Schweizer Blutgeld
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neuester Beitrag: 31.08.04 07:18
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eröffnet am: | 30.08.04 22:05 von: | satyr | Anzahl Beiträge: | 28 |
neuester Beitrag: | 31.08.04 07:18 von: | bilanz | Leser gesamt: | 8997 |
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Nazi-Gelder
Blutgeld-Spuren in den USA
Von Tim Wheeler
Die Affäre um die Überlebenden des Holocaust, die um ihre in Schweizer Banken versteckt gehaltenen Familienvermögen kämpfen, hat eine riesige Empörung verursacht: mindestens ein halbes Dutzend Untersuchungen des Skandals sind im Gange.
Doch die Aufmerksamkeit hat sich auch einer allgemeineren Frage zugewandt: dem Umfang des Nazi-Raubzuges während des 12jährigen Dritten Reiches und was mit der Beute passierte. Nicht alles nämlich landete in Zürich.
1943 setzten die USA das Projekt «Safeheaven» ein, um Nazi-Gelder aufzuspüren. Gemäss einer Titelgeschichte im Time Magazin vom 24. Februar warnte der New Yorker Rechtsanwalt Allan Dulles, zu jener Zeit Agent des US-Geheimdienstes OSS in Bern, die Schweizer Regierung, dass «ein grosser Anteil der 100 Tonnen Goldbarren, welche die Reichsbank gegen Schweizer Franken verkaufte, Diebesgut war... Safeheaven-Agenten schätzten später, dass zwischen 1938 und 1945 etwa 6 Milliarden Dollars aus Nazi-Vermögen unter dem Schutz des Bankgeheimnisses nach der Schweiz verschoben wurden.»
Dulles kauft Wahlergebnisse mit Nazi-Geldern
Der Journalist Christopher Simpson hingegen zeichnet ein anderes Bild der Rolle von Dulles. Es ist in seinem Buch «Blowback» (Grover 1988) enthalten, in welchem er die Nachkriegs-Rekrutierung von Hunderten von Nazi-Kriegsverbrechern durch die CIA enthüllt, deren Gründer und erster Direktor Allan Dulles wurde.
1948 fanden in Italien die ersten Wahlen nach dem Krieg statt, und es wurde allgemein erwartet, dass die Kommunisten, die wegen ihres Kampfes gegen Mussolini grosse Sympathien genossen, wichtige Stimmengewinne verbuchen würden. Die Truman-Administration löste eine verdeckte Operation aus, um den antifaschistischen Wahlsieg zu verhindern. Simpson zitiert in seinem Buch Kardinal Spellman, der als Mittelsmann zwischen der OSS-Nachfolgerin CIA und dem Vatikan diente. Die US-Regierung, so der Kardinal, hatte insgeheim «in Italien grosse Summen an Schwarzgeld für die katholische Kirche freigemacht ...ein wesentlicher Teil dieses Geldes, das gedacht war für verdeckte Aktivitäten in Italien, stammte aus geschnappten Nazi-Vermögen, eingeschlossen Geld und Gold, das die Nazis den Juden abgenommen hatten.»
Die Spur dieses befleckten Geldes, so Simpson, lässt sich bis 1941 zurückverfolgen, als die USA einen Verwaltungspool für entdeckte Nazi-Werte - Bargeld, Gold, Juwelen und gar Wertpapiere - errichteten. Dieser Pool, fügt Simpson hinzu, «durfte später den Teil des Nazi-Schatzes verwalten, der von den USA im Rahmen des Safeheaven-Programms entdeckt und konfisziert worden war... In Wirklichkeit wurde er zu einer geheimen Finanzquelle für verdeckte US-Operationen in den frühen Tagen der CIA.»
Der CIA war «eine junge Organisation zu jener Zeit. Deshalb wurde ein grosser Teil dieser (Italien-)Kampagne auf einer Ad-Hoc-Basis in den Büros von Allan und John Foster Dulles in der Sullivan&Cromwell Anwaltskanzlei in New York entworfen.»
Die italienischen Christdemokraten, in deren Reihen Tausende von Faschisten Unterschlupf gefunden hatten, gewannen die Wahlen. Das Unternehmen wurde zu einem weltweiten Modell für verdeckte CIA-Operationen, die manchmal zum «Seidenhandschuh» griff und öfters zu Mord, paramilitärischer Kriegsführung und Militärputsch - Taktiken, die eine erschütternde Ähnlichkeit mit dem Terror der Braunhemden Hitlers hatten.
Banken auf Schmusekurs mit den Nazis
Vor dem Zweiten Weltkrieg waren die Dulles-Brüder Verwaltungsrats-Mitglieder der J. Henry Schröder Bank, mit Büros an der Wall Street, in London, Zürich und Hamburg. Die Dulles-Brüder waren Mitinhaber von Sullivan&Cromwell, der Wallstreet-Anwaltskanzlei, die die juristischen Interessen des Rockefeller-Imperiums vertrat. Allan Dulles war Generalberater der Schröder-Bank, die als Verbindung zwischen den Rockefellers, den Londoner Banken und der deutschen Hochfinanz diente. Zu ihren Kunden gehörten u.a. die I.G. Farben, welche später das Gas für die Nazi-Vernichtungslager produzieren sollte, und der Thyssen-Eisentrust.
Das Sowjetische Magazin «Neue Zeit» brachte im Februar 1947 einen zweiteiligen Artikel über die J. Henry Schröder Bank. Gemäss dem Verfasser A. Leonidow zogen sich die Verzweigungen dieses Anglo-US-Deutschen Bankenkonglomerates «buchstäblich durch alle inneren Arterien der modernen kapitalistischen Gesellschaft (hindurch): die Banken und die Schwerindustrie, die Diplomatie, die militärischen Stäbe, einflussreiche politische Parteien, den militärischen und politischen Nachrichtendienst und (nach dem Krieg) die Besatzungsbehörden in Westdeutschland.»
