Trump hatte seine Waren vor 10 Monaten sehr überzeugend feilgeboten, ein Verkäufertyp halt; doch leider stellt sich immer mehr heraus, dass er nicht frei über seine Waren verfügen kann, ja, dass er sie zum Teil gar nicht mehr verkaufen will, sondern dass er jetzt ganz andere Produkte auf den Markt wirft; Produkte, die völlig anders geartet sind, als jene, die den potentiellen Käufern seinerzeit angeboten wurden, und so kann es nun passieren, dass seine Artikel nun zu Ladenhütern werden bzw. sich für seine neuen Versprechungen keine Käufer mehr finden könnten. Gold ist nun kurz davor, die Polonaise der abziehenden Kunden anzuführen. Charttechnik: Silber: Abgeblockt von der EMA 200 und unterstützt vom grünen Fenster (15.8.2017) war Silber in dieser Woche in eine schmalbandige Seitwärtsbewegung getrieben worden, aus der es nur intraday mal einen Blick darüber hinaus, mal hinauf, mal hinunter, wagte. Die für den Freitag eingestellten Jacksonhole-Orders zerrten dann erneut am Edelmetall, mal hinauf, mal hinunter, dieses Mal heftiger. Doch nach unten war an der EMA 50 sowie der Aufwärtstrendlinie 07.07.2017 bzw. der pullback-Abwärtstrendlinie 11/2012 Endstation, einem Dreierpack, welches als unüberwindbare Kreuzunterstützung den Bären im Wege stand; und nach oben ging es auch nicht viel höher rauf als an den Vortagen. Ergebnis des ganzen Freitags-Spektakels: ein potentieller Aussenstab für die Folgetage, einer, der selbst Bestandteil eines Aussenstabes ist, nämlich jenem vom Trump-Nordkorea-Fenster, einer dessen Kerzenkörper oberhalb einer Unterstützung liegt, welche zuvor ganze 6 Mal in Folge erfolgreich getestet wurde. Positiv zeigt sich der abgeleitete Indikator SSTOC: er konnte bei annähernd gleichbleibendem Silberkurs ordentlich abkühlen. Zur Erinnerung darf folgender Kurslevel erwähnt werden, der in der kommenden Woche seinen Stichtag haben wird: USD 16,82 (Schlusskurs) oder höher, am Do, 31.8.2017, und der Hammer vom Vormonat ist bestätigt. Um diesen Wert nicht zu erreichen, müsste Silber eine Dreifach-Kreuzunterstützung durchschlagen. Gold: Auch Gold driftete in einem engen Kursband seitwärts, knapp unterhalb zweier Widerstandslinien, deren Kreuzwiderstandswirkung erst langsam in den kommenden Tagen aufgrund des Auseinanderdriftens dieser Linien nachlassen wird. Unmittelbare Absicherung bietet immer noch das grüne Fenster (14.8.2017). Nachdem Gold in den vorangegangenen Tagen nicht einmal das leiseste Bedürfnis hatte, dieses Fenster testweise anzusteuern, tat Gold zumindest am Freitag dann so, als hätte es die Absicht, diese Unterstützung ernsthaft zu testen. Ganz runter wollte es zwar nicht, aber es näherte sich diesem grünen Fenster immerhin an. Auch Gold gelang mit dieser Seitwärtsbewegung ein Abkühlen des SSTOCs. Da Jacksonhole möglicherweise seine "endgültigen" Auswirkungen erst ab Montag am Chart ersichtlich machen wird, auch hier 2 Kurswerte, die in der kommenden Woche Bedeutung erlangen könnten. USD 1.274 (Schlusskurs) am Do, 31.8.2017 und die Aufwärtstrendlinie 12/2016 im Monatschart bleibt unbeschädigt. Dafür muss das bereits oben angesprochene Unterstützungsfenster halten. USD 1.239 (Schlusskurs) am Fr, 1.9.2017 und die Aufwärtstrendlinie 12/2016 im Wochenchart bleibt unbeschädigt. Hier müssten 3 Widerstände + eine 3-fach-Kreuzunterstützung durchschlagen werden. Barrick Gold: Hier hat sich das letzte verbliebene Seifenblasen-Fenster in Luft aufgelöst. Barrick zieht nach wie vor seine Seitwärtsbewegung knapp oberhalb des grünen Fenster (27.7.2017, Q2-2017) durch, wobei sein Handelsvolumen seither mit seinen Spitzenausschlägen, aber auch durchschnittlich, abnimmt. Mehr Handelsvolumen darf hier spätestens nach dem Labour-Day der Amis (4.9.2017) erwartet werden, wenn das Kapital wieder an den Bildschirmen sitzen wird, falls es nicht schon vorher zurückkehrt (Jacksonhole). Charttechnisch gibt es keine grossen Signale, die aus der Seitwärtsbewegung herausdeuten würden. Positiv ist die mittlerweile 4-monatige Seitwärtsbewegung als mögliche Bodenbildung zu ersehen, welche günstigerweise die EMA 50 und EMA 200 in einen synchronen Paarlauf in horizontaler Richtung überführt hat. Das Q2-Fenster ist nach wie vor eine solide Unterstützung. Bei einem Kurslevel höher als USD 17,41 würde ein neuer Aufwärtstrend begründet. Für die Generierung seines abwärts gerichteten Kollegen müssten 2 Unterstützungsfenster durchschlagen werden. Fazit: Zwar ging es diese Woche bei den Edelmetallen nur seitwärts (bei Barrick sowieso), doch war das ein gesundes, konsolidierendes Seitwärts: der SSTOC konnte sein erhitztes Gemüt abkühlen und damit die Basis schaffen für eine potentielle Monatsendrallye, welche die Edelmetalle aus ihrem – nach oben nur mehr schwach bewachtem – Gefängnis befreien könnte. Zu viele Unterstützungen nach Süden sollten Gold wenig Motivation liefern, in die südliche Richtung zu ziehen, und falls doch, dann eben nur bis zu diesen Unterstützungen und nicht tiefer (USD 1.240).
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