"Kurz vor Weihnachten 1987 war, durch technisches Versagen und gefährliches Hantieren der Reaktorfahrer, im Meiler Biblis A radioaktives Kühlmittel ausgetreten - ein Fall, der nach der Sicherheitsphilosophie niemals hätte eintreten dürfen. Nur weil sich ein einziges --- S.28 Ventil, unter unmäßig hohem Druck, wieder schließen ließ, blieb die Katastrophe aus (SPIEGEL 50/1988)."
Die Wahrheit kam Monate später ans Licht. Hätte man verantwortungsbewußt gehandelt, den Störfall ehrlich gemeldet, staatliche Stellen Aufrichtigkeit gezeigt und die "Pille danach" (Kaliumjodid) verteilt, wäre nichts passiert... So gab es einen Restschaden.... Schon alleine der Unsinn:"nach der Sicherheitsphilosophie niemals hätte eintreten dürfen" zeigt das Problem auf: Gefahr wird geleugnet, obwohl Gefahr tagtäglich (z.B. als Fahrradfahrer im Großstadtverkehr) billigend in Kauf genommen wird... Die Gefahr ist nicht das Problem. Das Problem ist die mangende Ehrlichkeit. Der o.g. Fall der Unehrlichkeit entspricht im Straßenverkehr einer Fahrerflucht. Nur eben: Letztere wird verfolgt, erstere vertuscht.
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