bankrott (besser: -vergleich) geht es nicht.
Griechenland braucht Geld, um seine Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Aber niemand leiht denen freiwillig Geld. Damit bleibt nur der Konkurs oder der Vergleich. Griechenland wird erklären müssen, daß es für seine Schulden nicht mehr vertragsgemäß aufkommen kann. Das führt zu Verlusten bei den Gläubigern, darunter sind auch einige deutsche Banken. So ist das nun mal, wenn man leichtfertig Kredite gibt. Das ganze Gerede von der "Beteiligung der Banken" usw. ist letztlich nichts Anderes.
Die nächste Frage ist, wie das Problem langfristig zu lösen ist. Das Grundproblem ist die Diskrepanz zwischen der Leistungsfähigkeit der griechischen Wirtschaft und den Ansprüchen der Bevölkerung. Die griechische Wirtschaft ist zu Euro-Preisen nun mal nicht so wettbewerbsfähig, daß der derzeitige Lebensstandard der Griechen damit erwirtschaftet werden kann. Die Reduzierung des Lebensstandards durch verordnete Sparmaßnahmen wird die Bevölkerung aber kaum akzeptieren. Die sich aus diesem Widerspruch ergebenden innergriechischen Probleme werden die Wirtschaft noch weiter in den Schlamassel treiben.
In einer Wirtschaft mit einer eigenen Währung bietet sich in einer solchen Situation die Abwertung der Währung. Das führt natürlich ebenfalls zu einer Verringerung des Lebensstandards, verbessert aber auch die zukünftigen Exportmöglichkeiten und hilft dadurch auf Dauer auch wieder, den Lebensstandard wieder anzuheben. Vor allem aber ist eine durch Abwertung entstehende Verringerung des Lebensstandards ein schleichender und für die Bevölkerung eher verständlicher und deswegen eher akzeptierter Prozeß. Wäre Griechenland bei der Drachme geblieben, wäre diese in den letzten Jahren kontinuierlich abgewertet worden. Die heutige Situation wäre nie entstanden- der auf Pump gegründete derzeitige Schein-Wohlstand aber auch nicht..
Solange Griechenland an den Euro gebunden ist, hat es diese Möglichkeit aber nicht. Es ist deshalb auch im griechischen Interesse, die Euro-Zone so schnell wie möglich zu verlassen und wieder zu einer eigenen, selbst verantworteten Währung zurückzukehren.
In beiden Punkten liegt der Schlüssel bei den Griechen selbst.
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