Ein Spross der Schröder-Familie war Baron Kurt von Schröder, Ur-Enkel des Gründers der Schröder-Bank. Kurt von Schröder stand an der Spitze der I.H. Stein Bank von Köln, der persönlichen Bank von Adolf Hitler und Heinrich Himmler. Die Henry J. Schröder Bank diente als offizielle Vertretung der I.H. Stein-Bank in London.
Leonidow schreibt: «Es handelt sich um den gleichen Freiherrn von Schröder, der unter Beteiligung Papens und Schachts die bekannte Zusammenkunft Hitlers mit den Ruhrkönigen zustande brachte, wo die letzteren beschlossen, die Faschisten an die Macht zu lassen, Hitler Geld zu geben und die zum Zweiten Weltkrieg führende Strasse freilegten.»
Financiers stützen Hitler
Die Deutschen Financiers beschlossen, Hitler nach seiner katastrophalen Niederlage bei den Wahlen vom 6. November 1932, als er zwei Millionen Stimmen und 35 Sitze im Reichstag verlor, zu stützen. Die Kommunisten hatten bei denselben Wahlen 750 000 Stimmen und 11 Deputierte hinzugewonnen; die deutsche Bevölkerung näherte sich angesichts der Massenarbeitslosigkeit und des Hungers in der Krisenzeit dem Sozialismus an.
Die deutschen Finanzkönige zählten auf Hitler, um den deutschen Kapitalismus durch die Ausrottung der Kommunisten, Sozialisten und Juden zu retten, die kommunistisch geführten Gewerkschaften zu zerschmettern und das Deutsche Reich auf einen Eroberungskrieg vorzubereiten.
Während der Vorkriegsperiode der Appeasement-Politik suchte die Schröder-Bank die deutschen Bande zu Grossbritannien und den USA zu stärken, um «den Weg nach Osten freizulegen und einen grossen Westblock zustande zu bringen, dessen Spitze gegen die Sowjetunion gerichtet sein sollte.»
Leonidow berichtet auch, dass Kurt von Schröder während des Zweiten Weltkrieges zusammen mit dem Finanzminister des Dritten Reiches, Walther Funk, im Vorstand der Basler Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) Einsitz nahm. Bis 1944 war die BIZ durch die Achsenmächte dominiert, ihr Präsident hingegen war der US-Amerikaner Thomas McKittrick, ein Agent des OSS. Nach dem Krieg wurde er Vizepräsident der Rockefeller-kontrollierten Chase National Bank.
Geldwäsche in der Schweiz
Simpson bestätigt Leonidows Recherchen in seinem kürzlichen Buch «Der Glanz des blonden Biestes: Geld, Gesetz und Völkermord im 20. Jahrhundert» (Common Courage Press 1995): «Die BIZ half der Deutschen Reichsbank beim Waschen von Gold, das buchstäblich aus den Mündern der KZ-Opfer gestohlen wurde.» Die BIZ, so Simpson weiter, war Teilnehmerin eines «komplexen Nazi-Plans, mit Währungsmanipulationen und Bankprozeduren die Wirtschaften ganzer Länder auszurauben». Während alliierte Soldaten im Kampf gegen die Nazis ihr Leben liessen, halfen US-amerikanische und englische Financiers mit, Beutegeld der Nazis in der Schweiz zu waschen.
Dulles verhandelt mit der SS
Die Nürnberger-Kriegsverbrecherprozesse warfen etwas Licht auf die Aktivitäten von Allan Dulles als OSS-Chef in Zürich. Leonidow schreibt: «Der nächste Mitarbeiter Allan Dulles' bei der Spionagetätigkeit war ein gewisser Lada-Mocarski, ein anderer Direktor der New Yorker Schröderbank, der offiziell den Posten eines amerikanischen Vizekonsuls in Zürich bekleidete» und in «Fühlung mit der 'Antihitleropposition' in Deutschland» trat. Bei dieser «Opposition» handelte es sich um Vertreter der höchsten Finanzkreise der Nazis wie Hjalmar Schacht, die, «nachdem sie sich davon überzeugt hatten, dass Hitler den Krieg gegen die Sowjetunion verloren hatte, auf einen Palastumsturz» hinarbeiteten, um rasch einen Separatfrieden mit den westlichen Alliierten unter Ausschluss der Sowjetunion abschliessen zu können.
Die Schweizer Intrigen von Allan Dulles schlugen jedoch fehl. Die weltweite Einheitsfront gegen die Nazis zerschmetterte das Deutsche Reich. Aber selbst in der Niederlage konnten die Nazis mit der Hilfe des US-Geheimdienstes rechnen und ihre dicken Nummernkonti in Sicherheit bringen.
Nach dem Krieg lebte zum Beispiel SS-General Wolff, mit welchem Dulles Geheimverhandlungen geführt hatte, offen in seiner Villa am Starnbergersee im Süden von München und baute eine profitable Waffenexportfirma auf. Es brauchte 17 Jahre, um Wolff vor den Richter zu bringen. Er wurde zu 15 Jahren verurteilt, bereits nach 7 Jahren jedoch wieder freigelassen. Weithin wird auch angenommen, das Dulles und die CIA bei der erfolgreichen Flucht von SS-General Walter Rauff, einem weiteren Gesprächspartner von Dulles, nach Chile ihre Hände im Spiele hatte. Rauff war Erfinder der berüchtigten «Gas-Waggons», in welchen Tausende von unschuldigen Männern, Frauen und Kinder ermordet wurden. Klaus Barbie, der Schlächter von Lyon, wurde unter den Fittichen der CIA der französischen Justiz entzogen und ebenfalls nach Südamerika gebracht, wo er auf der Lohnliste der US-amerikanischen Geheimdienste CIA und CIC (Heeresgeheimdienst) seine Folterkenntnisse weitergeben durfte. Reinhard Gehlen schliesslich, oberster Ostagent der Nazis, brachte seinen gesamten Agentenapparat in die CIA ein und wurde von seinen Brötchengebern mit einer Villa am Starnbergersee belohnt.
