Danke für den Link!
In meinen Augen ergibt es aktuell keinen Sinn, die SteelEurope-Sparte zu verselbstständigen. Thyssen hat in der Vergangenheit sehr viel Geld gelassen, um die Sparte auf Vordermann zu bringen: - Abfindungen für rausgeschmissene Mitarbeiter - Modernisierung von Hochöfen und weiteren Anlagen in Duisburg - Feuerverzinkungsanlage in Dortmund - Geplante Milliardeninvestitionen für "Grünen Stahl"
Der Ergebnisbeitrag der SteelEurope-Sparte verbesserte sich kontinuierlich innerhalb der letzten ~2 Jahre. Die Stahlpreise sind aktuell auf einem ziemlich guten Niveau (Frage jedoch, wie lange das hält) bei massiv gesunkenen Rohstoffkosten (Erz, Kohle, Strom). Auch wenn Thyssen, angeblich aufgrund seiner "langfristigen Kontraktstruktur" (Kommentar CFO vor etwa 2 Jahren) mit deutlicher Verzögerung auf gestiegene Spotpreise für Stahl reagiert, so sieht es aktuell (noch) recht rosig für Stahlkocher aus.
Die ganze Rüstungsdebatte erzeugt eine massive Stahlnachfrage und im Automarkt sehe ich durch den Umstieg Verbrenner -> Elektro ebenfalls gewachsene Absatzchancen. Nennt mich verrückt, aber ich halte gerade SteelEurope für das "Goldene Kalb" der ganzen ThyssenKrupp AG! Da kann ich auf so'n Kleinkramsgedöns wie "Marine Systems" durchaus verzichten. Hier werden zwar Milliardenumsätze erzielt, jedoch bei sehr überschaubarem EBIT/Ergebnisbeitrag. Gerne weg damit!
Ich halte für Frau Merz für eine fähige CEO, jedoch - was man so hört - scheint sie sich auf eine Abspaltung der Steel-Sparte eingeschossen zu haben. Ich hoffe, dieser Plan wird nicht umgesetzt. Dieses ganze "Group of Companies"-Konzept ist in meinen Augen sowieso Schwachsinn. Ohne SteelEurope ist Thyssen mehr oder weniger ein "Klöckner 2.0".
Es war schon schlimm genug, dass das Edelstahl-Sparte verhökert und die Grobblech-Produktion in Duisburg dichtgemacht wurde!
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