DÜSSELDORF/PARIS - Die krisengeschüttelte Mittelstandsbank IKB könnte einem Medienbericht zufolge bald in französische Hände kommen. Der IKB-Großaktionär Lone Star führe exklusive Verhandlungen mit BNP Paribas, berichtete die ´Financial Times Deutschland´ (Donnerstag). Die Gespräche seien sehr weit gediehen, BNP Paribas habe das Prüfverfahren für den Kauf bereits vor Wochen abgeschlossen, berichtet die Zeitung weiter. Offen sei allerdings noch, ob die Franzosen die gesamte Bank übernehmen würden oder nur Teile davon.
BNP Paribas wollte zu dem Bericht keine Stellung nehmen. ´Kein Kommentar´, sagte ein BNP-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag. Dies gelte auch für die Frage, ob ein grundsätzliches Interesse an der deutschen Mittelstandsbank bestehe. Auch Lone Star und IKB wollten den Zeitungsbericht am Donnerstag nicht kommentieren.
BNP Paribas ist mit über 200 000 Beschäftigten in rund 80 Ländern eines der größten Institute Europas. 2010 stieg ihr Gewinn um mehr als ein Drittel auf den Rekordbetrag von 7,8 Milliarden Euro. Einen Wachstumsschub gab der Bank zuletzt vor allem die Übernahme von großen Teilen des belgisch-niederländischen Finanzkonzerns Fortis .
Die IKB hatte sich mit US-Hypotheken verspekuliert und musste 2007 von der KfW, dem Bund und anderen Banken mit 10 Milliarden Euro gerettet werden. 2008 übernahm Lone Star die IKB-Mehrheit von der staatlichen KfW. Im Oktober 2010 kündigte der US-Finanzinvestor an, sie wieder verkaufen zu wollen. Lone Star besitzt 91,5 Prozent der IKB-Aktien. Die IKB wies für das Geschäftsjahr 2010/11 (31. März) einen Gewinn von 52 Millionen Euro aus. Bereinigt um Sonderfaktoren schrieb die Bank aber erneut rote Zahlen. Die Bilanzsumme betrug zuletzt 31,4 Milliarden Euro. Die IKB hat rund 1500 Mitarbeiter./aha/vd/DP/enl
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