P.S. Die Bechtel Coporation, eine Schröder-Filiale, plazierte zwei ihrer Direktoren in der Reagan-Administration von 1980: George Schultz als Staatssekretär und Caspar Weinberger als Verteidigungsminister. 1995 ernannte Präsident Clinton James D. Wolfensohn zum Präsidenten der Weltbank. Seine Biographie identifiziert ihn als früheren Präsidenten - der J. Henry Schröderbank von New York.
Tim Wheeler ist Chefredaktor der New Yorker Wochenzeitung «People's Weekly World»
Rentabler CIA - zwei Beispiele
1951 verstaatlichte der iranische Ministerpräsident Muhammad Mossadegh die Anglo-Iranian Oil Company. 1953 wurde er durch den CIA gestürzt, die Verstaatlichung rückgängig gemacht. Finanzagent der Anglo-Iranian Oil Company war - die Schröderbank, deren Londoner Filialleiter Frank Tiarks auch als Direktor der Oelgesellschaft wirkte. Nach dem Putsch blieben der Gesellschaft jedoch lediglich 40% ihres ursprünglichen Besitzes; weitere 40% wurden aufgeteilt u.a. auf Gulf Oil und Standard Oil. Die Standard Oil gehörte der Rockefeller-Gruppe, die wiederum eng mit der New Yorker Schröder Bank verflochten war (der Ex-Direktor der Schröder Bank und damalige CIA-Chef, Allan Dulles, sass zum Beispiel im «Rat der Vertrauensmänner» der Rockefeller-Stiftung). Der Mann, der die CIA-Operation im Iran leitete, Kermit Roosevelt, wurde 1960 Vizepräsident der Gulf Oil...
1954 wurde in Guatemala die demokratisch gewählte Regierung von Jacobo Arbenz mit Hilfe des CIA gestürzt. In erster Linie profitiert hat von diesem Putsch der US-Grosskonzern United Fruit. Hauptpartnerin der United Fruit im Bananangeschäft war - die Schröder Bank, deren Verwaltungsratsmitglieder Allan und John Foster Dulles zu dieser Zeit als CIA-Direktor und als US-Aussenminister fungierten. Juristisch vertreten wurde die United Fruit - durch die Anwaltskanzlei Cromwell&Sullivan (Mitinhaber: Allan und John Foster Dulles).
Quellen: «Neue Zeit», Nr. 8/9, 1947; Heinrich/Ullrich, Der Krieg einer unsichtbaren Armee
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DIE ZEIT
23/1997
Neue Bücher: Ein Schweizer und ein englischer Journalist arbeiten den Umgang mit dem Nazigold auf Im Schutz des Kalten Krieges Karl-Heinz Janßen Vier bis fünf Jahre wird es dauern, bis die vom Schweizer Parlament eingesetzte internationale Historikerkommission die ganze Wahrheit über das Ausmaß der Kollaboration zwischen der Schweiz und dem Nazireich bekanntgeben wird. Wer nicht solange warten will, kann sich jetzt bereits in zwei Werken, die beide auf gründlicher Quellenforschung beruhen, darüber kundig machen, wie die neutrale und humanitäre Schweiz im Zweiten Weltkrieg ihre Unschuld verloren und danach fünfzig Jahre lang mit Erfolg die dunkelsten Seiten dieser Liaison verheimlicht hat. Beide Journalisten haben Erstaunliches ans Licht gebracht und schreiben fesselnd, auch wenn man sie sich unterschiedlicher kaum vorstellen kann: hier der solide arbeitende, behutsam urteilende Schweizer Pragmatiker Werner Rings, Jahrgang 1910, dort der jüngere Engländer Tom Bower, ein unermüdlicher Spurensucher und Nazijäger, durch und durch Moralist. Das Buch von Rings - "Raubgold aus Deutschland" - ist in der Schweiz bereits vor zwölf Jahren erschienen, doch in der übrigen Welt zu wenig beachtet worden, sonst hätte der neu entfachte Streit um das Nazigold nicht in Presse und Politik einen solchen Sensationsrummel entfachen können. Die deutsche Neuauflage, versehen mit einem aktuellen Nachwort, ist so lesenswert wie lehrreich. Rings war der erste, der das Dickicht um die Goldtransaktionen der Schweizer Banken gelichtet und anderen Forschern Türen aufgestoßen hat. Gold im Wert von 1,7 Milliarden Schweizer Franken hat die Deutsche Reichsbank im Krieg nach Bern überführt, eine für damalige Verhältnisse irrsinnig hohe Summe. Die Goldimporte aus Berlin machten mehr als ein Drittel der gesamten Weltproduktion aus. Der Großteil des Raubgoldes kam aus Belgien und Holland. Der belgische Goldschatz war noch im letzten Moment dem Zugriff der Deutschen entgangen und von den Franzosen nach Dakar in Westafrika verschifft worden. Aus der französischen Kolonie haben ihn die Deutschen über Tausende von Kilometern zurückgeholt, auf einer abenteuerlichen achtzehnmonatigen Reise, wie sie Karl May nicht besser hätte erfinden können. Transportiert wurden die Goldbarren mit Bahnwaggons und Lastwagen, auf Flußbooten und Kamelrücken, zuletzt mit Flugzeugen. Ehe es 1943 in die Schweiz gelangte, hatte man es umgegossen und mit falschen