Boersalino, da kommen wir zu einem europäischen kulturellen Graben gewissermassen.
Das Mittelalter, höfisches Leben, auch Oper, klassische Musik, bedeuten in der Schweiz kulturell und politisch was anderes, als in D. Es gibt zwar viele interessante alte Burgen und Schlösser, doch sind das meist Hinterlassenschaften des vertriebenen Adels. Auch das ist eine Mittelaltergeschichte Europas.
Auch die Habsburg steht in der Schweiz, die Habsburger kamen ursprünglich aus dem Kanton Aargau, beherrschten zwar später halb Europa, doch ihre Stammburg und Familiengruft haben sie verloren, auch deshalb blieben sie wohl lange erbitterte Erzfeinde der Eidgenossenschaft.
Die kulturelle Entwicklung war halt etwas bescheiden, gab keine Orchesterkultur, keine Paläste, keine Akademien, keine Komponisten. Das Mittelalter war geprägt vom Krieg gegen die Besitzansprüche des europäischen Hochadels.. Nicht von höfischem Leben. Auch danach gab es nix derartiges, wie an den Höfen Europas. Was sicher bis heute prägend ist. In den reformierten Gegenden wurde auch keine Kirchenmusik mehr gemacht.
Musikalisch ist nur relativ wenig erhalten geblieben in einzelnen Regionen der ursprünglichen Musikstile. Die schrieben kaum Noten auf. Vieles was man heute als Ländlermusik bezeichnet, kam durch östreichische Kappelen in die Schweiz, als die ersten Touristen aus England kamen, denen gefiel das besser, als was die damaligen Einheimischen spielten. So sattelten die auch um auf diesen Stil, und so haben sich die Habsburger doch noch gerächt....😗
Heute gibt es natürlich auch Opernaufführungen, Opernhäuser und Fans davon. Doch das "Bombastische" ist eher in den Bau der Eisenbahn und Strassen, Tunnels und Brücken geflossen.
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