des Auftragsbooms ist nicht in Sicht. Das Unternehmen will weiter wachsen, die Kapazitäten sollen in den kommenden drei Jahren verdoppelt, die Produktion vervierfacht werden.
Um dies zu finanzieren, hat der Spezialist für Erneuerbare Energien unlängst eine mit sieben Prozent verzinste Teilschuldverschreibung im Gesamtvolumen von 25 Mio. Euro ausgegeben. Diese wurde vom Markt gut angenommen, vor allem institutionelle Anleger wie Sparkassen, Großbanken, Versicherungen - „das adelt uns natürlich", sagt Firmenchef Asbeck.
Auch die gigantische Aktienkursentwicklung wird durch kein Wölkchen getrübt: Seit Jahresbeginn hat sich der Kurs beinahe verfünffacht und notiert aktuell bei rund 50 Euro. Nachdem die selbst ernannte „Power Company" im zweiten Quartal dieses Jahres in den Nemax 50 aufgenommen wurde, dürfte sie nun allerbeste Chancen haben, im Frühling auch den Aufstieg in den TecDAX zu schaffen.
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