Kennziffern versehen. Die Schweiz wurde als Golddrehscheibe ausersehen, nachdem das Deutsche Reich mangels Devisen nicht mehr die für die Rüstung unentbehrlichen seltenen Metalle kaufen konnte: Mangan aus Spanien, Wolfram aus Portugal, Chrom aus der Türkei. Das Gold wurde in harte Schweizer Franken umgewandelt, mit denen Deutschland die Erzzufuhr bezahlte. Die Schweiz kaufte das Gold und verkaufte es weiter an Drittländer. In der Praxis ging das schnell und still über die Bühne: In den bernischen Tresoren der Nationalbank wurden die 12,5 Kilo schweren Barren einfach über den schmalen Flur von einem Regal ins andere gelegt; so wechselten Anfang Juli 1943 zum Beispiel 147 Barren vom deutschen ins portugiesische Depot. Emil Puhl, Vizepräsident der Reichsbank, versicherte seinen Schweizer Freunden unentwegt, das Gold stamme aus deutschen Beständen. Nur zu gern glaubten ihm die Berner Banker, erlaubten sich sogar Scherze: "Sie schicken uns doch kein gestohlenes Gold?" Das Goldgeschäft mit den Deutschen war, so Rings, "verlockend, in mancher Beziehung höchst willkommen". Denn die Schweiz war selber in Nöten, seit die Vereinigten Staaten im Juni 1941 Guthaben von 6,3 Milliarden Franken blockiert hatten. Je länger der Krieg anhielt, desto enger sahen sich das Großdeutsche Reich und der Kleinstaat Schweiz aneinandergekettet - nicht nur durch das Gold, sondern auch durch das Rüstungsgeschäft. Während alliierte Bomber die deutsche Industrie zertrümmerten, arbeitete in der friedlichen Schweizer Oase die deutsche Wehrmacht. Die Schweiz eröffnete dem Reich sogar noch Rüstungskredite von mehr als einer Milliarde Franken, Kredite … fonds perdu. Für die regierenden Eidgenossen war der Kredit "die stärkste wirtschaftliche Verteidigungswaffe der Schweiz". Rings hat dafür Verständnis: Ein schwaches Land müsse sich mit seinen großen Nachbarn arrangieren und die altrömische Rechtsformel des do ut des - Ich gebe, damit du gibst - zur Maxime seiner Außenpolitik und seines Außenhandels machen. In den Papieren der Schweizer Nationalbank hat er nicht den geringsten Hinweis gefunden, der auf eine politisch motivierte Kollaboration hätte schließen lassen. Aber warum durfte Reichsbank-Vizepräsident Puhl noch im April 1945, als sich die Schweiz den Alliierten schon verpflichtet hatte, keine Finanztransaktionen mehr zuzulassen, wegen "Fortsetzung gewisser Zahlungen" mit Großbanken und Regierung verhandeln? Tatsächlich kaufte die Nationalbank am 5. April 1945 noch 3000 Kilo Gold! Hängt dieses unglaubliche Geschäft mit der Verstrickung der Privatwirtschaft und der privaten Großbanken zusammen? Auch Rings hat das Rätsel nicht lösen können. Er verkennt nicht das moralische Unbehagen an dem Verhalten der Schweiz in jenen Jahren, hält es aber für unmöglich, daß sein Land einen hohen sittlichen Anspruch hätte erfüllen können, ohne Unabhängigkeit und Demokratie aufs Spiel zu setzen. Wie anders Tom Bower, der sich in seiner moralischen Empörung nicht genug tun kann. Schon die Kapitelüberschriften sind eindeutig: "Eine abgefeimte Verschwörung", "Freunde der Nazis", "Schweizer Perfidie", "Meister des Verwirrspiels". Und ertappt er Regierung und Banken wieder einmal bei Lug und Betrug, kann es ihm auf einer Seite entfahren: "Die moralische Verkommenheit stank zum Himmel", und "die Heuchelei war widerwärtig". Bower hatte die Schweiz seit vielen Jahren im Visier. Deshalb war es ihm nach dem unerwarteten Stimmungswandel in der Eidgenossenschaft möglich, binnen eines Dreivierteljahres ein 400 Seiten starkes Buch zu schreiben, das sogar noch die Ereignisse des März 1997 - Einrichtung eines Entschädigungsfonds für Opfer des Holocaust, Gründung der Schweizerischen Stiftung für Solidarität einschließt. Unverzichtbar war ihm dabei die Hilfe von Freunden in Amerika, der Schweiz und Frankreich, die für ihn in die Archive stiegen; das Simon Wiesenthal Center finanzierte die ersten Arbeiten. Angeregt worden war er zu diesem "Schnellschuß" vom Mitarbeiterstab des amerikanischen Senators Alfonse D'Amato, der die Schweizer Banken öffentlich an den Pranger stellte und dessen Namen der Leitartikler der Neuen Zürcher Zeitung seinen Lesern nicht nennen wollte, weil er der Schweiz vorgeworfen hatte, sie habe mit Hitler-Deutschland "voll kollaboriert". Leider wird der deutsche Buchtitel "Das Gold der Juden" manchen Käufer in die Irre führen, denn darum geht es nur am Rande. Was Bower umtreibt, ist das Versteckspiel der Banken und Politiker mit den namenlosen Konten der