In Börse online schreibt Gregor Kessler einen interessanten Bericht. Ich bin der Meinung, Beiersdorf unternimmt eine vernünftige Restrukturierung und wird im kommenden Jahr gestärkt am Markt agieren. Wenn deine Bodenbildung erfolgt ist, werde ich wieder einsteigen. Bericht: Der Nivea-Hersteller Beiersdorf hat die Anleger zum zweiten Mal innerhalb einer Woche geschockt. Die zu erwartenden Kosten für den Umbau der Kosmetiksparte und der damit einhergehende Rückgang der operativen Rendite im kommenden Jahr wurden von der Börse schlecht aufgenommen. Die Aktie schloss gestern mit einem Minus von 5,7 Prozent und startete heute erneut mit Verlusten in den Handel. Den Investoren wurde in London eine operative Umsatzrendite der Nivea-Sparte von neun bis zehn Prozent für 2011 in Aussicht gestellt. Darin ist zwar der Effekt eingerechnet, dass unrentable Produkte aus dem Sortiment gestrichen werden, nicht aber die dafür nötigen Aufwendungen. Da die Straffung des Produktangebots erst am Anfang steht, dürften die Auswirkungen noch gering sein. 2009 lag die Rendite der Kosmetiksparte bei über elf Prozent.
Erst am vergangenen Freitag hatte Beiersdorf die Prognose für Umsatz und Rendite im Geschäftsjahr 2010 gesenkt, eine „Sortimentsstraffung“ angekündigt und so einen ersten Kursrutsch ausgelöst. Insgesamt verlor das Papier seither mehr als elf Prozent. Beiersdorf kämpft seit einiger Zeit mit einem schwachen Geschäft in Europa, dem mit Abstand wichtigsten Markt des DAX-Konzerns. 2009 büßte der Hersteller von Marken wie Nivea, Labello und 8x4 in Westeuropa knapp vier Prozent Umsatz ein.
Entsprechend kritisch nahmen die Anleger die Ankündigung auf, den Marketingetat 2011 noch einmal um einen hohen zweistelligen Millionenbetrag aufzustocken. Analysten zeigten sich skeptisch, dass Beiersdorf so wieder Marktanteile wettmachen könnte. Das Unternehmen hatte zuletzt trotz breit angelegter Marketingaktionen Anteile verloren.
Beiersdorf rechnet die Restrukturierungskosten – bis 2012 fallen rund 270 Mio. Euro an – noch nicht in seine Gewinnprognose für das kommende Jahr ein. Bis zum Jahr 2012 will das Hamburger Unternehmen 270 Mio. Euro in den Konzernumbau stecken. Davon schlagen 120 Mio. Euro bereits im laufenden Jahr zu Buche – unter anderem auch für Abschreibungen im enttäuschenden China-Geschäft. „Wir erwarten, dass Anleger zunächst einen Bogen um die Aktien machen“, sagte ein Börsianer.
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