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IRAK: Seit dem Sturz des Regimes von Saddam Hussein im Jahr 2003 sehen sich die Christen im Irak zunehmend der Verfolgung ausgesetzt. Die dramatische Zuspitzung der Lage führte dazu, dass sich die Zahl der chaldäischen Christen dort mehr als halbiert haben soll - von 1,2 Millionen auf unter 600 000. Im vergangenen Oktober wurden bei der Erstürmung einer Kirche in Bagdad durch islamistische Extremisten fast 60 Menschen getötet.
NIGERIA: Christen und Muslime stellen in Nigeria jeweils die Hälfte der Bevölkerung. Über Weihnachten wurden bei blutigen Angriffen auf Christen mindestens 80 Menschen getötet. In und um die Stadt Jos im Zentrum des Landes explodierten Bomben, Dutzende Angreifer attackierten eine Kirche in der Stadt Maiduguri, Häuser gingen in Flammen auf. Jos liegt im Bundesstaat Plateau, in dem sich schon häufig Gewalttaten zwischen Muslimen und Christen ereigneten.
ÄGYPTEN: Trotz der gesetzlichen Religionsfreiheit müssen mehr als sieben Millionen Menschen in Ägypten, die der christlichen Minderheit der Kopten angehören, Gewalt fürchten. Es kam zu Übergriffen, Zwangsislamisierungen und Morden. Ihr Hilfegesuch an Präsident Husni Mubarak war vergeblich. Konvertiten drohen Repressalien oder Gefängnis.
NORDKOREA: Mit Abstand am schlimmsten, schreibt das Hilfswerk Open Doors in seinem Anfang 2010 erschienen "Weltverfolgungsindex", werden Christen in Nordkorea verfolgt. Das kommunistische Regime gehe gegen Mitglieder von Untergrundgemeinden, denen nach Schätzungen etwa 200 000 Menschen angehören, "mit Verhaftungen, Arbeitslagerstrafen für die gesamte Familie eines entdeckten Christen oder Hinrichtungen vor". 70 000 nordkoreanische Christen seien in Lagern gefangen.
TÜRKEI: Schätzungen zufolge leben in der Türkei rund 100 000 Christen - offizielle Angaben fehlen. Die meisten gehören zur orthodoxen Glaubensrichtung. Jährlich treten mehrere hundert Muslime in der Türkei zum Christentum über. Kirchen haben in der Türkei bis heute keinen eigenen Rechtsstatus, zudem ist die Ausbildung von Priestern verboten. Zu Morden kam es Anfang 2006, als ein 16-Jähriger einen katholischen Priester erschoss. Zwei Protestanten wurden im April 2007 in Malatya von Extremisten ermordet.
SAUDI-ARABIEN: Die Ausübung des Christentums, sogar der Besitz einer Bibel oder eines Kreuzes, ist in Saudi-Arabien streng verboten. Es dürfen keine Gottesdienste gefeiert werden; christlichen Geistlichen ist die Einreise untersagt. Nach Angaben des US- Außenministeriums predigen Imame in Moscheen offen gegen die christliche Religion. Beim Abfall vom islamischen Glauben droht die Todesstrafe.
INDIEN: In Indien werden die geschätzt 24 Millionen Christen massiv verfolgt. Spannungen zwischen Christen und Hindus gibt es seit vielen Jahren. Die Situation sei in den Provinzen unterschiedlich. In einigen Bundesstaaten aber habe sich hindu-nationalistischer Hass wiederholt in gewalttätigen Ausschreitungen gegen religiöse Minderheiten entladen, konstatierte unlängst der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Ludwig Schick. Er erinnerte an den August 2008, als eine Gewaltwelle durch den indischen Bundesstaat Orissa schwappte. Nach seinen Angaben zerstörten radikale Hindus christliche Einrichtungen, 118 Menschen verloren ihr Leben, 54 000 Christen ihr Dach über dem Kopf.
CHINA: In China leben nach offiziellen Angaben 16 Millionen Christen, nach Schätzungen christlicher Religionsgemeinschaften mindestens 40 Millionen. Die katholische Kirche in China ist seit dem Bruch der Kommunisten mit dem Vatikan 1951 gespalten. Auf der einen Seite gibt es die von Peking kontrollierte Staatskirche, die die Autorität Roms ablehnt. Ihr gehören nach offiziellen Angaben fünf Millionen Gläubige an. Zudem gibt es die Rom-treue Untergrundkirche mit rund zehn Millionen Gläubigen. Ihre Mitglieder stehen loyal zum Papst, leiden deswegen aber unter staatlicher Verfolgung.
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