Holocaust-Opfer und deren Nachkommen, die ein halbes Jahrhundert lang um ihre Rechte betrogen wurden. Deshalb ist der englische Titel viel treffender: "Blutgeld - Die Schweiz, die Nazis und die geraubten Milliarden" lautet er übersetzt. Ausführlicher als Rings, da inzwischen die amerikanischen und britischen Archive geöffnet wurden, schildert Bower, wie die Delegation der Schweiz 1946 bei einer internationalen Konferenz in Washington mit den drei westlichen Siegermächten wochenlang pokerte. Sie wollte die von den Alliierten verlangte Herausgabe der erbenlosen Guthaben, des Raubgoldes und deutschen Eigentums abwehren und die allenfalls fällige Entschädigung für jüdische Flüchtlinge so niedrig wie möglich halten. Ihr Delegationsleiter Walter Stucki - die Washington Post begrüßte ihn als "Al Capone" - vertraute auf Unstimmigkeiten im alliierten Lager. So wollten die Engländer verhindern, daß die Reparationen an jüdische Flüchtlinge die Einwanderung ins damals noch britische Mandatsgebiet Palästina begünstigten. Schließlich - die Schweiz wollte ihre Guthaben in den USA freibekommen und die schwarzen Listen naziverdächtiger Schweizer Firmen vom Tisch haben einigte man sich auf eine Entschädigung von 250 Millionen Schweizer Franken in Gold. Damit verzichteten die Alliierten auf alle weiteren Ansprüche. Hinsichtlich der erbenlosen jüdischen Konten gaben sich die Alliierten mit Absichtserklärungen zufrieden, ohne die eingebauten Schlupflöcher für die Banken zu erkennen. Bower spickt seine Erzählung mit Beispielen dazu, in welch demütigender Weise Überlebende des Holocaust von Beamten und Banken abgespeist wurden. War der Kontenbesitzer im KZ ermordet worden, so verlangten die Schweizer Banken einen Totenschein, der aber in der Regel nicht vorhanden war. Oder man berief sich auf das berühmte Bankgeheimnis. Oder das Konto war aufgelöst, weil sich die Anspruchsberechtigten zu spät meldeten. Die Hoffnung der Schweizer Banken, wegen des Kalten Krieges könnten die versteckten Millionen vergessen werden, erfüllte sich nur teilweise. Doch über die Jahrzehnte wurde immer der gleiche Trick angewendet: Während man in Amerika das herrenlose Vermögen auf 500 Millionen Dollar schätzte, behaupteten die Bankenvertreter gegenüber ihrer Regierung, es seien vielleicht eine Million Franken. Und wünschte die Regierung genaue Feststellungen, weil der Druck aus dem Ausland zunahm, war das Verfahren Fragebogen, Meldeformulare - so lax angelegt, daß sich die Banken bequem herausreden konnten. Als in den sechziger Jahren einmal Tausende in Israel und den Vereinigten Staaten Meldeformulare verlangten, bekam es der zuständige Regierungsdirektor in Bern gleich mit der Angst zu tun und verzögerte die Erhebung. Formulare, die das Konsulat in New York im Mai 1963 erbat, kamen erst ein Jahr später an: ganze zehn - auf dem Seewege . . . Die Schweizer Politiker benutzten das Bankgeheimnis, so Bower, wie eine Waffe im Kalten Krieg. "Die Geheimhaltung der Konten war entscheidend für die Gewinne der Banken, und jede Aufdeckung ihrer illegalen Tätigkeit mußte mit allen Mitteln verhindert werden." Selbst als sich in den oberen Zirkeln der Schweizer Gesellschaft die bittere Wahrheit herumsprach, daß vermutlich Hunderte von Millionen Franken auf den Konten lagerten, änderte sich nichts. Erst als der Kalte Krieg aufhörte und selbst die DDR in ihren letzten Tagen eine Entschädigung an Israel zahlte, erfaßten die Winde des Wandels auch die Schweiz. Eine Umfrage ergab nun, auf 775 Konten seien insgesamt Vermögen von 38 Millionen Franken gemeldet, aber der Jüdische Weltkongreß wurde den Verdacht nicht los, die Banker sagten wieder nicht die Wahrheit. Tom Bowers Erzählstrang ist der "heldenhafte", aber am Ende vergebliche Kampf der sogenannten Kreuzritter, die sich gegen Ende des Weltkrieges im Umfeld des amerikanischen Finanzministers Henry Morgentau gesammelt hatten, um den von der Schweiz düpierten Opfern des Holocaust Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Lange erfolglos. "Dennoch", jubiliert der Autor am Schluß, "die Schweiz hatte (im März dieses Jahres) kapituliert, die Kreuzritter hatten gesiegt." Werner Rings: Raubgold aus Deutschland Die "Golddrehscheibe" Schweiz im Zweiten Weltkrieg; Piper-Verlag, München 1996; 243 S., 29,80 DM Tom Bower: Das Gold der Juden. Die Schweiz und die verschwundenen Nazi-Milliarden; Karl Blessing Verlag, München 1997; 415 S., 44,80 DM
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scheinbar immer dabei.
