Privatanleger eigentlich nur noch aus diesem ganzen Debakel ziehen ???
1. Analystenempfehlungen sind in der Regel das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt sind Dazu nur 3 Beispiele: a) Daueroptimist Heiko Thieme hatte irgendwann im Sommer in WISO (ZDF) unter anderem InternetMediaHouse als heissen Kauftipp genannt. Damaliger Kurs weit über 50 Euro (ich weiß das so genau, weil ich bei 52 gottlob (!!!) ausgestoppt wurde und mit der Aktie nie im Plus war. Kürzlich hat er seine Empfehlung auf N-TV wiederholt, aber wer damals auf ihn gehört hatte ist heute ein armer Kleinanleger und wird nur noch müde über diese Empfehlung lächeln..... Fazit: Unseriöser SCHWÄTZER, der, wenn man ihn auf seine älteren und falschen Empfehlungen anspricht, ja immer alles gar nicht so gesagt hat b) EM.TV: Ganz kurz, bevor das Fiasko seinen Lauf nahm, kamen noch diverse Häuser mit Kaufempfehlungen mit z.T. abstrusen Kurszielen (ich meine noch bis ca. 70 Euro) an den Markt. Der damalige Kurs war um die 20 Euro. Fazit: Da drängt sich mir die Frage auf, ob hier nicht dumme Kleinanleger gesucht wurden, die den Institutionellen wenigstens noch einen Teil ihrer Bestände zu damals noch passablen Preisen abnehmen sollten. c) Dialog Semiconductor: In einer der letzten Ausgaben des "Aktionärs" wurde diese Aktie als heisse Kaufempfehlung genannt. Wohl dem, der dem nicht gefolgt ist ! Obwohl ich die Aktie auf diesem Niveau für einen klaren Kauf halte (aber das nur nebenbei).
2. Meine persönliche Meinung zu dem ganzen Trauerspiel: In diesen turbulenten und von grossem Misstrauen und Übertreibungen geprägten Zeiten gibt es im Prinzip nur eine Möglichkeit, sich vor solchen Fiaskos wie oben erwähnt zu schützen, wenn man den Märkten nicht ganz fernbleiben will: Man suche sich einen oder mehrer schöne Fonds und lege sein Geld dort an, zumindest, bis sich der Börsenhimmel wieder aufhellt. Mein persönlicher Eindruck ist mittlerweile, dass es am Neuen Markt wirklich JEDE Aktie treffen kann. Und auf Empfehlungen würde ich gar nichts mehr geben, das Problem dabei ist nur, dass man als Kleinanleger einfach nicht die Möglichkeiten und die Zeit hat, sich alle relevanten Informationen und Daten zu verschiedenen Unternehmen zu beschaffen. Und selbst wenn man glaubt, man wisse viel über einen Wert, und das Risiko nach unten sei begrenzt, dann kann trotzdem immer noch eine Gewinnwarnung kommen und der Kurs stürzt um wahnsinnige 66% ab wie heute bei Dialog Semiconductor. Dies ist ein besonders erschreckendes Beispiel, weil es sich bei dieser Aktie wirklich um einen der bisherigen Qualitätswerte handelte. Natürlich sollte man immer nur einen kleinen Teil seines Geldes in einer Aktie anlegen, aber mal ehrlich: Nur die wenigsten haben eine realistische Möglichkeit, z.B. 3% Ihres Portfolios mit einer bestimmten NM-Aktie zu bestücken, weil dann überspitzt gesagt die Transaktionskosten den reinen Aktienwert dieser Order übersteigen würden. Ich glaube schon, dass viele Kleinanleger mit weit über 50% ihres gesamten Portfolios in High-Tech- (und damit High-Risk-) Aktien investiert sind, und die einzelnen Positionen dürften bei vielen auch deutlich im zweistelligen Prozentbereich liegen. Zumindest diesen Anlegern kann ich zur Zeit (wenn nicht generell) nur wärmstens ans Herz legen, besser in ausgewählte Fonds zu investieren.
Hugh ! ;-))
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