Es war nach der Bundeswehr, die Bauwirtschaft lag ziemlich am Boden. Ich habe mir echt die Füsse abgerannt um einen Job zu bekommen. Nichts Bewerbungen, ich war überall persönlich und bat den Chef zu sprechen.
Irgendwann hat es nach 2 Wochen geklappt.
Ich bekam eine Anstellung als Monteur im Fenster und Treppenbau. Anfahrt zur Arbeit 60 km, einfache Strecke, scheisse zu fahren. 6 Tage die Woche. 3:30 Uhr aufstehen, 5:30 Dienstantritt. Feierabend nie vor 22 Uhr.
Arbeitsverhältnis begann an einem 15ten, erste Lohntüte ne Woche nach dem Ersten. Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich wirklich einen Träneneimer gebraucht hätte. 800 und ein paar kleine DM. Ich war in keiner Gewerkschaft und auch nicht Rechtschutzversichert. Hatte aber noch das Bundeswehrübergangsgeld.
Bin zum Chef gegangen, wollte Rede und Antwort. Bin da so blöde abgefackelt worden, da habe ich ihm die Brocken vor die Füsse geschmissen, egal was da kommt.
Ich bin nie arbeiten gegangen weil es mir Spass macht, sondern weil der Hintern was zum kacken braucht.
Ich habe seitdem ein Megaverständnis für jeden der sich abzocken lassen muss, das wird sich bis zu meinem Tode auch nicht ändern.
Jeder der richtig fett Kohle hat, hat es auf Kosten von armen Wichten geschafft.
Genau darum bin ich so wie ich bin.
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