20. April 2003, 02:15, NZZ am Sonntag Jagd nach Saddams VermögenNicht nur die US-Regierung, sondern auch amerikanische Privatdetektive vermuten Saddams Millionen in der Schweiz. Dass das «Blutgeld» tatsächlich hier liegt, ist nicht belegt. Lorenz Wolffers und Markus Häfliger «Wenn man über die Suche nach Saddams Geld spricht, dann denkt man zuerst an die Schweiz»: So fasst Moderator John Gibson vom TV-Sender Fox die Einschätzung vieler Amerikaner zusammen. Auch das US-Finanzministerium hat die Schweiz im Auge, wie Sprecher Taylor Griffin bestätigt. Seit Kriegsausbruch habe die amerikanische Regierung weltweit 1,2 Milliarden Dollar von Saddams Vermögen lokalisiert. Ob ein Teil davon in der Schweiz liegt, wollte der Sprecher nicht sagen. Neben der US-Regierung sind auch Private auf der Suche nach Guthaben des irakischen Staates und nach Privatvermögen von Saddam Hussein. Bereits seit Jahren aktiv sind die Ermittler der New Yorker Detektei Kroll Associates, die im Auftrag von Kuwait nach dem Geld suchen. Sie schrieben 2001 in einem Bericht, «dass Mitglieder von Saddams finanziellem Netzwerk immer noch in der Schweiz aktiv sind». Nicht bekannt war bis jetzt, dass auch Privatdetektive der New Yorker Anwaltskanzleien Eckstein, Deluga und Kreindler & Kreindler in der Schweiz recherchieren. Letztere wurde hierzulande bekannt, weil sie Hinterbliebene von Opfern des Swissair- Absturzes von Halifax vertritt. Jetzt klagt Kreindler & Kreindler im Auftrag von 1400 Familien von Opfern des 11. September unter anderem gegen den irakischen Staat. Kreindler-Detektive sollen nun in der Schweiz irakische Vermögenswerte lokalisieren, um damit Schadenersatzzahlungen zu finanzieren. Ob die Ermittler nur nach dem irakischen Staatsvermögen oder auch nach Saddams privaten Geldern suchen, ist nicht bekannt. Animiert werden die Jäger von Saddams verborgenen Schätzen durch phantastische Schätzungen über Saddam Husseins Privatvermögen; sie reichen von 2 bis 40 Milliarden Dollar. Dass ein Teil dieser Gelder in der Schweiz liegen soll, wird seit Jahren behauptet. In diesem Zusammenhang wird oft Saddams Halbbruder Barzan al-Tikriti genannt. Al-Tikriti war in den neunziger Jahren irakischer Uno-Botschafter in Genf und soll von dort aus Saddams Finanz-Netzwerk orchestriert haben. Al-Tikriti wurde vor kurzem in Bagdad verhaftet wie auch der frühere Finanzminister al-Azzawi, von dem sich die USA nun konkrete Angaben über Saddams Vermögen erhoffen. Denn erhärten liessen sich alle Gerüchte bisher nicht. Die einzige gesicherte Zahl liefert die Statistik der Nationalbank. Sie basiert auf den Angaben von 117 Banken und beziffert die irakischen Guthaben in der Schweiz auf 462 Millionen Franken. Am 9. April hat der Bundesrat Guthaben des irakischen Staates und von irakischen Firmen in der Schweiz offiziell eingefroren - de facto waren sie es schon seit 1990. Die Banken müssen diese Vermögen nun dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) melden. Bis Ostern ist jedoch noch keine Meldung eingegangen, wie Othmar Wyss vom Seco bestätigt. «Ich hoffe, dass wir in der Woche nach Ostern die meisten Meldungen bekommen», sagt Wyss. Von der Blockade nicht betroffen sind irakische Privatguthaben. Trotzdem müssten die Banken aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen über Potentatengelder auch allfällige Privatvermögen des Hussein-Clans melden. | |
Diesen Artikel finden Sie auf NZZ Online unter: http://www.nzz.ch/2003/04/20/il/page-article8T4W8.html | |
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Saddams Millionen Spur führt in die Schweiz | Auf Banken in Lugano waren Saddams Millionen geparkt. |
Erstmals haben die Schweizer Banken zugegeben, acht bis zehn Millionen Franken aus dem Vermögen von Saddam Hussein gesperrt zu haben. Die Kontenblockierungen basieren auf der UN-Resolution 1483 vom Juni 2003. Die Staaten sind verpflichtet, diese Gelder an den Wiederaufbau-Fond für den Irak zu überweisen. Schweizer Behörden sind auch auf die Spur eines Kleinflugzeuges gestoßen. Über eine Genfer Bank und Tarnfirmen in Liechtenstein war die Maschine mit Schweizer Kennzeichen während der Saddam-Herrschaft jahrelang in der Welt herumgeflogen. Schweizer Staatsanwälte ermitteln jetzt bei der Betreiberin des Jets in Zürich. Eine der ersten Kontaktpersonen für den Saddam-Clan in der Schweiz war der Luganeser Anwalt Elio Booradori. Er hatte dem gestürzten Diktator auch einen Weinberg im Tessin vermittelt. |
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Das blutige Vermögen des DiktatorsSaddam hat noch |
• Wer wird Saddam verurteilen? Umstritten! Ein Sondertribunal in Bagdad wurde bereits eingerichtet, Richter fehlen noch. „Vermutlich wollen die Amerikaner an den Urteilen beteiligt sein, Vertreter in das Tribunal entsenden“, sagt Prof. William Hopkinson, Experte für internationales Strafrecht an der Oxford University.
Iraks Außenminister Hoschiar Sibari verlangte, dass Saddam ausschließlich von einheimischen Richtern abgeurteilt wird: „Wir Iraker glauben, dass Saddam vor ein irakisches Gericht gehört.“ Die USA haben sich noch nicht festgelegt. • Wird Saddam gehenkt? „Ja“, glaubt Oxford-Professor Hopkinson, „Saddam hat selbst gemordet, er ist außerdem verantwortlich für Massenmorde an Hunderttausenden.“ Derzeit ist die Todesstrafe im Irak von der US-Verwaltung abgeschafft, kann aber von einer irakischen Regierung ab Juli nächsten Jahres wieder eingeführt werden.
• Was wird aus Saddams Clan, seinem Vermögen? Ex-Frau Sajida (66) und Tochter Hala (31) werden vermisst. Die Töchter Rana (34) und Raghda (36) sitzen mit ihren 9 Kindern im Exil in Jordanien. Das Vermögen der Familie (7 Mrd. Dollar) wurde teilweise für den Wiederaufbau Iraks beschlagnahmt. Auf Schweizer Konten soll Saddam noch Hunderte Millionen Dollar und Gold versteckt haben. |
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Das ist doch nur eine ganz kurze Sache. Einmal ein verbindliches Statement und Probleme ( sowie Forum-User ) verschwinden schlagartig.
Also nun mal ganz kurz und knackig: Was wollt ihr denn eigentlich haben?
