Da der alte Thread noch von 2014 stammt und sich viel verändert hat, würde ich mich freuen, könnten die Mods von Ariva, mir Diesem Thread gestatten, wo der aktuelle Konzern dargestellt wird. Danke.
Präsentation der First sensor AG, ende 2016: http://www.first-sensor.com/cms/upload/...r_Presentation_EKF_2016.pdf
http://www.first-sensor.com/de/applikationen/industrial/ http://www.first-sensor.com/de/applikationen/medical/ http://www.first-sensor.com/de/applikationen/mobility/
http://www.first-sensor.com/cms/upload/...on/HBJ-Industrie_4.0_15.pdf http://www.first-sensor.com/de/unternehmen/presse/.../2017-01-04.html http://www.first-sensor.com/de/unternehmen/presse/.../2016-06-01.html http://www.first-sensor.com/cms/upload/...ochure_BU_Medical_D_501.pdf
http://www.focus.de/finanzen/boerse/...en-mit-gefuehl_id_5903924.html Gutes Wachstum, wenig Ertrag - die bisherige Formel soll bei First Sensor künftig nicht mehr gelten. Die Berliner wollen beim Gewinn durchstarten. Ein Weckruf für die Aktie
Gut Ding will Weile haben, lautet ein altes Sprichwort. Auf die Börse bezogen, lässt sich dies auch drastischer ausdrücken: Manche Unternehmen strapazieren die Nerven ihrer Anleger über lange Zeit, bis sie endlich Erfolg haben. Manchmal glauben die Investoren schon gar nicht mehr dran. Umso größer fällt dann der Aha-Effekt aus.
17 Jahre Anlauf. First Sensor könnte so ein Fall sein. 1999 als Silicon Sensor an die Börse gekommen, konnte der Spezialist für Sensortechnik nur selten überzeugen. Das letzte rundum gute Jahr bisher gab es 2007. Seitdem wechselten sich bei den Berlinern Perioden mit leichten Überschüssen mit solchen mit leichten Verlusten ab. Bis 2016.
Das aktuelle Jahr verspricht erstmals seit neun Jahren wieder richtig gute Ergebnisse. Nicht nur das: Auch die Perspektiven für die nahe Zukunft erscheinen vielversprechend. Der Vorstand geht von einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von rund zehn Prozent bei gleichzeitiger Verdoppelung der Gewinnmarge aus. „Das Ziel ist eine kontinuierliche Wertsteigerung“, kündigt Finanzchef Mathias Gollwitzer an. Das Hin und Her soll aufhören. –– ADVERTISEMENT ––
Kommt das so, sollte es die Aktie nicht ungerührt lassen. Ihr Kurs machte über Jahre das Auf und Ab bei den Gewinnen mit und kam nie so recht vom Fleck. Auch die meisten Analysten verabschiedeten sich entnervt. Zuletzt setzte das Papier aber von seinem mehr als zweijährigen Tief im Juli zu einer fühlbaren Erholung an. Liefert der Vorstand wie versprochen, könnte das der Auftakt zu einer länger anhaltenden Aufwärtsbewegung mit einem Kurspotenzial von bis zu 60 Prozent sein.
Zeitenwende. Den Startschuss lieferten die Halbjahreszahlen. Erstmals seit Langem wuchsen 2016 bis Juni die Gewinne (vor Steuern plus 90 Prozent auf 5,5 Millionen Euro) deutlich schneller als die Umsätze (plus 13 Prozent auf 75,9 Millionen). Unterm Strich blieb je Aktie ein Überschuss von 38 Cent nach einem Minus im Vorjahr. Das ist bereits zur Halbzeit weit mehr als zuletzt in jedem einzelnen kompletten Jahr. Gleichzeitig gewannen die Aufträge an Tempo. Der Orderbestand erreichte mit 101,2 Millionen Euro Ende Juni erstmals eine dreistellige Größenordnung. Vorstand Gollwitzer spricht von einem „robusten Geschäftsverlauf“.
Dafür hat das Unternehmen einiges getan. Es konzentrierte das Geschäft auf die drei Segmente Industrie, Medizin und Mobilität. Vor allem die beiden Letzteren brummen zurzeit. Alle anderen Aktivitäten wurden abgegeben oder eingestellt. Operativ hat First Sensor in den vergangenen Jahren eigentlich immer Geld verdient. Verhagelt haben die Rechnung aber regelmäßig Integrationskosten und Abschreibungen auf Firmenwerte. Denn das zügige Wachstum stammte oft aus Zukäufen.
Ihre Wurzeln hat die 1991 als Start-up gegründete Gesellschaft im ehemaligen Volkseigenen Betrieb (VEB) Werk für Fernsehelektronik. 1999, Umsatz damals drei Millionen Euro, kam der Börsengang als Silicon Sensor. 2011 folgten die Umbenennung in First Sensor sowie die Übernahme der Sensortechnics-Gruppe, die zu einem Umsatzsprung von 65 Millionen auf mehr als 110 Millionen Euro führte.
Seitdem spielen die Berliner in einer höheren Liga. Sie konnten erstmals individuelle Sensorlösungen vom einfachen Bauteil über Module bis hin zu ganzen Systemen anbieten. Es haperte aber immer noch bei den Erträgen. Das will der Vorstand beheben. Gewinn- soll nun vor Umsatzwachstum kommen. Konzentration auf margenstarke Produkte und mehr Effizienz sind die Mittel dazu. Der Halbjahresbericht zeigte erste Resultate. Neben höheren Umsätzen hätten optimierte Prozesse und ein vorteilhafter Produktmix zu einer deutlich überproportionalen Verbesserung der Profitabilität geführt, freut sich Gollwitzer.
Er geht davon aus, dass das so bleibt. Dank seiner jetzigen Ausrichtung werde First Sensor zunehmend von Megatrends profitieren, beispielsweise bei innovativen Anwendungen wie Smart Home oder dem Internetder Dinge. Sensorik spiele dabei eine Schlüsselrolle. Mithalten kann allerdings nur, wer innovative Produkte liefert. Forschung und Entwicklung kommen so bei den Berlinern eine überragende Bedeutung zu - bisher zu Lasten der Dividende.
Restzweifel bleiben. So hoffnungsvoll Zahlen und Perspektiven derzeit auch aussehen: Ein Selbstläufer ist die Aktie nicht. Sie spricht immer noch eher spekulativ eingestellte Anleger an. Zwar erscheint das Unternehmen schlagkräftiger als zuvor. Es hängt aber weiterhin eng an der Konjunktur. Selbst der Vorstand scheint der Sache noch nicht so recht zu trauen. Er verzichtete explizit auf eine Anhebung der Jahresprognose (145 bis 150 Millionen Euro Umsatz, Ebit-Marge fünf bis sechs Prozent), obgleich die Halbjahreszahlen klar dafür sprechen. „Dafür sind die Unsicherheiten im gesamtwirtschaftlichen Umfeld noch zu groß“, bleibt Gollwitzer vorsichtig.
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