Kaufrausch im Rohstoff-Sektor Stuttgart (www.rohstoffe-go.de) Der Goldpreis sieht immer wieder neue Hochs, die Preise für Silber, Kupfer, Zink und Co. sind ebenfalls klar auf dem Weg nach oben. Der Hunger nach Rohstoffen zieht zeitgleich mit dem Wiedererstarken der Wirtschaft an. Die Großen der Branche haben dabei ein Problem: Sie müssen nicht nur die Rohstoffe fördern, sie müssen gleichzeitig neue Rohstoffquellen entdecken. Ihre Minen können nicht endlos ausgebeutet werden, neue Areale müssen erschlossen werden. Neben eigenen Untersuchungen und Explorationsarbeiten verlassen sich manche Firmen dabei auf die Konkurrenz. Mit vollen Taschen kann man leicht(er) auf Einkaufstour gehen. Bei den wieder angestiegenen Kursen können eigene Aktien als Akquisitionswährung eingesetzt werden. Zukäufe von kleinen Explorern, die nachgewiesene Ressourcen besitzen, sowie Zusammenschlüsse werden in der Branche daher wieder ein heißes Thema.
Jüngste Beispiele sind der Kauf von FNX Mining durch Quadra Mining für 1,6 Milliarden Kan. Dollar sowie die Akquisition von Comaplex Minerals durch Agnico-Eagle Mines für 570 Millionen Kan. Dollar. Die Liste lässt sich außerhalb Nordamerikas weiterführen, dabei sind vor allem chinesische Investoren derzeit sehr aktiv. Sie müssen die hohe Nachfrage in ihrem Land befriedigen, schließlich soll der dortige Wirtschaftsboom weitergehen. Daher verwundert es nicht, dass die chinesische Jinchuan-Gruppe jüngst 150 Millionen Kan. Dollar für den Nickelproduzenten Crowflight Minerals geboten hat.
Diese Entwicklung hinterlässt Spuren an der Börse. Kleine Explorer entwickeln sich derzeit teils besser als ihre großen Mitbewerber. In Kanada hat der S&P/TSX Venture Composite Index, in dem vor allem kleine kanadische Rohstoffexplorer notieren, seit Monatsanfang mehr als 6 Prozent zugelegt. Der Index, in dem die großen Explorer gelistet sind, gewinnt im gleichen Zeitraum „nur“ 4,4 Prozent. Hier zeigt sich zugleich die Phantasie, die in den Kursen eingepreist wird. Vielfach werden kleine Rohstoffunternehmen als Übernahmekandidaten angesehen, was den Kurs deutlich nach oben treibt.
Unbegründet ist eine solche Vermutung nicht. Wie schnell die Börse auf schon kleine Meldungen reagiert, macht das Beispiel Exeter Resources deutlich. Die Exeter-Aktie hat in den vergangenen Tagen ein Kursplus von 18 Prozent erlebt. Auslöser war die Meldung einer Nachrichtenagentur, dass das Unternehmen Vertraulichkeitsvereinbarungen unterzeichnet hat. Als Partner werden dabei Barrick, Newmont und Kinross genannt. Mehr ist nicht zu erfahren, doch schon gibt es Übernahmephantasien mit einer entsprechenden Kursreaktion. Völlig aus der Luft gegriffen ist auch diese Spekulation nicht: Das Unternehmen besitzt das Caspiche-Projekt in Chile. Auf dem südamerikanischen Areal liegen 24,3 Millionen Unzen Gold, 60,3 Millionen Unzen Silber und 6,4 Milliarden Pfund Kupfer.
Marktbeobachter suchen derzeit nach weiteren möglichen Übernahmekandidaten und werden rasch fündig. In einschlägigen Kreisen werden Copper Mountain, Nevada Copper, East Asia Minerals und Osisko genannt. Dabei hat Osisko Ende März selber noch auf dem Markt zugeschlagen und ein Übernahmeangebot für Brett Resources abgegeben – der Wert: 372 Millionen Kan. Dollar. So schnell wird man vom Jäger zum Gejagten.
Bisher sind die Preise bei den Übernahmen nicht in die Höhe geschossen, Beobachter bezeichnen die Kaufangebote als fair. Die Branche ist demnach zurzeit weder über- noch unterbewertet. Doch die Notwendigkeit neuer Zusammenschlüsse könnte dies ändern. Genügend Geld bzw. Aktien als Akquisitionswährung sind am Markt jedenfalls derzeit vorhanden.
Quelle: Rohstoffe-Go, Autor: (bj) ----------- Börse trägt das Risiko immer mit sich, die Gewinne hat sie nur manchmal dabei.
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