Boeing richtet sich nach politischen Vorgaben Boeing kann auch aus politischen Gründen nicht besonders nach vorne preschen. «Wir halten uns an die Vorgaben der US-Regierung.» Tinseth ist außerdem nicht überzeugt, dass der Iran ein solches Eldorado für Flugzeugbauer ist, wie es derzeit oft dargestellt wird. «Klar: Die Flotte ist riesig, Hunderte Flieger groß», so der Manager. «Aber sie fliegen nur wenige Stunden.» Daher könne man nur schwer sagen, wie groß der Markt wirklich ist. Das wolle man nun erst einmal herausfinden. Außerdem fehle in dem Land auch noch die nötige Infrastruktur, um den Luftverkehr wirklich zu modernisieren.
Ganz überzeugend ist das Argument von Tinseth indes nicht. Denn: Auch wenn die Flieger derzeit nur wenige Stunden absolvieren – die wirtschaftliche Öffnung des Iran wird sowohl Geschäftsreisen als auch Tourismus beleben. Und das wiederum dürfte sich stark auf den Passagierverkehr auswirken. Eine größere Herausforderung wird es, die Luftfahrt-Infrastruktur schnell genug anzupassen, um mit dem Passagierwachstum mitzuhalten. Doch auch hier schloss der Iran ein Abkommen mit Airbus.
27 neue Flughäfen geplant Immerhin arbeitet man schon daran. Die Organisation Iran Airports & Aviation Development Forum will das Problem angehen. Wie deren Chef H.E. Ali Reza Jahangirian kürzlich gegenüber iranischen Medien verkündete, sollen 27 Flughäfen eine Rundumerneuerung erhalten. So soll etwa der Imam Khomeini Airport in Teheran seine Kapazität von 6 Millionen Passagieren jährlich auf 20 Millionen steigern. Möglich soll das dank eines neuen Terminals sein, das schon in fünf Jahren fertig sein soll.
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