News - 08.08.06 11:22 ROUNDUP: IWKA mit drastischem Verlust nach Wertberichtigung
KARLSRUHE (dpa-AFX) - Der Maschinenbau-Konzern IWKA hat nach einer Wertberichtigung in Höhe von 50 Millionen Euro im ersten Halbjahr drastische Verluste verbucht. Unterm Strich wies das MDAX-Unternehmen am Dienstag einen Fehlbetrag von 62,2 Millionen Euro aus. Bereits Ende vergangener Woche hatte das Unternehmen die roten Zahlen im ersten Halbjahr angekündigt. Auch auf Jahressicht wird der Konzern nach Steuern einen deutlichen Verlust ausweisen. Dennoch bestätigte IWKA die Prognose für das fortgeführte Geschäft und will im Gesamtjahr ein positives operatives Ergebnis erzielen.
Grund für den Wertberichtigungsbedarf seien Gesellschaften, die die Renditeerwartungen nicht erfüllt hätten und deshalb den nicht-weitergeführten Geschäften ('Discontinued Operations') zugeführt worden seien. Das ebenfalls vorab bereits veröffentlichte operative Ergebnis belief sich auf 2,9 Millionen Euro. Als vergleichbaren Vorjahreswert nannte IWKA einen Betrag von 3,7 Millionen im Vorjahr. Analystenschätzungen eigneten sich wegen der kurzfristig veröffentlichten Wertberichtigung nicht zum Vergleich.
AKTIE NACH EINBRUCH IN DER VORWOCHE NUN KAUM VERÄNDERT
Für das erste Halbjahr meldete IWKA auf vergleichbarer Basis einen Umsatzanstieg um 11,2 Prozent auf 678,6 Millionen Euro (Vj 610,0). Der Auftragseingang kletterte auf vergleichbarer Ebene von 757,4 Millionen um 12,7 Prozent auf 853,6 Millionen Euro.
An der Börse reagierten die Investoren kaum noch auf die endgültige Vorlage der Zwischenbilanz. Nachdem die Aktie in der Vorwoche nach Veröffentlichung der schlechten Nachrichten deutlich eingebrochen war, sank sie zuletzt um 0,24 Prozent auf 16,33 Euro. Zuvor war sie im Handelsverlauf bis auf 16,15 Euro - dem tiefsten Stand des Jahres - gefallen.
ANALYST: OPERATIVE VERBESSERUNGEN IMMER SCHWERER ZU ERREICHEN
Nach Ansicht von LRP-Analyst Stephan Klepp birgt die Zwischenbilanz wenig Überraschungspotential. Trotz leichter Steigerungen bei Umsatz- und Auftragseingang seien die Zahlen auf Ergebnisebene enttäuschend. Klepp kündigte eine Überarbeitung seiner bisherigen Einschätzung nach der Telefonkonferenz an. Ein weiterer Analyst verwies auf die schwere Vergleichbarkeit der Markterwartungen mit den tatsächlich ausgewiesenen Daten. Vor allem die Ausblicke für die Bereiche Automotive und Robotertechnik seien enttäuschend. Für IWKA werde es immer schwerer, operative Verbesserungen zu erreichen.
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet IWKA im Bereich Automobiltechnik ein stabiles operatives Geschäft, das jedoch weiter vom starken Wettbewerbsdruck im Auftragsbestand und bei Neuaufträgen beeinträchtigt werde. Das Jahr 2006 sei vom Produktionsstart des Betreibermodells zur Karosseriefertigung in Toledo/USA geprägt. Die Anlaufphase des Betreibermodells zur Fertigung des Jeep Wrangler belasteten das Ergebnis des ersten Halbjahres mit 6,8 Millionen Euro.
Bei der Robotertechnik werde die erwartete Stabilisierung des Geschäfts durch den starken Wettbewerbsdruck im Automobilsektor beeinträchtigt. Im Bereich Verpackungstechnik soll das operative Ergebnis im Jahresverlauf steigen, indem Aufträge aus dem angestiegenen Auftragsbestand abgearbeitet werden./sf/zb/sk
Quelle: dpa-AFX
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