London/Damaskus (dpa) - Großbritannien schließt im Fall einer «extremen nationalen Selbstverteidigung» den Einsatz von Atomwaffen nicht aus. «Das ist und bleibt die Position der Regierung», sagte Verteidigungsminister Geoff Hoon am Sonntag im BBC-Fernsehen im Zusammenhang mit dem Irak-Konflikt. Hoon schränkte ein: «Es ist außerordentlich schwierig, sich die Situation einer extremen nationalen Selbstverteidigung vorzustellen. Aber wir müssen uns das Recht auf den Einsatz von Atomwaffen vorbehalten, weil sie sonst den Charakter der Abschreckung verlieren würden.»
Der Minister bestritt, dass es einen «festen Zeitplan» für den Beginn einer Militäraktion gibt. Britische Zeitungen hatten am Samstag berichtet, US-Präsident George W. Bush habe bei seinen Gesprächen mit dem britischen Premierminister Tony Blair am Freitag eine «Frist zwischen vier und sechs Wochen» für einen Angriff gesetzt.
Der syrische Staatschef Baschar el Assad empfing am Sonntag den griechischen Außenminister und amtierenden EU-Ratspräsidenten Giorgis Papandreou. Bei dem Treffen ging es um die Irak-Krise und bilaterale Fragen. Damaskus ist die erste Station einer Nahost-Reise Papandreous, die ihn außerdem nach Jordanien, Libanon und Ägypten führt.
Syrien und Griechenland sind gegen einen US-Militärschlag gegen den Irak. Am Freitag hatte der griechische Ministerpräsident Kostas Simitis die acht EU-Staaten kritisiert, die ohne Konsultation mit der EU-Ratspräsidentschaft ihre Solidarität mit den USA erklärt hatten. Derweil reiste der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amre Mussa, von Damaskus nach Beirut. Libanon, das derzeit den Liga- Vorsitz innehat, fordert für Mitte Februar eine Sondersitzung der arabischen Außenminister zur Diskussion der Irak-Krise.
dpa-Meldung vom 02.02.2003
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