NACH UEFA-CUP-SPIEL
Polizist in Paris erschießt Fußball-Fan
Weil er den Anhänger eines israelischen Vereins schützen wollte, wurde ein französischer Polizist von offenbar rechtsextremen Fußball-Fans attackiert. Er griff zur Pistole und verletzte einen der Angreifer tödlich. Anschließend musste er vor der Menge fliehen.
Paris - Ein Polizist in Zivil hat gestern Abend einen Fußball-Fan des französischen Erstligisten Paris St. Germain bei Auseinandersetzungen nach dem Uefa-Pokalspiel gegen Hapoel Tel Aviv (2:4) erschossen und einen zweiten Anhänger schwer verletzt. Nach ersten Angaben der Polizei wollte der Beamte einem französischen Fan von Tel Aviv zu Hilfe kommen, der von gewaltbereiten PSG-Anhängern bedroht wurde. Als der Polizist daraufhin von etwa 150 Fans angegriffen und laut Polizei "in eine Ecke gedrängt wurde", habe er zunächst Tränengas versprüht und danach zwei Schüsse abgegeben. Einer davon traf den etwa 20 Jahre alten PSG-Fan tödlich. Die Polizeigewerkschaft "Alliance" sprach heute von "legitimer Selbstverteidigung".
AFP
Schießerei in Paris: In diesen Schnellimbiss flüchtete der Polizist
"Das war ein Schuss aus Verzweiflung", teilte die Gewerkschaft mit. "Er ist von 150 aufgeheizten Typen angegangen worden, und wenn er nicht geschossen hätte, wäre er dabei draufgegangen." Der Gewerkschaftschef Frédéric Lagache sagte, dass der Zivilbeamte "Angst um sein Leben" hatte.
Laut der Nachrichtenagentur Reuters und dem Magazin "LExpress" soll es sich bei den PSG-Fans überwiegend um Rechtsextremisten gehandelt haben, die Sprechchöre wie "Frankreich den Franzosen" skandierten. Bei dem Polizisten handelte es sich um einen Farbigen. Er musste nach den Schüssen vor den aufgebrachten Fans in einen Schnellimbiss flüchten. Die Polizei hat eine interne Untersuchung eingeleitet.
all/reuters/dpa/ap gruß Maxp.