Es kann ja nicht so schwierig sein seine Wünsche mal zu verkünden, oder??
Doppelgänger im Dienst des irakischen Diktators:
Ich war Saddams Sohn
Max Brym
Im März 03 brachte der Goldmann- Verlag eine spannende Neuveröffentlichung heraus. Das Buch hat den Titel: "Ich war Saddams Sohn. Als Doppelgänger im Dienst des irakischen Diktators Hussein". Die Originalausgabe erschien 1994 im Norika Verlag Wien. Der Autor des Buches ist Latif Yahia der von Karl Wendel wissenschaftlich beraten wurde.
Die Erinnerungen von Latif Yahia
Latif Yahia wurde 1988 gezwungen, als Doppelgänger des Sohnes von Saddam, Odai Hussein zu leben. Diese Rolle musste er vier Jahre spielen, bevor ihm 1992 die Flucht ins westliche Ausland gelang. Die Memoiren von Latif Yahia ermöglichen einen vortrefflichen Blick in die Innenarchitektur der Tyrannei. Aus Angst vor Anschlägen, entwickelte Saddam Hussein ein raffiniertes System von Doppelgängern für sich und seine Familie. Latif Yahia doubelte über Jahre den berüchtigten Odai Hussein. Die beiden kannten sich bereits aus der Schulzeit. Zur Schule kam Saddams Sohn als vierzehnjähriger Knabe, wann er wollte, mit einem Porsche den er selbst steuerte. Als er eines Tages ein Mädchen mitbrachte, stellte ein Professor an Odai eine schüchterne Frage, am nächsten Tag war der Professor spurlos verschwunden. Keiner wagte nach dem Schicksal des Pädagogen zu fragen. Obwohl sich Odai Hussein nicht am Schulunterricht beteiligte, bestand er die Hochschulprüfung mit der höchsten Auszeichnung.
Ein Fidai
Der 1964 geborene Latif Yahia kämpfte im Frühjahr 1988 als Offizier im Krieg gegen den Iran. Plötzlich wurde er abgeholt und nach Bagdad gebracht. Dort wurde ihm nach wochenlangen schweren Folterungen, das Angebot gemacht den Sohn des irakischen Diktators zu doubeln. Nachdem er vorher seine eigenen Exkremente fressen musste, nahm er das Angebot ein Fidai zu werden an. Ein Fidai ist im Iran mehr als ein Doppelgänger. Er ist ein Kämpfer, ein Leibeigener, er muss bereit sein für seinen Herren zu sterben. Der Herr Odai Hussein war zwischenzeitlich Chef des Journalistenverbandes, Präsident des Fußballverbandes und Boss eines eigenen Geheimdienstes geworden. Odai Hussein ließ ein Buch schreiben, indem er Gott drei Fehler bescheinigte: "Gott hätte kein Ungeziefer, keine Juden und Perser erschaffen dürfen". Ansonsten wird Odai Hussein als brutaler, sadistischer Analphabet beschrieben. Der Fidai konnte dies beurteilen, denn er musste seinen Herren stets begleiten und ihn bei öffentlichen Auftritten in denen von einer Anschlagsgefahr ausgegangen wurde vertreten.
Die Vorlieben des Odai Hussein
Odai Hussein ist wie sein Vater ein absoluter Autonarr. Stets mussten hundert Automobile, für den Sohn des Präsidenten fahrbereit zur Verfügung stehen. Selbstverständlich handelte es sich um europäische und amerikanische Nobelmarken. Wenn Odai eines seiner Autos bestieg, wurden sämtliche Straßen die der Präsidentensohn befuhr gesperrt.
Mit seinen Leibwächtern veranstaltete er so genannte Wettrennen. Niemals wagte ein anderer Odai zu überholen, er musste die "Rennen" gewinnen. Andernfalls wurde es gefährlich. Eines Tages im Jahr 1988 wagte es ein ziviler Autofahrer, ganz normal den Präsidentensohn zu überholen. Daraufhin bekam Odai einen cholerischen Anfall und befahl seinen Leibwächtern "den Kerl aus der Karre zu holen und zu erschießen".
Nachdem Odai Hussein einen nagelneuen Ferrari erstand, durfte per Gesetz im Irak niemand mehr ein solches Auto importieren. Dieser Herr wechselte viermal am Tag die Anzüge, flog öfter Inkognito nach Genf zu seinem Onkel, der als Finanzminister Saddams die Aufgabe hatte, von dort aus Millionen weltweit unterzubringen.
Raub, Sex und Gewalt
Stets war Odai Hussein auf der Jagd nach Mädchen. Diese wurden oft am Straßenrand aufgegriffen und nachdem sie von Odai Hussein missbraucht wurden, meist getötet. Besonders dann, wenn der Herr unzufrieden mit seinen Opfern war. Hin und wieder ließ Odai Hussein die Frauen von seinen Kampfhunden zerfleischen, die er persönlich losließ und anfeuerte.
Bekannt war Odai Hussein für seine Orgien mit Champagner und nackten Frauen in Luxushotels oder einem Präsidentenpalast. Diese Orgien wurden nur kurz, während des ersten Golfkrieges 1991, unterbrochen, da sich Odai in der Schweiz aufhielt und sich von Latif Yahia an der Front doubeln ließ. Diese heldenhaften Frontauftritte wurden in der Presse groß herausgestellt. Umgehend nach dem Golfkrieg setzte Odai Hussein sein ausschweifendes Leben in Bagdad fort.
Die Not des Volkes, scherte dabei nicht im geringsten. Vorher wurde der Überfall auf Kuwait genützt, um sämtliche Luxuswagen in den Besitz von Odai Hussein zu bringen. Sein Vater schnappte sich die kuwaitischen Goldbarren und Millionen an Devisen für seine Privatkonten. Den einfachen Soldaten, wurden die übrigen Gegenstände zwecks Plünderung überlassen. Der Irak war nach dem Krieg gegen den Iran pleite und die Soldaten sollten so an das Regime gebunden werden. Nach dem verlorenen Krieg, gegen die Alliierten 1991, kam es zu einer äußerst brutalen Niederschlagung des Aufstandes, der Kurden und der Schiiten im Land. Aber auch innerhalb der Regimespitze wurden offene Rechnungen mittels Erschießungen und Folter beglichen. Nach Latif Yahia machte es Odai Hussein besonderen Spaß an solchen Aktionen teilzunehmen. Er erklärte: "Dies habe ich von meinem Vater gelernt".
Ein lesenswertes Buch
Die Memoiren von Latif Yahia sind absolut empfehlenswert. Das Buch gestattet einzigartige Einblicke in das grausame Zusammenspiel von Terror und zügelloser Machtausübung, auf dem Saddam Husseins Herrschaftsapparat beruhte. Die Geschichte des Latif Yahia ist ein erschütternder persönlicher Bericht, mitreißender Lesestoff und ein Zeitdokument
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Immer die gleiche Verbindung egal ob ARD-Abendblatt-Die Welt-Bild usw
Sind das alles Lügen?Habe ich das erfunden?
Keine Sperre für Saddams Konten
Schweiz wartet auf UN-Sanktionen oder auf Rechtshilfegesuch der USA
Bern - Die Aufforderung von US-Finanzminister John Snow, weltweit irakische Vermögen einzufrieren, stößt im Falle der Schweiz vorerst ins Leere. Kontensperren kämen nur auf Grund eines UN-Beschlusses oder gestützt auf Rechtshilfegesuche in Frage, hieß es in Bern. Gerüchte über ein Millionenvermögen des irakischen Präsidenten Saddam Hussein gibt es seit Jahren.
Die US-Regierung hatte am Donnerstag 1,74 Mrd. Dollar irakischen Auslandsvermögens beschlagnahmt, um das Geld für humanitäre Zwecke einzusetzen. Snow rief zu einer weltweiten Jagd nach irakischem "Blutgeld" auf. Die Behörden in Bern hatten am Freitag zunächst keine Kenntnis von einem offiziellen Vorstoß der USA nach Sperrung von irakischen Vermögen. Ein unilaterales Gesuch der USA habe aber ohnehin keine Erfolgsaussichten, hieß es bei den zuständigen Stellen.
Der Ressortleiter Exportkontrollen und Sanktionen im Staatssekretariat für Wirtschaft, Othmar Wyss, sagte, sein Amt sei nur für den Vollzug von UN-Sanktionen zuständig. Bisher lägen keine Beschlüsse der Vereinten Nationen vor. Auf diesen Sachverhalt macht auch die Bundeskanzlei aufmerksam. Die nach der irakischen Invasion in Kuwait verhängten Sanktionen der UN beinhalten keine Sperre von irakischen Vermögenswerten. Es ist nur verboten, Geld in den Irak zu überweisen oder irakische Guthaben in der Schweiz im Zusammenhang mit nicht bewilligten Handelsgeschäften zu verwenden. Sollte die internationale Gemeinschaft Maßnahmen gegen den Irak und Personen im Irak beschließen, werde der Bundesrat (Regierung) diese im Gleichschritt mit anderen Staaten umsetzen, heißt es in einer Dokumentation der Bundeskanzlei.
Die Eidgenössische Bankenkommission (EBK) erinnerte an die Vorschriften bezüglich des Umgangs von so genannten politically exposed persons (PEP), die weltweit zu den strengsten Regeln gehörten. Im Falle von Saddam Hussein und seiner Entourage laufen sie auf eine Meldepflicht an die Meldestelle für Geldwäscherei und eine Sperrung der entsprechenden Vermögenswerte hinaus. Finanzminister Kaspar Villiger hatte bereits am 10. März erklärt, es gebe keinen Anlass zu glauben, dass es Konten von Saddam Hussein in der Schweiz gebe.
Hinweise auf den Umfang irakischer Vermögenswerte in der Schweiz liefert die Statistik der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Sie basiert auf den Angaben von 117 meldepflichtigen Banken und weist für Ende 2001 Verpflichtungen von 462 Mio. Franken (314 Mio. Euro) gegenüber Irak aus. Hinzu kommen Treuhandverpflichtungen in der Höhe von 48 Mio. Franken. Vor dem irakischen Einmarsch in Kuwait waren vor allem die bei Schweizer Banken platzierten irakischen Treuhandgelder erheblich höher gewesen.
Gerüchte, wonach Saddam Hussein Hunderte von Millionen Dollar in der Schweiz versteckt haben soll, zirkulieren seit dem ersten Golfkrieg. Bereits damals waren die Namen von zwei Firmen in Genf genannt worden. Sie figurieren nach wie vor auf der Liste des US-Schatzamts mit den Namen von Firmen und Personen, die von Sanktionen der USA betroffen sind. Laut dem Schweizerischen Handelsregister sind beide Firmen in Liquidation. Auch die Rolle von Saddams Halbbruder Barsan el Tikriti, der bis 1998 als irakischer UN-Botschafter in Genf amtiert hatte, wurde immer wieder in Frage gestellt. Er ist seit vergangenem Herbst nicht mehr in der Schweiz, nachdem eine Verlängerung seines Visums abgelehnt worden war. AP
Artikel erschienen am 22. Mär 2003
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Wertung.Habe niemand beleidigt wie Bilanz es andauernd tut,nur
Fakten.
Und zum Grossteil sind es seriöse Quellen und keine linken Hetzer
unbequeme Wahrheiten halt.
Wenn dies nicht mehr erlaubt ist sollten wir das Talkboard schliessen.
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Also meine Herren, etwas mehr Abstand bitte.